Schulkooperation gegen Antisemitismus und Rassismus im Sport
Im Vorfeld des 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, kamen drei Tage zuvor fast 100 Schüler:innen der IGS Osnabrück, der Herrmann-Freue-Gesamtschule in Dissen und dem Gymnasium Bad Iburg zusammen, um im Rahmen des Kick Dis Out! – Projekts ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus im Sport zu setzen.
Bei Kick Dis Out! handelt es sich um ein mehrtägiges Bildungsangebot der Gedenkstätte Bergen-Belsen, das an den drei genannten Schulen durchgeführt wurde. Als Projektabschluss kamen die drei Schulen, wie schon im Jahr zuvor, an einem Turniertag an der IGS Osnabrück zusammen. Zuvor setzten sich die Projektteilnehmenden in Workshops an unterschiedlichen Standorten in Norddeutschland mit unterschiedlichen Formen von Antisemitismus und Rassismus im Sport auseinander.
Workshops und sportliche Bewegung
Der von den Projektteilnehmenden mitorganisierte Turniertag ermöglichte weiteren Schüler:innen an thematischen Workshops teilzunehmen, das Projekt kennen zu lernen und schließlich an einem Streetsoccer- und Basketballturnier auch sportlich aktiv zu werden. Zusätzlich wurden Unterstützer:innen des Projekts aus Osnabrück eingeladen, die sich selbst seit Jahren in dem Themenfeld engagieren.
„Das Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus braucht so viele Menschen wie möglich, die am besten gemeinsam aktiv werden. Daher sind Aktionen wie diese wichtig, um den Dialog und das Netzwerk zu stärken“, sagte Du’A Zeitun, Mitglied des Arbeitskreises interreligiöser Dialog im Landkreis Osnabrück und Gründerin der muslimischen Jugendcommunity Osnabrücker Land e.V. (MUJOS). Michael Grünberg, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Osnabrück, unterstrich die Dringlichkeit, nicht zuletzt angesichts der gesellschaftspolitischen Lage: „Antisemitismus und menschenfeindliches Verhalten insgesamt sind keine Probleme der Vergangenheit, sondern bedeuten eine aktuelle Bedrohung von Menschen in Deutschland und weltweit. Die Vielzahl der Menschen die sich aktuell dagegen einsetzen und auf die Straße gehen ist wichtig und sollte idealerweise jede Woche stattfinden, so dass auch auf diesem Weg dem Rechtsruck in der Politik und Gesellschaft etwas entgegnet wird.“
Auch das Osnabrücker Bündnis „Tradition lebt von Erinnerung“, vertreten durch Heiko Schulze, unterstütze den Projekttag und machte Werbung für Möglichkeiten des Engagements für Jugendliche bei der anstehenden Demo gegen Rechts und dem Bündnis, welches sich im Umfeld des VfL Osnabrück für Vielfalt und Respekt in der Gesellschaft einsetzt. Der VfL unterstützte das Kick Dis Out! – Projekt erneut mit Gemeinwohlkarten, was natürlich bei den Teilnehmenden für Begeisterung sorgte.
Helfende Hände
Das von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten finanzierte Projekt wurde an dem Projekttag zusätzlich von der Per Mertesacker Stiftung unterstützt. Nicht zuletzt sind es aber die Schulen und die engagierten Lehrkräfte, die es den Schüler:innen ermöglichen sich mit den Themen zu beschäftigen und für die Sache einzusetzen. Die Gedenkstätte Bergen-Belsen, die beteiligten Schulen und Unterstützer:innen verstehen diese Arbeit als Daueraufgabe, so dass die Zusammenarbeit auch in Zukunft fortgesetzt werden soll.