Liebe Leserin, lieber Leser,
bevor Du hier weiterliest, möchte ich mich erst einmal vorstellen: Ich bin der schreibende Igel in der OR-Redaktion und verantwortlich für das Projekt „Das isso! Muss man wissen!“. Gepackt hat mich die Schreiberei, weil ich mich vor einiger Zeit dem Lesen einer quälenden Lektüre unterworfen habe. Sie nennt sich mit Zweitnamen ebenfalls „Post“, ist auch online unterwegs und besitzt als Vornamen nicht mich, sondern den eines hastig nagenden Langohrs. Ein Igel ist bekanntlich viel schneller und cleverer als dieser stets gehetzte Vierbeiner, der bei jeder Gelegenheit vor vermeintlich grünen Jägern oder roten Reitern in kopflose Panik gerät. Aber anstatt sich zu verziehen, plustert er sich dummdreist auf, und wenn jemand so aufgeblasen daherkommt, steche ich gern zu.
IGELPOST – 1/23
Weckruf aus der Gruft – die vierte Igelpost zum Jahresauftakt
Wie schön wäre es doch gewesen, wie alle Igel bis zum Frühling ohne teure Heizkosten im Winterschlaf zu bleiben. Vergessen hätte ich diese desaströse Welt mit all ihren irrlichternden Zweibeinern.
Nicht mal über die Hasenpost würde ich mich ärgern. Allein schon deshalb, weil ich ja mit Beruhigung weiß, dass ich meine Ziele selbst im Tiefschlaf schneller erreiche als der Hase mit seiner Postille. Zu meiner Seelenruhe hätte vor dem Einschlafen auch beigetragen, dass der Hasenpostchef selbst einen längeren Tripp über den Ozean in das gelobte Trumpland unternommen hatte, um sich da vom Geist der „Freedom“ umwehen zu lassen.
Was mich nun doch aus der Winterruhe gerissen hat, war zunächst ein Untoter im Hasenblatt. Keine Angst: Igel glauben nicht an Geistererscheinungen! Es war natürlich ein Lebender im Gewande eines Untoten. In diesem Fall war es mal wieder Wolfang Niemeyer, seines Zeichens BOB-Pressesprecher, dessen mehr als 100 (!) Kolumnen Leser:innen der Hasenpost bislang als „Mösers Meinung“ ertragen durften. Aus der Gruft gebeamt wird dabei ein Justus Möser, der „aus seiner liberal-konservativen Weltanschauung keinen Hehl“ mache, heißt es in der Animationszeile zum Weiterlesen.
Weder Grimms Märchen noch spiritistische Sitzungen
Um es klar zu stellen: Als Igel bediene auch ich mich vieler Ideen zweier OR-Chefredakteure. Aber würde ich mich je erdreisten, etwas im Namen der Gebrüder Grimm zu schreiben? Dabei wäre es in meinem Fall zumindest Verwandtschaft. Ohne die beiden Märchenerzähler als Doppelväter wäre mein siegreicher Wettlauf mit dem Hasen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts niemals als Fabel zur Gutenachtgeschichte geworden. Aber schreiben als Grimm-Brothers 2.0? Nie und nimmer!
Ein Geist raucht aus der Flasche
Aber was soll’s? Lange hatte ich meine Ruhe. Möser hatte zum Glück viele Monate seine Grabesruhe gehabt. Doch im Spätsommer hat er sich für die Hasenpost tatsächlich aus seiner Gruft in der Katharinenkirche heraus geschlichen. Jetzt gibt er wieder zum Besten, was Wolfgang Niemeyer so meint – nebenbei mit anderen BOB-Koryphäen wie dem Vorsitzenden Grüner enger Facebookfreund und Dauerliker des Ultra-Rechtsaußen Eberhard Frohnecke.
Wir geben es ja zu: Auch in der Osnabrücker Rundschau verspüren einige hin und wieder das fragwürdige Verlangen, etwas als Jesus, Maria, Albert Einstein, Jeanne d’Arc, Edith Piaf, John Lennon, Addi Vetter, Karl oder Groucho Marx zum Besten zu geben. Zum Glück bleiben solche Gelüste im Verborgenen.
