Dienstag, 25. Juni 2024

Die SPD-Ratsfratkion zur Kunsthalle

 

Von Schnappatmungen und Boykottwünschen bei der CDU

Was für eine Aufregung um eine Ausstellung die, wie zu vermuten ist, noch nicht einmal seitens der CDU-Fraktion besucht wurde. Ohne vorherige Betrachtung zu fordern, man müsse sie sofort stoppen, zeugt nicht von Besonnenheit. Und was für ein Sturm der Entrüstung brach über die CDU-Fraktion herein, derartige Boykott- oder besser Zensurgedanken zu verfolgen.

Die „Gemeinde Osnabrück“, so die Süddeutsche Zeitung, steht endlich mal wieder bundesweit im Fokus. Das wünschen wir uns ja immer, wäre es nur nicht so peinlich für eine Partei, die zumindest in Niedersachsen für sich selbst beansprucht, „auch im kulturellen Bereich die Integration zu fördern und allen Menschen die Teilhabe an Kunst und Kultur zu ermöglichen.“

„Die Verteidigung des Grundrechts auf Kunstfreiheit durch die beiden Kulturredakteure der NOZ, kann man nach Ansicht der SPD-Ratsfraktion nur zustimmen“, so die Fraktionsvorsitzende Susanne Hambürger dos Reis.

Der kulturpolitischer SPD-Sprecher, Heiko Schlatermund ist fassungslos über derartige kurzgriffige Reaktionen und unprofessionelle Schnellschüsse der CDU. „Wie kann es angehen, dass eine Ratsfraktion meint, auf die künstlerische Freiheit so radikal Einfluss nehmen zu können und zu einem Boykott der Kunsthalle aufruft. Ob uns als verantwortliche Politiker etwas gefällt oder nicht ist keine Frage der Ästhetik – unsere Aufgabe ist: Kunst und Kultur zu ermöglichen“, so Schlatermund.

„Wir müssen die Freiräume verantworten, die die Kultur benötigt, um sich weiter zu entfalten; nur dann werden wir auch in Zeiten, in denen wir täglich mit neuen gesellschaftspolitischen Herausforderungen konfrontiert sind, dem Anspruch, eine Kulturnation zu sein, gerecht,“ so die beiden Fraktionsvertreter. Die bundesweiten Pressereaktionen machen zudem deutlich, was „künstlerische Hyperreflexion“ bewirkt, wenn sie „auf lokalpolitische Erregungsreflexe“ trifft (so die Süddeutsche Zeitung): größtes Kopfschütteln über derartige Unreflektiertheit.

Die SPD-Fraktion ruft daher die Kolleginnen und Kollegen im Rat dazu auf, geschlossen für die künstlerische und kulturelle Freiheit in unserer Stadt einzutreten. Man mag sich gar nicht ausmalen, was noch alles folgen könnte, wenn seitens einer Partei z. B. das Theaterprogramm zum Zustimmungsthema im Stadtrat (ver)kommen würde, so die SPD-Fraktion nach einem persönlichen Besuch der Kunsthalle am 17.06. abschließend.

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