Am Freitag lud die Initiative Vordemberge-Gildewart und die Treuhandstiftung kunst.konkret.konstuktiv Vordemberge-Gildewart unter dem Titel: „Exil, Krieg und die Abstrakten“ zu einer Lesung in die Kunsthalle Osnabrück ein. Vor rund 70 Zuhörenden lasen unter anderem Mitglieder der VG Initiative aus Briefwechseln, Texten und Gedichten des Künstlers. Begleitet vom den Flötistinnen Duo Couleur, die Veranstaltung musikalisch untermalt wurde.
Die Kunsthalle feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum und hat hierzu die VG initiative als einer unter 30 Akteur:innen aus Osnabrück in ihr Programm aufgenommen. Zu Beginn der Veranstaltung lobte Frau Schmäschke von der Kunsthalle die Stiftung und lobte die kkk VG-initiative als wichtigen Indikator für die Stadtgesellschaft und die kulturelle Szene in Osnabrück.
Um das Leben von Friedrich Vordemberge-Gildewarts und seiner jüdischen Frau Ilse (Geb. Leda) ging es anschließend in der Lesung und im Vortrag. Darin ging es um Vordemberge-Gildewarts Zeit im Nationalsozialismus, dessen Berufsverbot und die Flucht in die Niederlande. Nach dem Tod von Vordemberge-Gildewarts hatte Prof. Dr. Dietrich Helms von der Universität Osnabrück 1978 die 5.000 Briefe Vordemberge-Gildewarts aufgearbeitet. Die Briefe enthalten unter anderem Schriftwechsel mit dem jüdischen Künstler Justus Bier, deutsch-amerikanischer Kunsthistoriker, der den Widerstand gegen den Nationalsozialismus widerspiegelt.
Zudem wurde an die im Oktober letzten Jahres stattgefundene Ausstellung im Erich-Maria Remarque Friedenszentrum zurückgeblickt, wo von der kkk VG-initiative unter dem Titel: „Amsterdam Zufluchtsort“ an die Zeit der Verfolgung und dem Widerstand erinnert wurde. Mitwirkende waren unter anderem der Historiker Hans Peterse von der VG Initiative, Marianne Lohmann, Kuratorin vom European Media Art Festival und der Rednerin Ulrike Teepe.
Nach der Veranstaltung lud die VG Initiative interessierte Besucherinnen und Besucher in die Lagerhalle ein, wo bei einem Getränk die Stiftung und das Leben Vordemberge-Gildewarts weiterhin Thema waren.