Was macht man an verregneten Sommerabenden?
Grillen ist nicht so das Wahre, wir haben es im Wohnzimmer probiert aber ehrlich gesagt, Leute, das ist nicht so prall. Außerdem musste ich wieder die ganze Bude streichen.
An solchen Tagen höre ich Schallplatten und verrate euch: Es ist die wahre Wonne! Inspiriert von kernigen Bands und Musikern beim Hafen Sommer, frischer rupfiger Metal-Musik aus Oesede und immer wieder neue Sounds beim Morgenland Festival. Dabei stellt sich heraus, dass beim Durchhören der mittlerweile 13 Nummer-Eins-Alben der Amigos – und das sind immerhin zwei mehr als die Beatles jemals geschafft haben in Deutschland – nur zwei Moll Akkorde zu hören sind.
Für wen oder gegen was spricht das? Ich weiß es auch nicht. Aber irgendwie war mein Herz mit Bitternis erfüllt und nur ein kräftiger Gintonic konnte leidlich Trost spenden. Dabei immer die Empfehlung des Herstellers auf der Rückseite der Flasche bedenkend: men 3-4 units a day , women 2-3 units a day. Ich weiß, die Tommys meinen es gut mit uns, aber Ladies und Gentlemen, so viel kann ich nicht schaffen, sorry.
Wir sind dann noch über den Westerberg gelatscht in Richtung Barenteich durchs Heger Holz, das war die Standardstrecke mit der Familie jeden Sonntag – und ich habe es gehasst. Es war zum Knochen kotzen. Spazierengehen ist das allerletzte.
Geholfen hat ein Erfrischungsgetränk am Büdchen. Und zur Erinnerung habe ich eine Skizze vom Parkhotel gemacht. Udo Jürgens, selig, hat dort immer bei seinen Gastspielen in Osnabrück Station gemacht und ich musste ihn dann spät nachts von der Stadthalle dahin chauffieren, vollknülle versteht sich von selbst – also er, ich weniger -, aber immer mit Leibarzt an der Seite. Das hat aber auch nix genützt, er hat mir trotzdem jedes Mal die Karre klumpenweise vollgegöbelt. Aber das ist ja jetzt auch bald alles in Klump, also das Parkhotel.
