Friedenskette und Märchentag

Liebe Os-Kids,

heute ist der „Erzähle-ein-Märchen-Tag“. Ganz bestimmt habt ihr beim Thema Märchen sofort das ein oder andere im Kopf. Was sind denn eure Lieblingsmärchen? Meine waren immer Cinderella und Aladin. Welches Märchen oder welche Geschichte jemand am liebsten mag, ist natürlich Geschmacksache, doch eine Sache haben alle Märchen gemeinsam, darauf ist Verlass, sie haben ein Happy End. Das heißt, am Ende geht immer alles gut aus. Sätze wie: „Sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende“ oder „Alle lebten fortan in Frieden miteinander“, sind die Klassiker bei den Märchen.

Im echten Leben geht es glücklicherweise für uns (hier in Mitteleuropa) so oder so friedlicher zu. Es gibt nur wenige richtig fiese Bösewichte und die haben nicht mal Zauberkräfte, trotzdem können sie ganz schön rumstänkern und gemein sein. Wer beispielsweise als Chef eines Landes einen Krieg anfängt, obwohl das wirklich das Doofste und Schrecklichste auf der Welt ist, weil jede Menge unschuldige Menschen darunter leiden müssen, der ist ein Fiesling, wie er schlimmer höchstens noch im Buche stehen könnte. Leider kann niemand das echte Leben, wenn es einem mal zuviel wird, so wie ein Buch zuklappen. Leider kommt im echten Leben auch keine gute Fee vor, die mit einem Zauberspruch für ein Happy End sorgt. Leider aber gibt es ganz echt in der Ukraine und im Rest der Welt immer noch viel zu viele Kriege. Leider, leider, leider. Doof, doof, doof. Gemein, gemein, gemein … Ich könnte so und ähnlich noch viele Zeilen füllen, doch nützen würde es gar nichts.

Hm, aber irgendetwas muss man doch tun können?

Ja, irgendwas – zumindest eine Kleinigkeit – kann jede/r tun. Man kann geflüchteten Menschen Hilfe anbieten – zum Beispiel, wenn sie etwas nicht verstehen. Auch ein freundliches Lächeln könnt ihr schenken, das ist ganz schnell selbstgemacht und sowieso die beste und einfachste Sprache der Welt.

Alles schon ganz gut, aber wie können wir dafür sorgen, dass diese fiesen Kriege aufhören? Die Fieslinge dieser Welt hören ja doch nicht auf uns. Ja, das stimmt natürlich. Aber gute Menschen gibt es viel mehr als böse. Und je mehr gute Menschen sich zusammentun, desto weniger können sie übersehen und überhört werden. Die Fieslinge – im Märchen – und auch auf dieser Welt brauchen Helfer und Unterstützer und wenn man die überzeugen könnte, vernünftig zu sein, dann gibt es für ein Happy End eine echte Hoffnung. Daran glaube ich, auch wenn es passend zum Tag nach einem schönen Märchen klingt.


Friedenskette Osnabrück – Münster

Ich bin nicht die Einzige, die sich nach Frieden auf der Welt sehnt und das Gefühl braucht, dazu zumindest einen kleinen Beitrag zu leisten, wenn auch nur symbolisch. Am letzten Freitag sind um die 20.000 Menschen dem Aufruf der Friedensstädte Osnabrück und Münster gefolgt und haben sich kilometerweit aufgestellt und an den Händen gehalten. Ich hatte keine weite Anreise, denn ich wohne ja im Osnabrücker Land. Neben mir in der Kette standen Leute aus Mettingen, die hatten für die Aktion extra einen Bus gechartert. 60 Leute, Chormitglieder verschiedener Mettinger Chöre, toll! Zu meiner Linken standen viele Schulkinder, mit Eltern und Lehrer:innen. Auch Nachbarn waren da, Freunde und Fremde, alle mit dem gleichen Ziel, der gleichen Hoffnung, eine Welt in der alle Menschen in Frieden leben können. Trotz strömenden Regens war die Stimmung gut und als sich die Friedenskette wieder auflöste, brachen die Wolken auf und der blaue Himmel zeigte sich. Was für ein märchenhaftes Happy End – zumindest das einer gelungenen und schönen Aktion!

 

Liebe Os-Kids, habt eine märchenhaft schöne und friedliche Woche!

Eure Tina Birgitta Lauffer

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