Beim Neujahrsempfang des VPAK (Verein zur pädagogischen Arbeit mit Kindern aus Zuwandererfamilien) e. V. wurde Klartext im Hinblick auf die aktuelle Migrationsdebatte gesprochen.
Der jährliche Empfang ist neben der Ehrung von langjährigen Mitgliedern und Mitarbeitenden, dem Lauschen eines interessanten Impulsvortrags und anschließendem Austausch bei Häppchen und Getränken immer auch Rückblick und kritische Auseinandersetzung mit aktuellen sozialpolitischen Themen.
Der VPAK e. V., der als freier Träger außerschulischer Bildungsarbeit seit 1981 Kinder, Jugendliche und deren Eltern – im Besonderen diejenigen mit einer Zuwanderungsgeschichte – im Bildungs- und Entwicklungsprozess unterstützt und begleitet, hofft, dadurch gerechtere Chancen herstellen zu können.
Dies wird jedoch, so der Vorsitzende Ramis Konya in seiner Begrüßungsrede, durch die aktuelle Migrationsdebatte konterkariert. Es solle sich jede und jeder einmal in ein Kind hinein versetzen, das hier seine Schulfreunde hat, in den Sportverein geht und gemeinsam mit anderen Geburtstage feiert, lacht und singt, das über Nachrichten in Radio, Fernsehen, Tiktok, und vielleicht im „öffentlichen Raum“ hört, dass Nicht-Deutsche unser (gemeinsames) Land verlassen sollen.
Er stellt die Frage in den Raum „Was macht das mit den Kindern, die sich anstrengen, einen ordentlichen Schulabschluss zu machen, um anschließend eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen und hier dann sozialversicherungspflichtig zu arbeiten?“ „Was macht das mit dem Selbstbewusstsein?“
Bürgermeisterin Birgit Strangmann als Vertreterin der Stadt Osnabrück betont die Dankbarkeit der Stadt für die wertvolle Arbeit des Vereins und hofft, dass der VPAK mit seinen engagierten Mitarbeitenden nicht aufgeben wird, und dass die vielen jungen Menschen, die durch den Verein auf gutem Wege sind, hier gebraucht werden und hoffentlich nicht den Mut verlieren.
Ganz besonders freue sie sich über die Projektaktivitäten, aktuell neu aufgebaut das Projekt „Bildung für Grundschulkinder“, und die gute Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Bildung der Stadt Osnabrück.
Und um das alles (Projekte, Kooperative Horte, Schülerhilfen, Deutschkurse für Frauen, Fortbildung für Fachkräfte) finanzieren zu können braucht es natürlich neben öffentlichen Mitteln Zuschüsse und Spenden. Der VPAK e. V. freut sich über jede Hilfe.
Viele weitere Infos finden Sie auf der Internetseite des VPAK e. V.: www.vpak.de/vpak.html
Und wenn Sie gerne Lesen, sei Ihnen eine Anthologie ans Herz gelegt, die Osnabrücker Autorinnen und Autoren zu Gunsten des VPAK geschrieben haben und unter anderem in der Geschäftsstelle an der Neulandstraße 6 in Osnabrück erhältlich ist („Familienhimmel – Familienhölle“, Taschenbuch, 10€ – Spendenanteil 3€, ISBN: 978-3-945200-67-4)