Osnabrück beleuchtet neue Wege der Literaturvermittlung
Gestern präsentierte ein Bündnis aus Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft das Programm für die wissenschaftliche Tagung „Zukunft Literatur – Neue Wege der Literaturvermittlung“, die am 14. und 15. November stattfinden wird. Die Veranstaltung, eine künstlerisch-wissenschaftliche Tagung der Universitätsgesellschaft und des Literaturbüros Westniedersachsen, wird an drei verschiedenen Orten der Stadt ausgerichtet: im Museumsquartier, im Ledenhof und im Blue Note.
Die Tagung wurde ins Leben gerufen, um auf die sinkende Literaturvermittlung an Schulen und die Probleme bei Erwachsenen beim Lesen sowie auf den Aufstieg von BookTok als einflussreichstem Literaturvermittler weltweit zu reagieren. Die wissenschaftliche Tagung ist als Forum konzipiert, das sich kritisch mit der Zukunft des Buches und der Leseförderung auseinandersetzt.
Im Zentrum der Tagung stehen die Fragen, ob das Buch ausgedient hat, wie Schulen und Kultureinrichtungen dem Lesen wieder einen neuen Glanz geben können, und welche Rolle neue Medien spielen. Diskutiert wird dabei auch, wie das Buch als haptisches Objekt durch Trends wie den Farbschnitt bei Young-Adult-Reihen sogar eine neue Sinnlichkeit erfahren kann. Um auch die Jugend aktiv einzubinden, sind exklusive Workshops (u. a. »Create Your Own Song« und »BookTok-Workshop«) für Schülerinnen und Schüler Teil des Programms.
Die Veranstaltung wird maßgeblich durch die Stiftung der Sparkasse Osnabrück, die Universitätsgesellschaft Osnabrück und die Felicitas- und Werner Egerland-Stiftung gefördert. Die Unterstützung der Förderer unterstreicht das Interesse am Zusammenhalt der Gesellschaft und der Region sowie an der nachhaltigen kulturellen Vermittlung für alle Bevölkerungsgruppen.
Das öffentliche Programm im Überblick
Das folgende Programm ist öffentlich zugänglich, wobei der Eintritt zu den Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen kostenfrei ist:
- Freitag, 14. November, 16:00 Uhr (Ledenhof): Den Auftakt macht der Vortrag „Literaturvermittlung in Bildungseinrichtungen“ von Prof. Dr. Jan Standke (ehem. Präsident des Deutschen Germanistenverbandes). Die anschließende Podiumsdiskussion befasst sich damit, wie Literaturdidaktik und –vermittlung im Bildungsbereich zu verorten sind.
- Freitag, 14. November, 19:00 Uhr (Blue Note): Der Abend steht unter dem Motto „Literatur laut gedacht“. Die renommierten Poetry Slammer Jule Weber und Henrik Szántó zeigen, wie junge Sprache und Performance die Literatur neu beleben können. (Eintritt: 13 € / erm. 8 €)
- Samstag, 15. November, 11:00 Uhr (Ledenhof): Prof. Dr. Simone Ehmig (ehem. Leiterin der Stiftung Lesen) beleuchtet in ihrem Vortrag „Literaturförderung als Element der Leseförderung“ die Bedeutung gezielter Maßnahmen. Die Diskussion befasst sich mit der Frage, ob Leseförderung über Medien wie das Antolin-Programm (dessen Begründer Albert Hoffmann teilnimmt) gelingen kann.
- Samstag, 15. November, 14:00 Uhr (Museumsquartier): Unter dem Titel „Songtexte und mehr: Neue Wege für Literaturhäuser, Theater und Co.?“ spricht Prof. Dr. Walter Erhard über Neil Youngs Texte, untermalt von der Osnabrücker Coverband Crazy Young Horse. Die anschließende Diskussion thematisiert die Nutzung von Songtexten und Rap als Leseförderung und die Adaption von Literatur im Theater.
- Samstag, 15. November, 19:00 Uhr (Ledenhof): Die Tagung endet mit dem Abschlusspodium „BookTok oder Feuilleton – oder beides?“. Hier diskutieren die BookTokerin Tabea Grunert, der FAZ-Redakteur Dr. Jan Wiele und die mit dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnete Literaturkritikerin Beate Tröger über die Koexistenz und den Einfluss alter und neuer Kritik Formate. (Eintritt: 8 € / erm. 6 €)
Weitere Informationen zum detaillierten Programm der Tagung sind auf der Webseite des Literaturbüros Westniedersachsen verfügbar: Literaturbüro Westniedersachsen.














