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Montag, 31. März 2025
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Ein starkes Zeichen gegen Rassismus: Hunderte laufen für Vielfalt und Solidarität

11 Kilometer durch Osnabrück – Aktion von Exil e.V. zum Internationalen Tag gegen Rassismus mit großer Resonanz

Mit großer Beteiligung und viel positiver Energie fand am Freitagnachmittag der erste „Lauf gegen Rassismus“ in Osnabrück statt. 350 Menschen gingen gemeinsam auf die rund 11 Kilometer lange Strecke – nicht als Wettbewerb, sondern als klares Zeichen für eine offene, vielfältige und solidarische Gesellschaft. Der Lauf, initiiert vom Verein Exil, führte vom Café Felka über den Westerberg bis zum Rubbenbruchsee und zurück. Unter dem Motto „Rassismus? – Lassen wir hinter uns!“ verband die Veranstaltung sportliche Bewegung mit gesellschaftlichem Engagement.

Lachend und mit Haltung: Teilnehmende des „Laufs gegen Rassismus“ unterwegs am Rubbenbruchsee. Foto: Swaantje Hehmann
Lachend und mit Haltung: Teilnehmende des „Laufs gegen Rassismus“ unterwegs am Rubbenbruchsee. Foto: Swaantje Hehmann

Der Lauf fand in einer Zeit statt, in der rassistische Vorurteile, Ausgrenzung und Übergriffe gegen Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder Herkunft als „anders“ wahrgenommen werden, wieder verstärkt sichtbar sind. So hat etwa die Zahl rechtsextremer Straftaten im Jahr 2024 nach vorläufiger Zählung mit über 41.000 registrierten Delikten bundesweit einen neuen Höchststand erreicht. Gerade deshalb war es den Veranstalter*innen wichtig, nicht nur symbolisch, sondern auch öffentlich sichtbar Haltung zu zeigen.

Abdeljmajeed Abdallah nahm als Botschafter selbst am Lauf teil und wäre normalerweise allen davon gelaufen. Aber heute ging es nicht um Bestzeiten. Foto: Swaantje Hehmann
Abdeljmajeed Abdallah nahm als Botschafter selbst am Lauf teil und wäre normalerweise allen davon gelaufen. Aber heute ging es nicht um Bestzeiten. Foto: Swaantje Hehmann

Bereits zur Eröffnung des Laufs war die Botschaft deutlich: „Es ist wirklich stark, wie viele heute hier zusammenkommen, um gemeinsam ein Zeichen zu setzen – für Vielfalt, für Zusammenhalt, und ganz klar gegen Rassismus“, betonte Exil-Geschäftsführerin Sara Josef zur Begrüßung der Teilnehmenden. „Es geht nicht um Leistung, sondern um Haltung“, ergänzte Exil-Mitglied und Initiator Bastian Stöppler, der den Lauf als Streckenposten auf dem Fahrrad begleitete. „Jeder Schritt heute stand für Solidarität mit denjenigen, die tagtäglich Rassismus erleben – und für die gemeinsame Verantwortung, dem etwas entgegenzusetzen.“

Als Botschafter des Laufs war auch Abdelmajeed Abdallah mit dabei – selbst Läufer und von Rassismus betroffen. In seiner Rede machte er deutlich: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, diskriminiert zu werden. Aber ich weiß auch, dass Veränderung möglich ist – wenn Menschen gemeinsam Haltung zeigen.“ Er versprach mit einem Augenzwinkern, beim Lauf „euch alle gewinnen zu lassen“. Das Event wurde von Exil e.V. im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus veranstaltet und von zahlreichen Akteurinnen unterstützt – darunter das Büro für Friedenskultur der Stadt Osnabrück und das Museumsquartier Osnabrück sowie viele ehrenamtliche Helferinnen.

Medieninteresse beim „Lauf gegen Rassismus“: Ein Teilnehmender im Interview mit dem NDR Fernsehen. Foto: Alexander Cooijmans
Medieninteresse beim „Lauf gegen Rassismus“: Ein Teilnehmender im Interview mit dem NDR Fernsehen. Foto: Alexander Cooijmans

Ein besonderer Dank galt dem Museum, das den Start- und Zielpunkt des Laufs – das Café Felka – nicht nur zur Verfügung stellte, sondern auch aktiv bei der Durchführung unterstützte. Der Eintritt ins Museum war ab 15 Uhr frei, alle Teilnehmenden erhielten zudem einen Museumsgutschein. Auch der Sport setzte ein klares Zeichen: Die GiroLive Panthers und der VfL Osnabrück unterstützten die Aktion im Vorfeld mit Video-Statements gegen Rassismus, die über Social Media vielfach geklickt und geliked wurden. Das Organisationsteam zeigte sich überwältigt von der Resonanz – und machte deutlich: Der Lauf war ein Anfang – nicht das Ziel. Nach dem großen Zuspruch in diesem Jahr soll der „Lauf gegen Rassismus“ keine einmalige Aktion bleiben. Auch für 2026 ist eine Fortsetzung geplant.

„Wir haben gesehen, wie stark so ein gemeinsames Zeichen wirken kann – mit viel Freude, friedlich und verbindend“, sagt Exil-Geschäftsführerin Sara Josef. „Unser Ziel ist es, den Lauf auch im kommenden Jahr wieder auf die Beine zu stellen – gemeinsam mit vielen engagierten Menschen, die zeigen: Rassismus darf keinen Platz haben – nicht heute, nicht morgen, nicht nächstes Jahr.“

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