Liebe Os-Kids,
letzten Mittwoch hatten mein kleiner Drache Valentin und ich ein ganz besonderes Erlebnis, wir waren Mitwirkende bei der Ferienspaß-Aktion Lesenacht im Osnabrücker Zoo. Erwartet wurden wir von Marco Brockmann, der seit vielen Jahren zum pädagogischen Team des Zoos zählt.
Drache Valentin: „Hallo, schön, dass ich da bin! Ich bin Valentin und das ist Tina.“
Marco: “Hallo Valentin, hallo Tina. Herzlich willkommen zu unserem gemeinsamen Streifzug durch den abendlichen Osnabrücker Zoo.“
Valentin: „Wir fahren mit einem Safari-Streifenzug, cool!“
Marco: „Nein, Valentin, das hast du falsch verstanden. Mit einem Streifzug ist ein Spaziergang gemeint, bei dem wir gleich im Zoo nicht überall hinkommen, sondern hier und dort vorbeistreifen beziehungsweise -laufen. Denn, wie du ja weißt, ist es schon spätabends und somit Schlafenszeit für die meisten unserer tierischen Bewohner. Die dürfen und möchten wir natürlich nicht stören.“
Valentin: „Ja, schade. Schlafende Löwen soll man nicht wecken. Es gibt das als Spruch, den habe ich schon mal irgendwo gehört. Wenn, also rein theoretisch, plötzlich ein kleiner Drache nachts im Gehege sitzt, verschrecken die sich und haben dann vielleicht eine schlimme Brüllhemmung. Also das Brüllen bleibt dann im Hals stecken.“
Tina: „Wahrscheinlich bleibt da eher ein kleiner Drache stecken.“
Valentin: „Haha, lustig, ein echter Brüller… hey, das passt ja!“
Marco schmunzelt: „Stimmt. Schaut mal, ihr zwei, die Kinder kommen an. Dann kann unsere Tour ja gleich losgehen. Seid ihr bereit?“
Valentin: „Auf jeden Fall! Oh, ich bin so aufgeregt!“
Tina: „Ich auch!“
Nachdem alle Kinder von Dunja, einer jungen pädagogischen Fachkraft in Ausbildung vom Jugendzentrum Westwerk und in dem Falle der Ferienspaß-Beauftragten, in Empfang genommen und die Namen auf der Liste des Ferienspaßes abgehakt wurden, ging es endlich los. Die Kinder waren mindestens genauso aufgeregt wie mein Drache, denn wann darf man schonmal des Nachts in den Zoo? Bestens ausgestattet mit Taschenlampen und guter Laune fand unser erster Stopp nach der Begrüßung bei den Flamingos statt. Drache Valentins Idee, die Löwen freizulassen, haben die Kinder einstimmig abgelehnt, auch die Nashörner wollten die Kids lieber im Gehege wissen, sehr vernünftig. Und nicht nur das, tierisch viel Wissen beziehungsweise viel tierisches Wissen hatten nicht wenige von Ihnen, waschechte Zoo- und natürlich Tierfans eben. Das fand Valentin sehr sympathisch und war sofort offen neue Freundschaften zu schließen. Weil die Ferienspaß-Veranstaltung ja nicht umsonst Lesenacht heißt, begann ich Texte aus eigener Feder mit tierisch passendem Inhalt vorzulesen, natürlich wurden auch vom Drachen und mir eigens ausgedachte Quiz- und Rätselfragen gestellt, die ohne Probleme beantworten werden konnten.
Hier zwei (kurze) Beispiele:
Wie heißt der lateinische Name für Löwe?
1. Joachim Löw
2. Löwus Maximus
3: Phantera Leo
Wer gehört zu den Feinden der Robben?
- Pistolenhaie
- Revolverrochen
- Schwertwale
Na, wusstet ihr die richtige Antwort? Bestimmt war das kein Problem. Allerdings waren natürlich nicht alle Quizfragen so einfach, denn für unsere Lesesafarikids gab es noch echtes Spezial- und Besserwisserwissen. Von mir in Form von mit Infos bestückten Reimrätseln und tierischen Kurzgeschichten. Dazu kamen Fachwissen und Geschichten aus dem echten Zooleben von unserem Safariguide Marco Brockmann, der den Zoo und seine Tiere schon über 25 Jahre kennt.
Unser Rundgang
Tierisch viel los war auf unserem kleinen Rundgang nicht, die meisten Tiere waren tatsächlich brav im Bett, äh auf ihren Schlafplätzen. Bei den Nashörnern war eine genüsslich gemütliche Abendstimmung zu spüren. Bei Familie Kamel wurde noch Abendbrot oder besser gesagt Abendheu gekaut. Einzig bei den Robben war noch ein bisschen mehr (und Meer)Energie in Form von abendlichem Schwimmtraining angesagt. Bei den benachbarten Pinguinen wurde umhergewatschelt und trotz fortgeschrittener Stunde lauthals geschnattert.
