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Bob Dylan startet durch mit der „Rough and Rowdy Ways World-Wide-Tour“

Der Hobo ist wieder unterwegs …

Der amerikanische Sänger und Songwriter Bob Dylan hat die Corona-Zwangspause für beendet erklärt und bewegt sich wieder da, wo er sich am wohlsten fühlt: auf der Konzertbühne.

Am Dienstag, 3. November, startete in Milwaukee eine Reihe von Auftritten, die ihn von November bis Anfang Dezember durch den Nordosten der USA führen. Rastlos wie eh und je knüpft er damit an eine von ihm selbst erfundene Tradition an, die sich Never-Ending Tour nennt und 1988 begann.

Bob Dylan, auf dem Azkena Rock Festival, 2010.

Mit Anfang achtzig und neuem Album im Gepäck wirkt er mittlerweile wie der Clint Eastwood der Rockmusik. Ein abgezockter Veteran, der sämtliche Trophäen bereits im Schrank hat. So einem geht es allein um die Sache, an der er gerade arbeitet. Und es läuft gut für den multiaktiven Ausnahmekünstler (I contain multitudes). Ein Highlight des Sommers war Dylans Live-Video-Show „Shadow Kingdom“, ausgestrahlt vom Streamingdienst Veeps, die Preise für seine Gemälde gehen durch die Decke, sodass sie für Fans nur noch als Druck erschwinglich sind, sein Whiskey (Heaven´s Door) wurde vor Kurzem prämiert und seine Retro-Alben („Springtime in New York“ u.a.) erobern die Charts.

Still ist es dagegen geworden um die Missbrauchsvorwürfe, die eine gewisse Joan Carr aus Greenwich Connecticut im August gegen Dylan erhoben hatte. Aufgrund der zweifelhaften Persönlichkeit der Klägerin und der dürftigen Indizienlage haben sich die Anschuldigungen vermutlich erledigt.

„Things arent´t what the were …“ raunt es in dem für Dylan typischen sybillinischen Tenor zur Tour-Promotion. Der einmal als Stimme einer Generation verstandene Sänger hatte schon immer einen kritischen und distanzierten Blick aufs Weltgeschehen. „Time out of Mind“ lautete der Titel seines legendären Comeback-Albums von 1997. Er könnte auch von heute sein. Die aktuellen Songs heißen „Murder moost foul“, „False Prophet“ oder „Crossing the Rubicon“. Die Perspektiven haben kein bisschen an Schärfe verloren.

Und es sind diese neuen Kompositionen, die das Eröffnungskonzert tragen. Insgesamt acht Titel von „Rough and Rowdy Ways“ präsentiert Dylan an diesem Abend im Riverside Theatre unter einer Beleuchtung, die bei einer Helene Fischer gerade noch als Notfunzel durchgehen würde. His Bobness mag es nicht grell. Trotzdem sticht er mit seinem weißem Bolero-Jackett und passendem Hut heraus aus der ansonsten dunkel gekleideten Crew. Dabei sitzt er die meiste Zeit am Klavier und bewegt sich nur für ausgesuchte Passagen zu einem Mikrofon, das in der Bühnenmitte auf ihn wartet. Zweimal greift er zur Mundharmonika. Beherrscht wird das Programm von den neuen Songs und Dylans Faible, bewährte Titel so kryptisch zu vertonen, dass sie beim ersten Hören kaum zu identifizieren sind. Und dann gibt es eine kleine Überraschung. Der Meister stellt das Personal an seiner Seite vor und spricht zum Publikum. Das hat er lange nicht gemacht, erscheint ihm aber wohl sinnvoll, da es drei unbekannte Gesichter gibt: Charlie Drayton (Drums) sowie Bob Britt und Doug Lancio an der Gitarre. Bei der Gelegenheit erfährt man, dass der Abend dem E-Gitarren-Pionier Les Paul gewidmet sei, der in der Region Milwaukee geboren wurde. Damit hat der alte Eigenbrötler mehr gesagt als auf mindestens fünf Tourneen davor.

Für die aktuelle Nordamerika-Tour, die auf 21 Stationen ausgelegt ist, hat das Management auf Hallen mit einer durchschnittlichen Kapazität von 3000 gesetzt. Damit sind ausverkaufte Häuser garantiert. Im Beacon Theatre in New York tritt Dylan an drei aufeinander folgenden Abenden auf.

Dann kommen die vom Never-Ending-Modus gewohnten Weihnachtsferien, bevor es weitergeht auf der World-Wide Tour bis 2024.

Das heißt, der Tross soll auch durch Deutschland ziehen. Wann das soweit ist, steht noch nicht fest. Die globale Realität der Pandemie macht es für ein Management schwierig, die Stationen so zu planen, dass die Konzerte auch stattfinden können. Da bleibt der Blick auf das Infektionsgeschehen in einer Region weiterhin ein Faktor.

Man darf also gespannt sein, wann der Hobo wieder bei uns vorbeischaut.

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