Symposium Istanbul-Konvention – Aktionstag zum Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen

Die Universität Osnabrück hat am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein Symposium mit dem Titel „Geschlechtsbezogene Gewalt und Geschlechtergerechtigkeit“ in der Aula des Osnabrücker Schlosses abgehalten.

Vor fünf Jahren trat in Deutschland die Istanbul-Konvention in Kraft. Die darin enthaltenen Inhalte der Gewalt an Frauen und Mädchen wurden 2011 in der Istanbul-Konvention als Menschenrechtsverletzung festgeschrieben. Außerdem verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, offensiv gegen psychische Gewalt, Nachstellung, sexuelle Gewalt einschließlich Vergewaltigung, Zwangsheirat, Zwangsheirat und Zwangssterilisierung vorzugehen.

In ihrem Grußwort sprach Prof.in Dr.in Andrea Lenschow über einige Statistiken, wie zum Beispiel die Herkunft der Gewalt, die Verbindung zum Täter oder die hohe Dunkelziffer und betonte dabei die immer noch gesellschaftlich notwendige Veränderungen zum Schutz der Betroffenen an.

Danach sprach Frau Dr. Häs in ihrer Rede die erschreckend hohen Zahlen an, die die Vereinten Nationen bekannt gaben. So seien im letzten Jahr 89 000 Frauen ermordet worden. Das ist der Höchststand seit 20 Jahren. In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau getötet. Diese Femizide werden in den meisten Fällen von den Partnern oder Ex-Partnern begangen. Darin sind leider nur die vollendeten Taten erfasst worden und beinhalten nicht die schwerverletzten Frauen.

Im anschließenden Vortrag betonte Prof.in Dr.in Hagemann-White, dass Gewalt an Frauen auch ein politisches Thema ist. Anschließend skizzierte sie die drei Phasen, wie das Thema Gewalt gegen Frauen zum Kernthema der neuen Frauenbewegung wurde. Zudem sprach sie das Projekt „Bürgermut tut allen Gut“ des Frauenhauses im Landkreis Diepholz an, das sich mit der Prävention und der Zivilcourage stärken soll.

Im anschließenden Podium diskutierten unter anderem Heike Pape, Mitglied des Verwaltungsvorstands 4 der Stadt Osnabrück und verantwortlich für den Bereich Soziales, Bürgerservice und Personal, die in Vertretung für Oberbürgermeisterin Katharina Pötter auf dem Podium. Im Weiteren sprachen Landrätin Anna Kebschull, Verbandsrätin des Bundesvorstands Frauen gegen Gewalt, Olga Barbje über Unterstützungsstrukturen, Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit und zukünftige Ziele.

Durch den Abend führten die stellv. Gleichstellungsbeauftragte, Annkatrin Kalas und Dr.in Diana Häs, die die Veranstaltung moderierte. Unter den Zuschauenden waren unter anderem die Bundestagsabgeordnete der Linken, Heidi Reichinnek, die Fraktionsvorsitzende der Osnabrücker SPD Susanne Hambürger dos Reis, Bürgermeisterin Birgit Strangmann von den Grünen und der Landtagsabgeordnete und Ratsherr Frank Henning von der SPD.

Abschließend konnten alle Teilnehmenden an Infoständen im Foyer über die Themen Gleichstellung, Prävention aus erster Hand informieren.

 

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