Donnerstag, 11. Januar 2024

Ein Beitrag über die Friedensaktion „Schule ohne Rassismus“

Wenn dir ein Schüler erzählt, dass er bei seinem Fußballspiel der C Jugend von einem gegnerischen Vater rassistisch beschimpft wurde, dann fallen dir als Lehrperson keine passenden Worte ein. Leider kommt es nicht nur auf den Sportplätzen der Region noch immer zu solchen Vorfällen. In der Schule oder auch bei privaten Zusammentreffen fallen gelegentlich Äußerungen, die womöglich nur unüberlegt witzig gemeint sind, aber dennoch verletzend wirken.

„Wir müssen die Gesellschaft und besonders unsere Schülerinnen und Schüler für genau diese Momente sensibilisieren“, setzt Maike Kaufmann, Lehrerin an der Domschule Osnabrück, ein konkretes Statement. Sie ist Teilnehmerin der Podiumsdiskussion in der Turnhalle des OTB zum Thema ´Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage`. Neben ihr nahmen die Moderatorin Sabine Bertram, die Vertreterin der Osnabrücker Ultras Alena und der Profifußballer Timo Beermann auf dem Podium Platz.

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Die Ultras des VfL Osnabrück positionieren sich klar gegen jede Form von Rassismus und supporten ihre Mannschaft nicht nur auf dem Feld, sondern auch außerhalb des Fußballstadiums. Teilweise ist es jedoch schwierig den sportlichen Ehrgeiz und die damit verbundene Rivalität mit anderen Vereinen immer ganz neutral auszuleben. Ein klares Zeichnen setzten auch die Profis des VfL beim Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg im Winter 2021.  Sie stellten sich geschlossen hinter ihren Mitspieler, der beim Ausführen einer Ecke rassistisch beleidigt wurde und die Verantwortlichen des VfL daraufhin das Spiel abbrachen.

Den fast 300 Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Osnabrücker Schulen wurde während dieser Diskussion deutlich, dass es überall zu diskriminierenden Vorfällen kommt und nur gemeinsam ein klares Zeichnen `Gegen Rassismus` gesetzt werden kann. Im Anschluss an die Diskussion warteten viele Schülerinnen und Schüler geduldig auf ein Autogramm vom Kapitän des VfL, der mit besonderer Ruhe sämtliche Karten, Trikots oder auch Handyhüllen unterschrieb und Fotos machte.


Nach einer kurzen Pause begann der sportliche Teil des Vormittags

In einem Parcours mit mehreren Stationen sammelten Teams der unterschiedlichen Schulen Punkte für den Tagessieg und einen Fair-Play Preis. Hier stand besonders die Teamfähigkeit der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund, die im Pendellaufen, Känguruspringen oder Menschenkicker gegeneinander antraten. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die selbstverständliche gegenseitige Unterstützung bei der Kletterwand, die deutlich macht, dass unsere Jugend schon vieles verinnerlicht hat, worüber Erwachsene noch diskutieren. Um so wichtiger ist es, in der Öffentlichkeit mit solchen Aktionen ein klares Statement zu setzen.

Nach drei sportlichen Stunden bei 30 Grad auf der Illoshöhe war der Sieg am Ende nicht mehr so wichtig, sondern vielmehr das gemeinsame Event. Vielleicht waren auch die spontanen Autogrammwünsche einiger Schülerinnen und Schüler von weiteren Profis des VfL Osnabrück ein Highlight. Trotz anstrengendem Training unterschrieben sie Trikots und Fußballschuhe oder machten Fotos mit kleinen und großen Fans.

Es war eine rundum gelungene Veranstaltung.

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