Nun aber ist der mösernde Ungeist ungefragt aus der Flasche entwichen. Dass Möser für die vermeintlichen Geistesblitze seines Ghostwriters herhalten muss, spricht allein für sich schon Bände. Justus Möser, Staatsmann von Fürstbischofs Gnaden, als Advokat bezahlt von den Reichen seiner Zeit, eifriger Streiter für Leibeigenschaft, Privilegien der Herrschenden und vehementer Todfeind aller Ideen der Französischen Revolution, ist sicher nicht umsonst als mumifizierte Sprechpuppe ausgewählt worden. Er gilt für die, die ihn mögen, als geistreich und amüsant. In Osnabrück ist er Erfinder des Zeitungswesens, und er hat es durchaus verstanden, sich von dumpfbackigen Zeitgenossen geistvoll abzuheben.
Originaltöne
Was der Hasenpost-Möser allerdings von sich gibt, müsste den Original-Leichnam dermaßen in Turbo-Drehungen versetzen, dass die dadurch erhitzte Katharinenkirche als Sauna in Betrieb genommen werden könnte. Kostprobe gefällig? Gern.
Schon am 13. Dezember 2020, dem letzten Geistesblitz vor einer damals selbstverordneten, für mich wohltuenden Pause, schreibt Mösers Ghostwriter unter der Überschrift „Happy Birthday to me“ dieses:
„Mein Ideal war der am Gemeinwohl orientierte mündige und verantwortungsbewusste Bürger, der sein Leben in weiten Teilen selbstbestimmt gestaltet und doch stets das Wohl und die Zufriedenheit seiner Mitmenschen im Blick hat.“
Wie bitte? Jemand, dem zeitlebens das Lebensglück von Frauen, Knechten, Hausdienerschaft, Heuerlingen, Bettlern oder Handwerksgesellen völlig schnuppe war und der in der Leibeigenschaft den natürlichen menschlichen Normalzustand zu erblicken meinte, soll urplötzlich „das Wohl und die Zufriedenheit seiner Mitmenschen im Blick“ haben? Solche Satire gehört eigentlich gekennzeichnet, oder?
Noch dreister erfolgt die Mutation Mösers zum Demokraten in der Kolumne „Über das Wahlrecht“ am 9. OKTOBER 2022. Originalton:
„Wenn sich ein immer größer werdender Teil der Wahlberechtigten der Stimme enthält oder gar nicht erst zur Wahl geht, dann schwächt das den demokratischen Prozess auf eine Weise, die den Niedergang der Grundrechte und der persönlichen Freiheit immer weiter beschleunigt. Dieser Entwicklung müssen wir entschlossen entgegentreten. Bitte gehen Sie wählen!“
Wow! Da wird posthum ein Gegner jedweder Mitbestimmung des einfachen Volkes am Staatsgeschehen zum Streiter für das allgemeine Wahlrecht. Noch Fragen?
Und da Möser ja nun nachwirkend zum Demokraten mutierte, zählt natürlich keinesfalls mehr, dass er einst nur den Kontakt zur gesellschaftlichen Elite pflegte und sich von dieser vortrefflich bezahlen ließ. In Mösers Meinung „Über die Einsamkeit von Spitzenbeamten und daraus resultierende merkwürdige Entscheidungen“, veröffentlicht am 13. November 2022, empfiehlt der Hasen-Möser dann auch konsequent dem städtischen Baudezernenten Frank Otte dieses:
„Warum spricht er nicht mal mit den Bürgern der ihm anvertrauten Stadt und fragt sie nach ihrer Meinung über sein Tun und Handeln?“
Äh? Hat Möser jemals bei Knechten, Heuerlingen, Hausangestellten, Gelegenheitsarbeitern oder Handwerksgesellen zu erfahren versucht, was sie so meinten – und vor allem, wie sie an der Meinungsbildung im Staate besser zu beteiligen wären? Eine bejahende Antwort darauf wäre eine historisch bahnbrechende Erkenntnis!
