Wendy Wordsworth
Die Wahl der Tory-Leaderin
Heute Mittag um 12:30 Uhr Greenwich Mean Time wurde verkündet, wer nach Premierminister Boris Johnson das Land regieren darf, der die letzten Wochen mit verspäteten Flitterwochen in Luxushotels zugebracht hat, bei denen er sicher sein konnte, dass sie keinen Internetempfang haben, und der sich heute gut erholt endgültig in die unverdiente Pension verabschiedet. Ein moderner Nero, der sinnfreie partygames spielt, während das Land brennt. Das wird wahrscheinlich das einzige Feuer sein, an dem sich die Menschen hier in diesem Winter wärmen können.
Der Clown, den niemand lustig fand, kann sich sicher sein, dass sein destruktives Erbe fortgesetzt wird – egal, wer seine Nachfolge angetreten hätte. Wenn er sich nun aus einem Amt verabschiedet, dessen Image er den größtmöglichen Schaden zugefügt hat, wird niemand den Unterschied bemerken. Der Struwwelpeter mit den schlechten Manieren ist das Gegenteil des typischen höflichen Briten.
Er hat das Symbol der Tür von Downing Street No. 10, die einst so nobel und edel wirkte, zur Eingangtür zu einer öffentlichen Toilette degradiert, die man lieber nicht betreten möchte. Man könnte denken, die Bekanntgabe seiner Nachfolgerin wäre ein spannender Tag, um in Großbritannien zu sein. Doch die Zeitungen gaben schon heute morgen vor der Wahl bekannt, was Liz Truss als Nächstes tun werde. Natürlich wird sie sich mit den Energiepreisen beschäftigen. Man könnte denken, dass sich die Briten darauf freuen. Doch ein Gespräch mit stinknormalen Menschen in England zeigt ein ganz anderes Bild:
Ihrer Meinung nach halten die Tories die Zügel der Macht in Großbritannien fest in der Hand, denn die Vorsitzende der Tory-Partei und damit die nächste Premierministerin des Landes wurde von Tory-Mitgliedern an die Macht gebracht, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung vertreten.
Nach Meinung von Mrs and Mr Ordinary ist das keine Demokratie. Sie glauben, wer es schafft, bumbling Boris nachzufolgen, werde nicht bereit sein, die sich verschlechternden Lebensbedingungen zu ändern, weil diese Person nur die Meinung jener zehn Prozent der Menschen berücksichtigen muss, die Millionen verdienen und die wichtige Mitwirkende der Tory-Partei sind. Viele Tory-Politiker haben Interessen an denselben Unternehmen. Sie kümmern sich nicht um die wachsende Zahl von Menschen, die durch ihre desaströse Politik täglich tiefer in extreme Armut gedrängt werden, weil diese Menschen keine Tory-Wähler sind.
Die hier zitierten Ansichten sind im Vergleich zu einigen anderen, die geäußert wurden, noch sehr moderat. Die Korrespondentin hat vergeblich versucht, Menschen zu finden, die sich positiv über Boris äußern wollten.
