Terre des Hommes zur geforderten Abschaffung der Lieferkettenrichtlinie
Wird Kinderarbeit doch wieder ein schulterzuckend akzeptierter Normalfall? Unter dem Vorzeichen „Bürokratieabbau“ will Kanzler Merz für die CDU-CSU eine Kehrtwende zu Lasten von Kindern in armen Staaten vollziehen. Die in Osnabrück ansässige Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes (TDH) äußert massive Kritik.
TDH-Vorstandssprecher Joshua Hofert erklärte anlässlich der von Bundeskanzler Merz geforderten Abschaffung der EU-Lieferkettenrichtlinie wörtlich:
»Bundeskanzler Merz hat sich bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel gegenüber Ursula von der Leyen für die vollkommene Abschaffung der europäischen Lieferkettenrichtlinie ausgesprochen. Diese Haltung widerspricht dem gerade erst unterschriebenen Koalitionsvertrag und öffnet dem Verstoß gegen Menschenrechte und Umweltschutz Tür und Tor. Damit würden die geplanten Sorgfaltspflichten von Unternehmen massiv heruntergefahren.
Das könnte bedeuten, dass wieder mehr Kinder im Rohstoffabbau oder auf Kakao-Plantagen schuften müssen. Das können wir als Kinderrechtsorganisation keinesfalls hinnehmen! Wir werden uns auch weiterhin zusammen mit anderen Organisationen für eine EU- Lieferkettenrichtlinie stark machen, damit unser Wohlstand nicht auf der Ausbeutung von Kindern beruht!«
Weitere Informationen gibt es online.