5. Dezember, 19 Uhr: Angelika Claußen referiert in der Volkshochschule
Dr. Angelika Claußen, Vorsitzende der Vereinigung IPPNW (Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieg), persönlich Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, ist überall eine vielgefragte Referentin für Klima und Frieden. Am Donnerstag, 5. Dezember, spricht sie um 19 Uhr im Großen Saal der Volkshochschule Osnabrück, Bergstr. 8, auf Einladung der Osnabrücker Friedensinitiative.
Thema: Welche Rolle spielen aktuelle Kriege für die globale Umwelt? Klar ist: Kriege und Streitkräfte gehören zu den größten Umwelt- und Klimasündern. Krieg kostet nicht nur unzählige Menschenleben unter der Zivilbevölkerung und bei den Soldatinnen und Soldaten, sondern er schädigt auch das Weltklima.Denn ein realer Weltkrieg ist aktuell zusehends mehr der Kampf um eine lebenswerte Umwelt.
Ein internationales Forscherteam um Lennard De Klerk ermittelte 175 Millionen to CO₂ – Äquivalent nach zwei Jahren des brutalen russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Im Vergleich: Das entspricht dem Jahresverbrauch der Niederlande und Litauens zusammen. Auch der Krieg zwischen Israel und der Hamas in Gaza hinterlässt neben den Zehntausenden Toten und über 100.000 Verletzten einen sehr großen CO₂-Fußabdruck. Die Studie um das
Autorenteam von Benjamin Neimark schätzt die kriegsbedingten Emissionen auf Seiten beider Gegner auf insg. 30 Millionen to CO₂. Stimmt dies, wäre es so viel wie ganz Neuseeland jährlich verbraucht.
Die Vorgabe der NATO, jeweils mindestens 2% des Bruttoinlandsprodukt für die Rüstung auszugeben, bindet enorme Finanzmittel. Alleine in Deutschland soll der Rüstungshaushalt nach Planungen zukünftig dauerhaft auf über 90 Mrd. Euro steigen. Beantwortet muss angesichts dieser gigantischen Summen die Frage: Wo bleiben die finanziellen Ressourcen für die sozial-ökologische Transformation, für Klimagerechtigkeit?