Klartext von Robert Alferink zu Versuchen, den kommunalen Wohnungsbau zu schwächen
Die Diskussion zur künftigen kommunalen Wohnraumversorgung dürfte, dies steht bereits jetzt fest, im Zentrum des Kommunalwahlkampfes 2026 stehen. Gegen alle Versuche der Oberbürgermeisterin sowie aus Union und FDP, die noch junge Wohnungsbaugesellschaft WiO (Wohnen in Osnabrück) zu schwächen oder gar in Frage zu stellen, nimmt der SPD-Vorsitzende und Kandidat für das Amt des künftigen Oberbürgermeisters, Robert Alferink, wie folgt Stellung:
„Die anhaltende Diskussion über die Zukunft der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft WiO zeugt von einer Lebensferne einzelner Osnabrücker CDU-Funktionäre, insbesondere aber der CDU-Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, des CDU-Fraktionsvorsitzenden Marius Keite und der CDU-Vertreter im Aufsichtsrat der WiO.
Ohne Not hat Pötter in einem NOZ-Interview eine Diskussion über die WiO ausgelöst. In dem Interview lässt sie sich mit den Worten „Die Menschen müssen selbst entscheiden dürfen, wieviel sie für das Wohnen ausgeben wollen“ zitieren. Dass es für sehr viele Menschen in Osnabrück, ganz gleich ob Azubis oder Studenten, Arbeitnehmer oder Rentner eben nicht um das „wollen“, sondern um das „können“ geht, scheint die Oberbürgermeisterin überhaupt nicht in Erwägung zu ziehen.
Jede Person, die das Amt des Oberbürgermeisters innehat, muss alle Menschen in unserer Heimatstadt im Blick haben. Bei Neubaukaltmieten von 13, 14, 15 Euro pro Quadratmeter ist schon lange für viele Menschen eine rote Linie in Osnabrück erreicht, zumal diese Mieten ja nicht im luftleeren Raum entstehen, sondern in einem Umfeld der allgemeinen Preissteigerungen für Lebensmittel und alle Güter des täglichen Bedarfs durch die Inflation.
Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft ist ein Mittel, um hier Linderung zu erreichen. Dass Katharina Pötter die WiO nun in Frage stellt, ist unverantwortlich. Sie schließt ihre Augen damit nicht nur vor den Nöten eines großen Teils der Osnabrückerinnen und Osnabrücker. Sie missachtet auch den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger aus dem Jahr 2019, als in einem Bürgerentscheid 76 % der Osnabrückerinnen und Osnabrücker die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft forderten.
Besonders bemerkenswert ist die Haltung der CDU-Mitglieder im WiO-Aufsichtsrat, Fritz Brickwedde und Annette Meyer zu Strohen, die eigentlich zum Wohle der Gesellschaft WiO wirken sollen. Während Brickwedde als stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats in der aktuellen Debatte kein gutes Wort zur Zukunft der WiO abgibt, wird Meyer zu Strohen, sekundiert von Keite, in der NOZ zitiert, sie lehne eine Ausweitung der WiO ab, wenn diese Verluste schreibe.
Wie aber soll eine Wohnungsbaugesellschaft, die seit der Gründung vor wenigen Jahren mit dem Bau von Wohnungen befasst ist und dementsprechend aktuell immens viel Geld investiert, in dieser Anschubphase profitabel arbeiten? Eine Antwort lässt Meyer zu Strohen vermissen.
Die ganze Diskussion ist unwürdig, um die Probleme vieler Menschen in unserer Stadt anzugehen. Wenn wir ein Osnabrück wollen, das für alle Osnabrückerinnen und Osnabrücker funktioniert, dann dürfen wir die Probleme der Menschen nicht wegdrücken oder sie ignorieren, sondern müssen sie lösen. Und beim Thema bezahlbares Wohnen ist die WiO Teil dieser Lösung.“