30. Todestag von Peter Hamel
Am letzten Samstag fand am Raiffeisenplatz eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 30. Todestages von Peter Hamel statt. An diesem Ort, wo heute sowohl ein Mahnmal an Peter Hamel als auch eines gegen Homophobie und für Zivilcourage erinnert, wurden am 14. September 1994 zwei schwule Männer von drei Männern angegriffen. Peter Hamel, der ihnen zur Hilfe kam, wurde nach der Schlichtung unerwartet selbst zum Opfer, als er von den Angreifern erschlagen wurde.
Zu Beginn der Gedenkveranstaltung spielte die Stuttgarter Gruppe Jaikoru den Song „Friend of Dorothy“, bevor Lisa Böhne in ihrem Redebeitrag betonte, dass Peter Hamel starb, weil er mutig versuchte, Gewalt gegen andere zu verhindern, und damit ein Zeichen für Zivilcourage setzte. Seine Ermordung sei das Ergebnis sinnloser Gewalt gewesen, ausgeübt von Tätern, die von Egoismus und Niedrigkeit getrieben und durch die Unterstützung ihrer Umgebung weiter angetrieben worden seien. Sie hob hervor, dass auch 30 Jahre später solche Angriffe leider keine Ausnahme darstellten, da gesellschaftliche Vorurteile und Queerfeindlichkeit weiterhin präsent seien. Sie rief dazu auf, dass es unsere Aufgabe bleibe, uns entschlossen gegen Hass zu stellen und Menschen im Kampf gegen Diskriminierung zu unterstützen.
Im zweiten Auftritt spielte Jaikuro den Song „Alles leuchtet“. Bambule35 verlas in Vertretung den Redebeitrag für die Sozialistische Jugend Die Falken. Er warnte davor, dass sich Wahlergebnisse wie in Thüringen und Sachsen nicht in Brandenburg wiederholen dürften. Bautzen zeige eindrücklich, dass man ein Naziproblem habe, auf dessen Lösung durch den Staat man sich nicht verlassen könne.
Madou Klaes mahnte in seinem Beitrag, dass queere Menschen auch 30 Jahre nach dem Tod von Peter Hamel weiterhin täglich Diskriminierung, Anfeindungen und Gewalt ausgesetzt seien – sei es im öffentlichen Raum, online oder in Institutionen. Menschen wie Peter und Malte, die in gefährlichen Situationen für andere eingetreten sind, seien uns schmerzliche Erinnerungen daran, wie wichtig Zivilcourage im Kampf gegen Queerfeindlichkeit sei. Ihr tragischer Tod mahne uns, dass der Weg zu einer gerechteren Gesellschaft noch weit sei, aber dass wir gemeinsam ein starkes Zeichen gegen Hass und für Solidarität setzen könnten.
Die Veranstaltung endete mit dem letzten Auftritt der Gruppe Jaikoru, die den Song „Elefant*in“ spielte. Anschließend legten die Teilnehmenden Blumen am Mahnmal nieder.