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Sonntag, 12. Oktober 2025

Osnabrücker Theaterstreit

Versuch einer nicht ganz objektiven Betrachtung des Osnabrücker Theaterbetriebs als Ganzes.

In den vergangenen Jahren hatte ich Gelegenheit viele Premieren aus allen Sparten des Osnabrücker Theaters mitzuerleben, war bei Pressepräsentationen der jeweils neuen Spielzeit dabei und in diesem Jahr bei den Spieltrieben und dem ersten Theaterfest zu Beginn der neuen Saison.

Beobachten konnte ich, dass Schauspielerinnen und Schauspieler, die Dramaturgie, die Regie, die Musizierenden und Tänzer und Tänzerinnen mit einer umwerfenden Spielfreude dabei sind. Und das, obwohl (dieser Ausdruck ist absichtlich gewählt) Intendant Ulrich Mokrusch bei jeder Premiere persönlich anwesend ist und sich irgendwo unters Publikum mischt.

Dabei sind immer auch viele Theaterbeschäftigte, und ich habe nicht ein einziges Mal erlebt, dass unsichere oder „Augenwinkel-“ Blicke Richtung Intendant gingen. Alle waren auf ihr Tun, auf das Gelingen des einstudierten Stücks fixiert, das durch Interaktion von Regie, Dramaturgie und Schauspielenden entstanden ist, und jubelten und umarmten sich am Ende, wenn die Vorstellung vom Publikum mit Applaus honoriert wurde.

Die Akteurinnen und Akteure des Osnabrücker Theaters sind teilweise seit Jahren an Bord (z. B. Stefan Haschke seit 2013, Susann Vent-Wunderlich seit 2012) und das wären sie gewiss nicht, wenn deren Kreativität und Gestaltungswillen immer wieder beschnitten würde; denn dieser Gestaltungswille ist ja das, was eine Schauspielerin, einen Regisseur, eine Dramaturgin oder Choreographen ausmacht.

Ich sah bei den Spieltrieben einen Intendanten, der mit den Bussen mit allen anderen von Spielstätte zu Spielstätte fuhr und dort angekommen mittendrin war, aber nicht hofiert oder „mit Vorsicht“ behandelt wurde, ein „Primus inter pares“, wie mir schien.

Bei der Präsentation der neuen Spielzeiten haben die SpartenleiterInnen das Wort und haben sichtbar die volle Unterstützung von Intendant Mokrusch.

Nebenbei integriert das Theater Osnabrück viele Aufführungen unter externer Leitung, sei es Tanz, Gastspiele, Lesungen oder Podiumsdiskussionen.

Auch steht das Osnabrücker Theater nicht abgehoben „über allem anderen“, sondern mischt sich durch verschiedenste Aktionen unter die Stadtgesellschaft. Hier möchte ich nur als Beispiele die Sparte „Junges Theater OSCAR“ nennen, das auch für Aufführungen in Schulen und KiTas geht und Schülerinnen und Schüler einbindet, oder das Projekt „Transkulturell“ mit dem „Kultur Klub International“ im emma-theater oder den emma-Treff „Transkultulturell“.

Gemäß dem Spruch „miteinander, nicht übereinander reden“ sollte vielleicht wieder mehr Kontakt zueinander aufgenommen werden, statt die Protestfahnen hochzureißen oder auf der anderen Seite sich ins Schmolleck zu verziehen – beides erscheint mir nicht hilfreich, um im Guten vorwärts zu kommen und Gutes zu bewirken.

Aber wer weiß – vielleicht ist alles ja ganz anders? Fragen hilft (das wussten schon die Bewohner der Sesamstraße); man muss die Antworten aber auch hören wollen.

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