Mittwoch, 30. Oktober 2024

Was ist eine Bufu bufu?

Liebe Os-Kids,

woran würdet ihr denken, wenn ich euch erzählen würde, dass ich in der letzten Woche eine Begegnung mit einem, beziehungsweise einer Bufu bufu hatte? An alles Mögliche, aber sicher nicht sofort an eine Erdkröte, oder? „Bufu bufu“ ist nämlich der offizielle lateinische Name einer Erdkröte. Klingt irgendwie lustig, jedenfalls viel sympathischer als Kröte. Aber der Grund dafür, dass Kröten und alle anderen Tiere und Pflanzen einen lateinischen Namen haben, ist natürlich ein anderer. Da auf der Welt circa 7.000 Sprachen und dazu noch unzählige Dialekte gesprochen werden, wüsste niemand in einem anderen Land, um welches Tier es sich handelt. So aber kann einfach jede/r nach dem lateinischen Namen suchen und Verwechslungen sind somit ausgeschlossen. Sehr praktisch!


Zurück zu meinem Krötenbesuch

Über den habe ich mich sehr gefreut, aber nicht, weil ich auf einen verwandelten Prinzen hoffte, sondern weil es Kröten, Frösche und andere Amphibien seit einigen Jahren wirklich schwer haben. Mein Besuch war eindeutig noch eine Jungkröte, was heißt, dass sie die Metamorphose trotz Trockenheit rechtzeitig – und bevor Teich und Wassergraben austrockneten – überstanden hatte.

Metamorphose – was ist das eigentlich?

Eine Metamorphose wird die Verwandlung von Kröten, Fröschen und Lurchtieren genannt. Zuerst spricht man vom Laich – das sind tausende winzige Eier, die von den Elterntieren im gemeinschaftlichen Einsatz in kleine Teiche oder andere Gewässer abgelegt werden. Das Ganze sieht im Wasser ein wenig wabbelig und nach Gelee aus. Krötenlaich ist aber gut von Froschlaich zu unterscheiden, denn er ist in Form von Schnüren aufgereiht. Kröten lieben es wohl ordentlich. Wenn sich im Eineinhalbmillimeterei ein kleiner schwarzer Punkt befindet, ist es befruchtet. Kurze Zeit später kann, wer gute Augen hat, beobachten, dass sich die Pünktchen zu bewegen beginnen.

Wieder ein paar Tage später schlüpfen klitzekleine ovale (eiförmige) Körper aus den Geleeeiern. Atmen unter Wasser ist, da sie Kiemen besitzen, kein Problem. Zur Fortbewegung gibt es als erstes „Upgrade“ zunächst ein Schwänzchen als Ruder. Die Kaulquappen beginnen Nahrung aufzunehmen (klar, wer mal groß und stark sein will, muss essen). Auf dem Speiseplan stehen beispielweise Grünalgen und Microorganismen, die noch viel kleiner sind als sie selbst. Nach und nach bilden sich winzige Beinchen, erst hinten und dann vorne. Sind die Beinpaare vollzählig, wird der Schwanz nicht mehr zum Schwimmen gebraucht, bald ist nur noch ein Stummel zu sehen. Die Verwandlung ist perfekt. Die kleine Kröte kann schwimmen, springen und über Wasser atmen. Die Jungkröte verlässt das Wasser und lebt ganz ihrem Namen „Erdkröte“ nach auf – und in kleinen selbstgegrabenen Unterschlupfen unter – der Erde, natürlich am liebsten in Wald, Park und Gartennähe.

Erdkröteninsidersteckbrief

Erdkröten sind Amphibien

Lateinischer Name: Bufu bufu

Familie: Kröten
Gattung: Echte Kröten

Krötenweibchen sind viel größer als die Männchen.

Kröten sind dämmerungsaktiv, also eher Langschläfer und abends und nachts unterwegs.

Sie häuten sich ab und an und futtern die alte Haut dann selber auf.

Sie sind sehr nützlich für Gartenfreunde, denn sie fressen viele unterschiedliche Insekten und sogenannte Schädlinge, wie Schnecken.

Kröten sind nur als Jungtiere gute Hüpfer (wie Frösche), später sind sie zu schwer und deshalb dann eher gemütliche Schleicher.

Kröten kennen sich im Straßenverkehr (natürlich) nicht aus, deswegen gibt es für uns Menschen im Frühjahr während ihrer Laich- und Wanderzeit Straßenschilder, Tierfreunde fahren dann vorsichtig

Achtung: Die Hautdrüsen produzieren ein giftiges Sekret, um sich vor Fressfeinden zu schützen, also nach einer Kröten-Begegnung immer schön die Hände waschen und das Küssen lieber Disneyprinzessinnen überlassen.


Liebe Os-Kids,

nun sage ich euch tschüss, bis nächste Woche. Bleibt fröhlich, neugierig und habt‘s sommersonnenschön, aber bitte die Sonnencreme nicht vergessen, häuten ist nämlich nur was für echte Kröten!

Eure

Tina Birgitta Lauffer

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