Möser und der eiserne Kanzler
Wäre all das Zitierte nicht schon genug gewesen, um Geschichtsklitterung per Mumien-Wiederbelebung zu betreiben, setzte der Höhepunkt dieser Praxis zum Jahresende 2022 an. Ausgangspunkt der Empörung des Hasen-Mösers ist die Aufdeckung des Geheimnisses, dass Außenministerin Annalena Baerbock ein Dienstzimmer im Auswärtigen Amt, das zuvor Bismarck-Zimmer hieß, fortan zum „Saal der deutschen Einheit“ gemacht hat. Doch damit nicht genug. Wörtlich heißt es:
„Auch ein sich dort befindliches Porträt des ersten deutschen Kanzlers und Architekten eines gesamtdeutschen Staates wurde abgehängt und offensichtlich auch nicht an anderer Stelle wieder aufgehängt.“
Wieder also ein Skandal, der Greise um sich zieht! Denn der Hasen-Möser weiß genau, was den „Eisernen Kanzler“ einst ausgezeichnet hat:
„Niemand hat mehr für die deutsche Einheit getan als Otto von Bismarck“, er sei ein „vorbildlicher Diplomat und Außenminister gewesen, an dem sich die derzeitige Amtsinhaberin ein Beispiel nehmen sollte.“
Mit Verlaub: Der blutrünstige Haudegen Bismarck („der Posterboy der AfD“) hat zu Amtszeiten alles dafür getan, dass Kriege gegen Dänemark 1864, gegen Österreich-Ungarn 1866 und gegen Frankreich 1870/71 offensiv wie mörderisch geführt und „siegreich“ beendet wurden. Die deutsche Einheit 1871 war eine Einheit von Herzögen, Fürsten und Königen mit einem Staat, der – mit Ausnahme des Urnengangs zum eher einflussarmen Reichstag – das Dreiklassenwahlrecht praktizierte. Und Reichskanzler Bismarck stand nicht zuletzt für die Zerschlagung und Kriminalisierung von Gewerkschaften und Sozialdemokratie durch das von ihm verantwortlich betriebene und durchgesetzte Sozialistengesetz zwischen 1878 und 1890. Und an alldem soll sich Annalena Baerbock ein Beispiel nehmen?
Spätestens hier muss ich als Redaktionsigel der Osnabrücker Rundschau den vielfach von mir gescholtenen Justus Möser in Schutz nehmen: Dermaßen viel, freundlich ausgedrückt, Unsinn hätte nicht einmal der verfasst.
Mörserfeuer gegen Habeck
Nachdem Bismarck erfolgreich zurück in seine Gruft gewandert ist, fand der untote Möser am 15. Januar endlich wieder einen aktuellen Anlass, über sein Medium Wolfgang Niemeyer pure Wut in die Hasenpost-Tastatur hämmern zu lassen.
Der Lieblingsfeind ist schnell wieder ausgemacht: Feuer auf die Grünen!
Ballerfreaks wissen es: Ein Mörser ist ein Steilfeuergeschütz mit kurzem Rohr zum Abfeuern von Granaten. Mösers Mörser, geladen von BOB-Talkmaster Wolfgang Niemeyer, besitzt aber eine besondere Bauweise: Sein Rohr ist viel kürzer als die Granate selbst! Aber was soll es? Was auf dem Felde der Leere grausam enden würde, kann einem Untoten ja nicht schaden! Und das Abfeuern gegen eine rot-grün versiffte Feindfigur geht aus Mösers Sicht ja ohnehin immer in die richtige Richtung.
Gedacht, getan: BOB-Möser musste nicht lange auf seine granatenladende Erkenntnis warten. Hatte Minister Robert Habeck sich doch tatsächlich erdreistet, sich in das Denken jüngerer Menschen hinein zu versetzen, die sich in Zeiten des Klimawandels Gedanken zum eigenen Nachwuchs machen. Habecks Beobachtung (Hinweis der Igelpost: Er hat selbst erwachsene Kinder!):
„20-Jährige überlegen heute, ob sie überhaupt Kinder kriegen wollen.“
Mal im Ernst: Wer sich heute unter jungen Paaren umhört und nach deren Familienplanung fragt, dürfte einen ähnlichen Satz bereits zigmal gehört haben. Der untote Möser aber findet den Satz einfach „unhaltbar und brandgefährlich.“ Schließlich gebe es einen schlagenden Gegenbeweis in Gestalt aktueller Umfragen. Originalton zur Beweisführung:
„Als drängendste Probleme werden gegenwärtig in aktuellen Umfragen die Energiekrise und die Inflation sowie der Krieg in der Ukraine, der Wohnungsmangel und schließlich die Einwanderungspolitik genannt. Erst dahinter folgt in geraumen Abstand die Klimakrise. Sie kann nicht ursächlich für die von Habeck konstatierte Zukunftsangst und Hoffnungslosigkeit der jungen Generation sein.“
Aha. Die globale Klimakrise ist in Mösers Thementabelle nur die Nummer sechs. Im Fußball beginnt dort das langweilige Mittelfeld, für das sich kaum jemand interessiert. CO2-Verpestung, Erderwärmung, zunehmende Wetterkatastrophen, Dürre in großen Teilen der Welt, Auftauen des Permafrostes, Überflutung etlicher Landstriche, Ende der Gletscher, Abermillionen Klimaflüchtlinge – was interessiert das einen Untoten?
