spot_img
Aktuelle Kurzmeldungen aus OS & Umzuspot_img
Aktuelle Polizeimeldungenspot_img
Aktuelle Veranstaltungenspot_img
Dienstag, 23. September 2025

„Preußen und Osnabrück“ – Tagung und Filmreihe

Der Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V. führt vom 25. bis 27. September eine landesgeschichtliche Tagung durch und wird in diesem Rahmen in Kooperation mit der Lagerhalle Osnabrück eine Filmreihe präsentieren. 

„Niemand wird Preuße ohne Not“ – Preußen und Osnabrück – Eine Beziehungsgeschichte, so lautet der Titel der wissenschaftlichen Tagung. Und darum geht’s:

„Niemand wird Preuße ohne Not, ist er’s geworden, dankt er Gott“. Ob diese im 19. Jahrhundert weit verbreitete Meinung auch für Osnabrück Gültigkeit hatte, wird vom 25. bis 27. September 2025 eine landesgeschichtliche Tagung des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land e. V. (LVO) ausloten. In den 15 Vorträgen des Symposiums „Preußen und Osnabrück – Eine Beziehungsgeschichte“ werden ausgewiesene Expertinnen und Experten aus der gesamten Republik in der Aula des Osnabrücker Schlosses ihre Forschungsergebnisse dazu referieren.

Das Jahr 1866 markiert in der Geschichte Osnabrücks und des Osnabrücker Landes einen tiefen Einschnitt: Als Teil des Königreichs Hannover wurde es mit diesem von Preußen annektiert. Wie sich dieser Übergang konkret vollzog, wie die Bevölkerung darauf reagierte, welche Veränderungen er mit sich brachte, kurzum wie ‚preußisch‘ Osnabrück eigentlich war: Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt der Tagung.

Der Infoflyer zur Tagung mit Anmeldeformular kann hier heruntergeladen werden: www.lvosl.de/

Zu den Filmen in der Lagerhalle Osnabrück geht’s hier: www.lagerhalle-osnabrueck.de/
Und das wird im Rahmen der Tagung im Saal gezeigt:

23. September, 19.30 Uhr: Der Hauptmann von Köpenick
Die dreiteilige Filmreihe beginnt mit der bitteren Komödie  DER HAUPTMANN VON KÖPENICK in der Fassung von 1931. Basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Carl Zuckmayer, handelt sie von der Macht der Uniform, aber auch von sozialen Tragödien. Hintergrund ist der historisch verbürgte Handstreich des strafentlassenen Schusters Wilhelm Voigt, der 1908 in einer ‚Second-Hand‘- Hauptmannsuniform das Köpenicker Rathaus besetzte. Sein Coup war monatelang in den Medien und provozierte u. a. mehrere Filme, aber auch hitzige Debatten. Der Film wurde von der rechten Presse als „Unterhöhlung des deutschen Sittlichkeitsbegriffs“ und Gefahr für die „nationale Ehre“ verteufelt; die linksliberale Kritik hingegen erklärte anerkennend und kritisch zugleich: „Preußentum ist nicht totzukriegen!“.
D 1931,  FSK: ab 12, 87 Min.; Regie: Richard Oswald, nach dem gleichnamigen Theaterstück von Carl Zuckmayer.  Mit Max Adalbert, Paul Wagner, Hermann Vallentin, Max Gülstorff u.a.

26. September, 20.00 Uhr: Der Untertan
Die berühmte DEFA-Verfilmung DER UNTERTAN von Regisseur Wolfgang Staudte nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann. Der „Filmdienst“ umreißt diese Satire als „faszinierende Charakterstudie eines karrieresüchtigen Opportunisten und Reaktionärs“ und als einen „scharfen politischen Angriff auf den alten Preußengeist, die unter dem Deckmantel des historischen Rückblicks jede Art staatlicher Totalität anprangert“. Die Hauptfigur ist ein obrigkeitsvernarrter, katzbuckelnder Karrierist. Auch filmkünstlerisch ist DER UNTERTAN ausgesprochen lohnend; so spielt Staudte u. a. mit dem großen Vokabular bedeutender russischer Regisseure wie Sergej Eisenstein.
DDR 1951,  FSK: ab 12, Prädikat: besonders wertvoll,  109 Min.; Regie: Wolfgang Staudte, nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Mann. Mit Werner Peters, Renate Fischer, Paul Esser, Blandine Ebinger u.a.

30. September, 19.30 Uhr: Mädchen in Uniform
Mit Blick auf eine lesbische Liebe an der Grenze zwischen Neigung und Verbot greift der Abschlussfilm der „Preußen“-Reihe mit MÄDCHEN IN UNIFORM aus dem Jahr 1931 ein gänzlich anderes Thema auf: Der ausschließlich mit Frauen besetzte Film entstand unter der Regie von Leontine Sagan fußend auf einem Drehbuch von Christa Winsloe. Ort der Handlung ist ein streng ‚preußisch‘ geleitetes Mädchenstift in Potsdam. Die Handlung kreist um den Konflikt zwischen einer verständnisvollen Lehrerin, einer ihr zugetanen Schülerin und der harten Oberin, was schließlich dramatische Folgen hat. Die Volksbühne befand, der Film räume „gründlich auf mit aller Moral- und Religionsheuchelei“. Und der Filmkritiker Rudolf Arnheim empfahl Ende 1931: „Ein Film, in den man vermittels Notverordnung alle Filmgegner treiben sollte.“ In der Wiederverfilmung von 1958 spielten Romy Schneider und Lilli Palmer die Hauptrollen.
D 1931, FSK: ab 12, 88 Min.; Regie: Leontine Sagan. Mit Emilia Unda, Dorothea Wieck, Hedwig Schlichter, Hertha Thiele u.a.

spot_img
September 2025spot_img
Oktober 2023spot_img
August 2024spot_img
Oktober 2025spot_img
Juni 2025spot_img
2015spot_img
November 2020spot_img
August 2024spot_img
erscheint Oktober 2025spot_img