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Sonntag, 9. November 2025

Drill-Nachwuchs im Zoo Osnabrück: Ein wertvoller Beitrag zum Artenschutz

Stark gefährdete Primatenart

In der Nacht zum 18. Oktober brachte Drillweibchen Katara im Zoo Osnabrück erneut ein Jungtier zur Welt. Der Drill gehört zu den am stärksten bedrohten Primatenarten Afrikas, umso größer ist die Freude über den Nachwuchs. Katara ist bereits erfahrene Mutter und kümmert sich liebevoll um ihr Junges.

Über den erneuten Drill-Nachwuchs freuen wir uns ganz besonders“, sagt Revierleiter und Tierpfleger Benjamin Müller. Katara hat in den vergangenen Jahren bereits zwei Jungtiere großgezogen – 2021 den kleinen Keymo und im Mai 2024 Ayana. Sie zeigt sich erneut als sehr fürsorgliche und souveräne Mutter.“ Das jüngste Jungtier hält sich bereits eng an Kataras Bauch fest, trinkt zuverlässig und ist gemeinsam mit der Gruppe regelmäßig auf der Außenanlage zu sehen. Katara lässt ihren Nachwuchs kaum aus den Augen, bewegt sich aber ruhig und sicher zwischen den anderen Tieren“, beschreibt Müller weiter.

„Das frisch geborene Jungtier wird in den ersten Wochen ausschließlich von seiner Mutter versorgt“, erklärt Laura Sieckmann, Veterinärin im Zoo Osnabrück. „Die übrigen Gruppenmitglieder beobachten die Aufzucht jedoch aufmerksam und zeigen großes Interesse – insbesondere unser junges Weibchen Elani kann dabei viel lernen.“

Während die Mutter sich intensiv um das Neugeborene kümmert, orientieren sich die älteren Jungtiere zunehmend an der Gruppe. Ayana ist zum Beispiel schon während der Trächtigkeit von Katara deutlich selbstständiger geworden und sucht nun verstärkt den Anschluss an die anderen Gruppenmitglieder“, so Sieckmann weiter. Die Osnabrücker Drillgruppe umfasst derzeit neun Tiere: neben Katara und ihrem Jungtier leben vier weitere Weibchen und drei Männchen am Schölerberg. Damit gehört der Zoo Osnabrück zu den wenigen zoologischen Einrichtungen in Deutschland, die sich an der Haltung und Zucht dieser stark gefährdeten Primatenart beteiligen.

Der Drill ist eine auffällige Primatenart: Männchen bringen bis zu 35 Kilogramm auf die Waage, ihr dunkles Fell wird durch bunte Färbungen an Unterlippe und Hinterteil ergänzt. „Diese Affen gehören zu den am stärksten bedrohten Primaten Afrikas“, erklärt Sieckmann. „Ihr Lebensraum in den Regenwäldern Westafrikas schrumpft ständig, zudem werden Drills weiterhin illegal gejagt – ihr Fleisch, das sogenannte Bushmeat, ist begehrt.“ Der Zoo Osnabrück unterstützt den Erhalt der Art durch Zuchtprogramme und die Zusammenarbeit mit dem Verein „Rettet den Drill e.V.“. „Der Verein betreibt das Limbe Wildlife Center in Kamerun und die Drill Ranch in Nigeria. Dort werden verwaiste oder verletzte Tiere gepflegt und, wenn möglich, ausgewildert. Außerdem leistet der Verein Aufklärungsarbeit in den Herkunftsländern, um den langfristigen Schutz des Drills zu sichern“, so Sieckmann.

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