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Freitag, 14. März 2025
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Bumm, bumm, rechts herum!

Wie Burkhard Ewert die Bundestagswahl deutet

Zugegeben: Die Kommentare Burghard Ewerts in der Neuen OZ, Gleiches gilt für NOZ-Haudrauf Michael Clasen, besitzen selten missionarischen Neuigkeitswert. In der Kleinen Osnabrücker Zeitung (KOZ) haben wir alles wiederholt kommentiert. Verniedlichungen rechter Sichtweisen oder gar unverhohlene Sympathien mit Unions-AfD-Bündnissen paaren sich bei beiden schon lange. Jetzt, unmittelbar nach den Bundestagswahlen, ist Ewert sogar zu danken, dass er immer offener ausspricht, wie er fortan die Welt sieht. „Friedrich Merz hat den Sieg verdient und braucht jetzt Mut“, überschreibt der Chef-Kommentator am Tag nach der Bundestagswahl seine Wahrnehmung zur Lage der Nation.

Geht es nach der Analyse Ewerts, gibt es jetzt ein demokratisches Votum für rechte Politik. Originalton: „Die Bundestagswahl 2025 zeigt: Die Menschen haben mehrheitlich keine Angst vor rechter Politik. Sie rufen danach“, schreibt der NOZ-Kämpfer für das Wahre und Rechte, um wenig später noch deutlicher zu werden:

​„Zwar zieht 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine rechtspopulistische Partei mit verdoppeltem Stimmenanteil in den Deutschen Bundestag ein – ​a​ber das ist in Ordnung.“ Weiter unten findet Ewert: „.Auch die jüngsten Demonstrationen auf den Straßen haben der SPD und den Grünen nicht geholfen. Mehrheitlich haben die Menschen keine Angst vor ‚rechts‘. ​Eher sehnen sie rechte Politik herbei.“

Völlig unkritisch stimmt Ewert sogar in den grölenden Chor der AfD-Fans ein, die wütend eine Benachteiligung ihrer Kampffront in den Medien wahrnehmen: „Die Wähler wollten es so. Eher ist es die AfD, der es schwer gemacht wurde, und die ihr Ergebnis gleichwohl steigerte.“

In seinen Schlussbemerkungen, überschrieben mit „Worauf kommt es nun an?“, werden Ewerts Empfehlungen interessant, auf welche Einflüsse der neue Kanzler künftig Rücksicht nehmen soll. Da fällt dem NOZ-Ultra in seinem Kommentar nur einer ein: „Auch in der CDU sollte er die Größe zeigen, auf liberale Stimmen und bisherige Gegner zuzugehen. Dazu zählt Daniel Günther in Kiel.“ Allenfalls zart und indirekt angedeutet wird der mögliche Koalitionspartner SPD. Soll sie die Positionen nach sozialgerechten Steuern, einem menschlichen Asylrecht, Mindestlohn oder Mietpreisbremse künftig aufgeben und sich demütig bis zur Selbstaufgabe opfern?

Markant werden Ewerts internationale Ausflüge, bei denen er endgültig klarmacht, wo er Deutschlands künftige Hauptpartner sieht: Mit der Zwischenüberschrift „US-Bindung bleibt bedeutsam“ wird ohne Skrupel der Handschlag mit Trump, Vance und Musk propagiert. Als rechtes „Highlight“ mit Blick auf Europa schaut Ewert unverhohlen auf die italienische Postfaschistin Meloni, denn „eventuell findet er in Rom eine Verbündete …“

Die „Empfehlungen Burghard Ewerts für die deutsche Politik lassen sich also wie folgt zusammenfassen: Rechts hat die Wahl gewonnen, AfD-Zuwächse sind legitim und normal, freudiger Handshake mit Trump und Musk, Bündnisofferten an Europas Neofaschisten.

Draußen wartet der Frühling. Wir aber sollten uns warm anziehen.

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