Doch manchmal trügt vermeintliche Ruhe auch, beispielsweise bei den Elefanten, dort wurde doch tatsächlich auch noch ordentlich geschwatzt. Wir hatten davon aber gar nichts mitbekommen, nicht mal der Drache, denn sie unterhalten sich mit tiefen Ultraschalltönen. Das können wir Menschen (und Drachen) nicht hören, nur eine Art Brummen, auf das uns Marco aufmerksam machte. Wir haben zwar nichts Elefantisches verstanden, aber Mäuschen spielen und Elefanten zu lauschen war eine tolle Erfahrung.
Zum Abschluss ging es noch von ganz Groß zu ganz Klein, zu unserer letzten Station, in den unterirdischen Zoo. Dort durften wir unter anderem eine frisch abgehäutete Vogelspinnenhaut bestaunen (siehe Foto). So eine Spinnenhaut ist kaum von der echten Spinne zu unterscheiden, ziemlich faszinierend, aber zugegebenermaßen auch ein bisschen gruselig, besonders, wenn sie von einem teilnehmenden Kind von oben angepustet wird und sich dann scheinbar doch bewegt! Und das war es dann leider auch schon, denn, obwohl mein kleiner Drache gar nicht fliegen kann, vergingen die zwei Stunden wie im Flug. Gut, dass zumindest wir beide am Mittwochabend noch einmal wiederkommen dürfen. Wir freuen uns schon darauf!
Nächste Woche Mittwoch findet noch ein weiterer Ferienspaß-Termin statt.
Noch ein paar Fragen von Drache Valentin an Marco Brockmann.
Valentin: „Was ist eigentlich dein absolutes Lieblingstier im Zoo?“
Marco: „Eigentlich mag ich alle Tiere gern, aber die Menschenaffen sind mir doch sehr ans Herz gewachsen.“
Valentin: „Ich kann mich nicht entscheiden, vielleicht heute der kleine Panda, der ist sooooo niedlich! Als Sozialpädagoge arbeitest du ja viel mit Kindern und Jugendlichen zusammen, was ist einfacher, einen Zoo voller Tiere zu hüten oder ein Jugendzentrum voller Kinder?“
Marco: „Das ist gar nicht so verschieden. Junge Menschen haben genauso wie Tiere Bedürfnisse, welchen wir gerecht werden wollen.“
Valentin: „Ich mag Tiere gerne, aber Kinder auch, die allermeisten Kinder sind meine Freunde!“
Marco: „Das ist doch schön zu hören. Gerade hier im Zoo ist es immer wieder erstaunlich zu beobachten, wie neugierig Kinder sind und die vielfältige Welt der Tiere für sich entdecken wollen.“
Valentin: „Mein Leibgericht ist Schokolade. Gibt es eigentlich ein Tier im Zoo, was gerne Schokolade isst?“
Marco: „Das gibt es bestimmt. Allerdings achten wir hier im Zoo schon darauf, dass die Tiere die Nahrung bekommen, welche sie in ihrem natürlichen Lebensraum auch fressen würden. Da gehört Schokolade leider nicht dazu.“
Valentin: „Hm, schade, aber gut, dann muss ich nicht teilen, hihi. Wie oft hast du schon solche Nachtführungen im Zoo gemacht? Und was ist für dich das Beste daran?“
Marco: „Solche Nachtführungen bieten wir schon seit vielen Jahren an. Den Zoo bei Nacht zu erleben, ist schon etwas Besonderes. Man hört Geräusche, welche man am Tage oft so nicht wahrnimmt. Außerdem ergibt sich dann die Möglichkeit, unsere nachtaktiven Tiere einmal zu bestaunen.“
Valentin: „Ich hab mal gesehen, wie Tina fast von einem kleinen Äffchen angepieselt wurde. Das war ganz schön knapp, hihi. Was war dein lustigstes Erlebnis mit einem Zootier?“
Marco: „Da gibt es ganz viele. Aber das Stichwort „anpieseln“ weckt natürlich lustige Erinnerungen. Vor allem, wenn man nicht selbst betroffen war.“
Valentin: „Bist du nächste Woche auch wieder mit dabei?“
Marco: „Nein, in der nächsten Woche wird ein Kollege euch begleiten.“
Valentin: „Oh, schade! Aber vielen Dank für heute! Das hat mir tierisch viel Spaß gemacht!“
Tina: „Mir auch, Dankeschön!“
Marco: „Vielen Dank, mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht. Ich wünsche euch auch am Mittwoch eine tolle und spannende Nachtführung mit den Kindern hier im Osnabrücker Zoo.“
Liebe Os-Kids,
ich wünsche euch eine tierisch schöne Sommerferienwoche!
Eure Tina Birgitta Lauffer