OR sprach mit dem Vereinsvorsitzenden Hartmut Bruns
Seit Jahren kämpfen viele Ehrenamtliche im Verein Schulmuseum e.V. um ein zentrales Stück Stadtgeschichte. Noch im Dezember könnte im Rat eine Richtungsentscheidung fallen, indem die Stadt die Mietkosten für eine endlich gefundene Räumlichkeit übernimmt. Schon am bisherigen Standort wird deutlich, worum es geht: Vom alten Schulranzen aus Holz über das historische Klassenzimmer bis hin zum Commodore 64 gibt es im Osnabrücker Schulmuseum jede Menge zu entdecken.
Seit einiger Zeit jedoch sieht sich das rein ehrenamtlich arbeitende Museum ungewissen Zeiten entgegen. Nach dem Beschluss zum Bau der Friedensschule im Rund der Hakenstraße hat das Schulmuseum dringend nach neuen Räumlichkeiten gesucht.
Für die Osnabrücker Rundschau fragte Pascal Grötemeyer den Leiter des Vereins, Hartmut Bruns, wie die Zukunft des Museums aussehen könnte.
OR: Herr Bruns, wie ist der aktuelle Stand bei der Suche nach einem neuen Standort für das Osnabrücker Schulmuseum?
Bruns: Wir haben einen neuen Standort in der Innenstadt gefunden. Jetzt muss der Rat in seiner Sitzung Anfang Dezember für die Übernahme der Mietkosten zustimmen, die dann über einen Nachtragshaushalt finanziert werden.
OR: Wie hoch werden die Mietkosten am neuen Standort sein?
Bruns: Für die circa 240 qm würden um die 15 Euro pro Quadratmeter anfallen. Das entspräche Kosten von schätzungsweise 36.000 Euro im Jahr.
OR: Dürfen Sie uns verraten, wo der neue Standort sein wird und ob ihr Wunsch nach einem Schulstandort erfüllt werden könnte?
Bruns: Über den Standort darf ich leider nichts sagen. Der gefundene Standort wird nicht in einem Schulgebäude untergebracht sein, da uns von der Verwaltung gesagt wurde, dass derzeit kein Platz frei ist.
OR: Was wäre, wenn die Kosten für den neuen Standort vom Rat abgelehnt würden?
Bruns: Dies wäre ein großer Verlust für die Stadt. Für einen gewissen Zeitraum könnten die wertvollsten Ausstellungsstücke zwischengelagert werden. Wir hoffen, dass das Schulmuseum erhalten bleibt.
OR: Das Schulmuseum sucht seit über zwei Jahren nach einem neuen Standort. Warum konnte aus ihrer Sicht kein neuer Standort gefunden werden?
Bruns: Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten, da fragen Sie am besten die Verwaltung.
OR: Wie sehen Sie die Verantwortung von Schulmuseum in der Bildungslandschaft?
Bruns: Eine Schulstadt wie Osnabrück sollte stolz darauf sein, dass sich Ehrenamtliche der Osnabrücker Schulgeschichte widmen, zum Teil einzigartige schulische Exponate sammeln und ihr Wissen in Führungen für Schüler und Erwachsene weitergeben. Fast 100 Führungen in diesem Jahr sprechen dafür, dass das Schulmuseum für Osnabrück unverzichtbar ist.
OR: Was ist ihnen besonders wichtig? Was möchten Sie mit dem Schulmuseum vermitteln?
Bruns: Wir gehen auf jede Besuchergruppe individuell ein. Es ist uns wichtig, das Demokratiebewusstsein unserer Besucher zu stärken. Insbesondere anhand zahlreicher Exponate aus der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR verdeutlichen wir beispielsweise, wie Menschen manipuliert und indoktriniert worden sind. Wir stellen Zusammenhänge dar und wir wollen, dass Menschen aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft lernen.
OR: Wie kann man den Schulgeist von damals erleben?
Bruns: Der Schulgeist von damals kommt besonders im historischen Schulraum zum Tragen. Wobei man sagen kann, dass jede Altersgruppe seine eigenen Schwerpunkte setzt.
In einem NDR-Video vom 22. Januar dieses Jahres gewinnen Zuschauende weitere Einblicke in das spannende Thema: Hallo Niedersachsen zum Thema Osnabrücker Schulmuseum