Donnerstag, 2. Mai 2024

Pressemitteilung des SubstAnZ zur Kundgebung für den Erhalt des SubstAnZ am Dienstag, 23.4. zur Stadtratsstitzung

Seit 2009 gibt es das selbstverwaltete Zentrum SubstAnZ an der Frankenstraße in Osnabrück. In diesen letzten 14 Jahren wurden dort weit über 700 Auftritte und Konzerte von Künstler*innen aus der ganzen Welt, unzählige Partys, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen, Workshops und vieles mehr organisiert. 
Neben einem Ort für Kultur ist das SubstAnZ ein Ort für emanzipatorische linke Politik, und dabei stets streitbar und immer unbequem. Menschenverachtende Ideologien und Verhaltensweisen wie Sexismus, Queerfeindlichkeit, Ableismus, Rassismus, Antisemitismus haben hier keinen Platz.
Nun wird der Mietvertrag an der Frankenstraße nicht verlängert. Die Eigentümer, denen auch das ganze umliegende Areal gehört planen noch mehr kommerzielle Clubs und Veranstaltungsorte für ihr sog. „Party-Areal“. 
„Hier wird unkommerzielle, basisdemokratische Kultur verdrängt und soll gewinnbringenden Clubs weichen.“ So Pressesprecherin des SubstAnZ Marina Baum.
Deshalb demonstriert das SubstAnZ seit Februar für den Erhalt des Zentrums, am Dienstag vor dem Rathaus während der Stadtratssitzung. 
„Die Stadt ist dazu verpflichtet, für alle Menschen da zu sein, ganz im Sinne einer vielfältigen offenen Stadtgesellschaft, wie sie sich Osnabrück gerne auf die Fahnen schreibt. Auch wenn wir bereits Kontakt mit einigen Vertreter*innen aus Rat und Verwaltung haben, die sich uns gegenüber durchaus wohlwollend äußern, meinen wir: Die Stadt kann und muss mehr tun. Den Worten müssen jetzt Taten folgen!“ So Marina Baum. 
Eine offene Stadtgesellschaft braucht Räume: Für öffentliches Leben abseits von Konsumzwang und Bevormundung. Für politisches Engagement jenseits von Parteien und Verbänden. Für Anerkennung abseits von Aussehen und Geldbeutel. Für gelebte basisdemokratische Prozesse.
In der Vergangenheit wurde es seitens der Stadt oft genug versäumt, ihre Möglichkeiten zu nutzen. Sie hat z.B. die Gestaltung des „Lokviertels“ am alten Güterbahnhof vollständig in die Hand weniger Kapitaleigner*innen gegeben. Marina Baum dazu: „Hier haben nicht profitorientierte Projekte wie unseres keine Chance“. Auch beim alten Finanzamt an der Hannoverschen Straße hat die Stadt ihr Vorkaufsrecht nicht genutzt um dort Räume für selbstverwaltete Projekte zu ermöglichen. „Stattdessen ist das Gebäude nun in der Hand privater Investoren – und steht immer noch leer“ so Marina Baum weiter. 
Das SubstAnZ fordert daher vom Rat der Stadt Osnabrück:
  • Ein Bekenntnis in Form eines Ratsbeschlusses zu seiner Verantwortung, für alle Menschen in Osnabrück da zu sein und die öffentliche Anerkennung der Notwendigkeit selbstverwalteter Räume im Allgemeinen und des SubstAnZ im Besonderen.
  • Eine stärkere Unterstützung als bisher, ein Objekt für das SubstAnZ zu finden: Eine unbürokratische Prüfung sämtlicher Liegenschaften der Stadt Osnabrück auf eine Eignung für das SubstAnZ. Darüber hinaus die aktive Suche nach Objekten, die durch die Stadt erworben und für nichtkommerzielle Projekte zur Verfügung gestellt werden können.
  • Finanzielle Unterstützung für neue Räumlichkeiten – ohne Bedingungen oder Einflussnahme.
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