Eine Stimme aus dem Off erläutert das Phasenmodell der Eskalation, dessen dritte Stufe die eigene Vernichtung einkalkuliert, um den Gegner zu besiegen. Eine Überlebende schreitet Geige spielend durch eine Trümmerlandschaft.
So beginnt das Endzeitdrama “Nach dem Ende”, das vier Jugendliche während des Projektes „Farbenblindes Theater in 4 Tagen über Pfingsten schrieben, einstudierten und am Dienstag in der „Bühne 11“ an der Spichernstraße aufführten.
“Kennen Sie die eigentlichen Schäden des Krieges?” fragt der Psychologe Dr. Håber (Max Wallenstein) bevor er einen traumatisierten Soldaten (Rebecca Klinkhardt) behandelt, der Medikamente benötigt, um weiterleben zu können, Sitis (Quill Lobatsch) und Pina (Natalia Empen) überwinden als Überlebende der verfeindeten Parteien auf der Suche nach Wasser bzw. Essen nach anfänglichem Misstrauen ihre Feindschaft und versöhnen sich.
“Wir befinden uns in Phase 2! ” warnen die Jugendlichen zum Schluss des 25 Minuten-Stücks das bewegte und begeisterte Publikum.
Das Theaterstück entstand im Rahmen der Jugendkulturtage, ausgerichtet von Fokus e.V. und organisiert von den Jugendlichen selbst, die das auf die Bühne bringen, was sie im Innern bewegt. Das Ergebnis überzeugte das Publikum.
Im November sind die Jugendlichen mit ihrem Stück zum Kurzstückfestival des Amateurtheaterverbandes eingeladen und werden das Projekt Pfingsten 2025 fortsetzen.
Theaterpädagogische und technische Unterstützung erhielten sie dabei von den Theatermachern Osnabrück, Kerstin Hartberger, Sonja Damaschke und Nils Stickan.
Die Theatermacher bieten mehrere Projekte für Kinder und Jugendliche an, so haben ihre “Theaterkids” am 24. und 25.08 Premiere im ersten unordentlichen Zimmertheater mit dem Stück “Die Mysteries und der verzauberte Wald” und starten demnächst für Jugendliche ab 14 das Projekt “Du bist mein Feind” mit Theater, Performance und bildender Kunst.
Kontakt Nils Stickan :lenethun@googlemail.com
