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Mittwoch, 2. April 2025
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Kunsthalle OS – Artothek-Talk mit Eva Lause

Die Kunsthalle Osnabrück hat tatsächlich eine Artothek! Was das ist und warum Künstlerin Eva Lause auf dem Plaudersofa saß konnten Interessierte am dritten Artothek-Talk erfahren.

Nach der Begrüßung der Gäste übergab Kunsthallen-Chefin Juliane Schickedanz die Gesprächsleitung an Anna Holms weiter, die vor Ort ein Volontariat inne hat.

Was ist nun eine Artothek?

Im vereinfachten Sinne ist es ein Lager mit Kunstwerken, die gegen Gebühr (oder ohne) für eine gewisse Zeit ausgeliehen werden können, ähnlich einer Bibliothek.

Erste Ideen zum Verleihen von Kunstwerken gab es in Deutschland schon vor 200 Jahren.
Zusammen mit dem Buchhandel wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts erste „Verleihstationen“ von Büchern und Kunst gegründet. Nach Trennung der beiden Gewerbezweige gab es erst in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung des Kunstverleihs, dessen damaliger Hintergrund die Förderung der Künstler in wirtschaftlich schlechten Zeiten waren, aber auch die Verbreitung von Wissen über Kunst.

Während des Naziregimes wurden viele Kunstwerke als verfemt verbannt, verbrannt, zerstört und viele sind dadurch unwiederbringlich verloren gegangen.

Nach dem zweiten Weltkrieg war nun die wirtschaftliche Lage wieder so schlecht, dass Künstlerinnen und Künstler ihre Werke nicht oder nur schlecht verkaufen konnten.
Die Idee der Artothek wurde ab 1951 zunächst von Galerien wieder aufgegriffen und später von öffentlichen Bibliotheken und Kunsthäusern. Diese kauften die Kunstwerke an und verliehen sie gegen geringes Entgelt an Firmen, Institutionen, aber auch Privatpersonen.

Und hier kommen wir wieder zur Kunsthalle Osnabrück, deren Artothek tatsächlich fast so alt ist wie die Kunsthalle selbst, nämlich 30 Jahre und inzwischen einen Bestand von rund 1.300 Kunstwerken hat.

Zur Zeit ist die Artothek allerdings geschlossen, da die Bestände neu gesichtet und katalogisiert werden und im Laufe des Jahres 2025 zu einem Katalog und einer digitalen Präsenz zusammengefasst werden sollen, damit sich Leihinteressierte umfassend informieren können. Es gibt inzwischen sogar die digitale Möglichkeit, den Raum, in dem ein Kunstwerk aufgehängt werden soll, per Kamera einzufangen und das Gemälde (vielleicht über dem Sofa) an die Wand zu projizieren. All das und mehr soll kommen.

Neben dem Verleih soll zukünftig aber auch der Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern aus Osnabrück und Umgebung wachsen, es soll mit den Artothek-Kunstschätzen Ausstellungen und Events geben, die dadurch auch die Kunstvermittlung, heißt, das Verständnis und das Wissen um Kunst und Kunstschaffende verstärken.

Wer dann den Katalog durchblättert, wird auch ein Bild von Eva Lause finden mit dem Titel „90 Grad“, das die Kunsthalle angekauft hat. Eva Lause ist in Osnabrück geboren, aber in den USA aufgewachsen, hat wiederum in Osnabrück studiert und ist seit 2020 als selbstständige Künstlerin und Kunstvermittlerin tätig.

Im Gespräch mit Anna Holms erzählt Eva Lause über den Entstehungsprozess des nun zur Kunsthalle gehörenden Bildes, aber auch über die Probleme, die (vielfach studierte) Kunstschaffende bei der Finanzierung ihres Lebensunterhalts haben.

Sobald die Eröffnung der Artothek bekannt ist, werden wir wieder berichten; wir sind gespannt.

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