BOB-Mösers analytischer Scharfblick, der zu lösende Probleme offenbar nach zweifelhaften Umfrageergebnissen irgendwelcher Frageinstitute ordnet, hat dann, rhetorischer Höhepunkt, am Ende sogar erkannt, dass Robert Habeck anscheinend am Fußende eines jeden Paarungsbettes steht und auf die Sekunde genau zum Robertus Interruptus auffordert. Originalton:
„Bei soviel offen zur Schau getragenem Pessimismus und offenkundiger Ahnungslosigkeit ist es kein Wunder, wenn die Geburtenrate in Deutschland auf niedrigem Niveau verweilt. (…) Aber manchmal muss man die Schuld auch bei sich selber suchen.“
Also aufgepasst, liebe Eltern, Familienberater:innen, Lehrkräfte, Kommentator:innen der Medien! Schmeißt alle Erkenntnisse zum Geburtenrückgang über Bord! Erkennt endlich den wahren Schuldigen für die Kinderarmut im Lande! Es ist Robert Habeck.
Enttarnung eines Grünen
Zur Jahreswende hatte mich, allein mit BOB-Möser, beinahe schon Panik befallen: Wo zum Teufel bleibt der Originalton des Hasenpost-Chefs persönlich? Dann endlich die Erlösung: Möser blieb mit seinen verstaubten Weltsichten nicht allein! Frisch aus dem Trumpland heimgekehrt, fühlte sich der Hasenpost-Chef Heiko Pohlmann höchstpersönlich gezwungen, nach dem Osnabrücker Handgiftentag wütend in die Tasten zu hauen, um einen gehetzten Blick auf die größte Ratsfraktion zu werfen.
„Unter welchem Stein leben eigentlich die Osnabrücker Grünen?“ überschreibt der gejagte Hasen-Redakteur am 11. Januar einen ominösen Brief, pseudohöflich und anbiedernd überschrieben mit „Lieber Volker Bajus“.
Die Methode, die Pohlmann dazu nutzt, ist uralt. Im Spektrum von „Junger Freiheit“ über „Achtung, Reichelt!“ bis hin zur BILD hat sie sich auch in moderner Zeit durchaus bewährt: Man picke sich eine Mini-Aussage aus der Rede des politischen Erzfeindes, verschweige 95% des restlichen Inhalts und prügle auf die gezielt ausgeknabberten Worte ein, um sie danach mit einem „kleinen Faktencheck“ aus dem Mageninneren zu befreien.
„Die Stadt ist erstaunlich gut aus der Corona-Krise herausgekommen. Einzelhandel und City stehen insgesamt stabil da. Auch die Wirtschaft ist robust“, hatte Volker Bajus tatsächlich in seiner, zuvor in der OR veröffentlichten Handgiftenrede gesagt.
Für gehetzte Langohren, die in ihrem Fluchtzustand selten in der Lage sind, mehr als einzelne Wortschnipsel aufzunehmen, reicht das kurze Anknabbern des Redetextes für eine Gesamtabrechnung. Den unbedarften Leser:innen wird daraufhin in der klassischen Manier eines Demagogen der Eindruck vermittelt, Bajus habe die Lage in rosa-grünen Traumsequenzen geschönt. Wie bitte? Blicken wir auf den tatsächlichen Wortlaut der Rede, gibt es in Wirklichkeit keinen einzigen Punkt, der die globale wie kommunale Lage beschönigt. Vielmehr dürften etwa zwanzigmal mehr Belege aus aktuellen Krisen genannt worden sein als bei den Handgiftenreden aus CDU, BOB und FDP zusammen.
