Schinkenbrot, Apfelkuchen und ein rauschendes Mühlenrad
Bereits 1815 ersteigerte Heinrich Knollmeyer die Mühle mit Schankraum für 143 Reichstaler. Die Bauern aus der Umgebung ließen hier ihr Korn mahlen und genossen es vor allem zu warmen Jahreszeiten, ein kühles Getränk zu sich zu nehmen. Später kam Essbares hinzu.
Die Nachfahren des Gründers erweiterten die Gastlichkeit und errichteten ein Saal für circa 100 Personen. Während sich in der Vergangenheit Honoratioren der Stadt in der als vornehm geltenden „Haster Mühle“ trafen, zog es einfache Menschen zu „Knollmeyers Mühle“. Ganze Generationen Osnabrücker Schulklassen bleibt die Gastlichkeit bis heute seit den eigenen Pennälerzeiten ein fester Begriff.
Das beliebte Ausflugslokal lag weiter im Nettetal. Aber beim Klappern des Mühlenrades saß man verträumt oder anregend plaudernd unter Schatten spendenden Bäumen. Das selbstgebackene Brot, belegt mit Schinken, wurde schon früh – wie später auch Apfelkuchen mit Sahne – zum Markenzeichen der Gastlichkeit. Nachdem die Familie Knollmeyer den beliebten Treffpunkt deutlich über 200 Jahre lang geführt hatte, hat sich mittlerweile ein neuer Pächter mit gut angenommenem Gastro-Angebot dort niedergelassen. Der neue Name der Traditionsgaststätte lautet seither „Zur Mühle“. In unmittelbarer Nähe locken heute Kletterwald und eine ausgedehnte Minigolf-Anlage.
Die Wassermühle, in der 80er-Jahren verdienstvoll restauriert von Müllermeister Martin Läer, ist eine der ältesten Mühlen im Raum Osnabrück. Stau- und Wasserrechte wurden erstmals schon 1253 erwähnt. Für viele Besuchende ist die Gastlichkeit verbunden mit einem Besuch zu den Überresten der altsächsischen „Wittekindsburg“, die auf der Anhöhe gegenüber der Straße „Zum Nettetal“ zu erklimmen ist und mit interessanten Ausgrabungen und Hinweistafeln auf Neugierige wartet.