Kostproben der „Feindrede“
Kostproben gefällig? Die Corona-Krise, so Bajus, sei keineswegs vorbei. Unklar seien weitere Folgen des Ukrainekriegs, die Fluchtbewegungen in aller Welt, die undeutliche Energiesicherheit, Inflation und drohende Rezession, und last but not least die immer drastischer zutage tretenden Auswirkungen der Klimakrise. Weiteres im Originalton:
„Unsere staatlichen Strukturen sind für diese Krisen schlecht gewappnet: marode Infrastruktur, Investitionsstaus, verschlafende Digitalisierung, Bürokratismus und Fachkräftemangel. Kennen wir alles auch in Osnabrück.“ Weltfremd oder beschönigend?
Außerdem nennt Bajus weitere Punkte, welche natürlich selten das Gemüt eines Herrn Pohlmann bewegen: Bedrohung durch Rechtsradikale, Reichsbürger:innen und Hasskriminalität, viel zu hohe 6% rechtsextremer Stimmen bei der Landtagswahl in Osnabrück. „66 Millionen Euro Defizit sind kein Zustand. Noch haben wir unsere Finanzlage nur analysiert. Es kommt aber darauf an, sie zu verändern. Das wird nicht allen gefallen und auch wehtun“, wird die städtische Haushaltslage ohne Umschweife treffend wiedergegeben.
In einem Punkt muss allerdings auch ein Igel wie ich zugeben, dass Bajus viel zu sehr beschönigt und Hoffnungen nährt, die sich nicht erfüllen werden. Zum Auftakt seiner Handgiftenrede hatte der Fraktionsvorsitzende der Grünen nämlich gesagt:
„In meinen 22 Jahren Ratsmitgliedschaft steht die Tradition des Handgiftentags vor allem für ‚Vergeben, Vergessen und Verzeihen‘. Man entschuldigt sich für das eine oder andere scharfe Wort, für womöglich unsachliche Kritik, schließt das abgelaufene Jahr und verspricht sich in die Hand, im neuen Jahr wieder konstruktiv zusammenzuarbeiten.“
Die Hasenpost hat, obwohl von ängstlichen Hasen etwas anderes zu erwarten wäre, dieser ausgestreckten Hand fluchtartig den Rücken gekehrt. Zuhören und Toleranz werden wohl auch im anstehenden Jahr Fremdwörter für die Kampfpostille gegen das rot-grün „versiffte“ Osnabrück sein.
Wie schrieb ein Leser nach der Kommunalwahl: „Pohlmann kann es schlichtweg nicht begreifen und schon gar nicht ertragen, dass sein ‚Lebenswerk‘ – nämlich Hetze gegen die SPD und besonders gegen die Grünen – von der Osnabrücker Wählerschaft derart negativ honoriert wurde. Fünf Jahre Grün/Rot bedeuten nun ständige Tobsuchtsanfälle, zumal er glaubt, mit seinem Käseblatt die Mehrheit der Osnabrücker Wähler in seinem Sinne beeinflussen zu können. Das hat aber seit Bestehen der Hasspost noch nie funktioniert. Im Gegenteil: der von ihm gehätschelte BOB hat sogar trotz eines kostspieligen Wahlkampfs mit 3,5 % gegenüber der letzten Kommunalwahl 0,2 % verloren.“
Als Igel besitze ich natürlich auch im neuen Jahr Empathie mit ständig unter Strom stehenden Knabbertieren. Wie furchtbar muss es für den Chef der Hasenpost gewesen sein, dass der OR-Artikel zum Handgiftentag vor 75 Jahren gleich in zwei Reden des Handgiftentages in zentralen Passagen erwähnt wurde?
Dafür besitzt die Hasenzeitung ja den untoten Justus Möser, der weiter aktuelle Probleme aus der Sicht einer Ständegesellschaft erklärt. Wir lassen ihn lieber ruhen, beäugen die Hasenpost weiter freundlich grinsend und, auf den Chef bezogen, sogar mit einer gewissen Nachsicht …
… denn sein Name ist Hase, und er weiß von nichts.
Euer Igel
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