Mittwoch, 10. Januar 2024

„Fridays for Future“ demonstrierte gestern auch in Osnabrück für Klimaschutz

Vom Schulstreik zum Elternsprechtag?

In allen größeren Städten Deutschlands rief Fridays for Future gestern zum globalen Klimastreik auf, an einigen Orten sogar zusammen mit ver.di, die sich gerade für eine gerechtere Bezahlung im öffentlichen Dienst lokalbegrenzt im Streik befindet. Gestern beschränkte sich die gewerkschafltiche Teilnahme allerdings auf einen Redebeitrag von ver.di-Vertreter Heinrich Funke.

Nach einigen akustisch nur schwer zu verstehenden Redebeiträgen über alle möglichen Umweltthemen kommt es zu einem ernsthaften Zwischenfall: Zwei Polizisten, die mein Problem erkannt haben, stürmen im Schneckentempo die Theatertreppe und weisen, leicht verlegen, die Rednerin darauf hin, sie möge die behördlich vorgeschriebenen Demo-Auflagen in behördlich vorgeschriebener Lautstärke vorlesen. Das lässt sich diese nicht zweimal sagen und trägt den Text laut und mit viel Humor vor, was von den Anwesenden mit sichtlichem Vergnügen honoriert wird.
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Mit viel Vergnügen vorgetragene behördlich vorgeschriebene DemoregelnMit viel Vergnügen vorgetragene behördlich vorgeschriebene Demoregeln

Mittlerweile haben sich auch die grünen Landtagsabgeordneten Anne Kura und Volker Bajus eingefunden und die Rednerin weist darauf hin, man komme in der Hasestraße am Büro von Filiz Polat vorbei, die für die Räumung von Lützerath gestimmt habe, was man mit akustischen Unmutsbekundungen entsprechend quittieren solle.

Anschließend werden die Anwesenden von einem gut singenden FFFler mit kräftiger Stimme, aber in stets unmartialischem Ton auf die Demo eingeschworen und der Verfasser dieser Zeilen staunt ein wenig über die Text- und Stimmsicherheit der mittlerweile gut 500 Anwesenden. Was auffällt: FFF kommt in die Jahre oder es sind mittlerweile erstaunlich viele Sitzenbleiber:innen dabei. Das ist ja nichts Schlimmes, nur scheint sich die einstige Schüler:innenbewegung immer mehr zum Elternsprechtag zu entwickeln.

Als sich der Demozug in Richtung Hasetor bewegt, dürfte er auf fast 700 Demonstrant:innen angewachsen sein. Auf der Höhe vom Raumausstatter Schmieding will ich mich bei einem Polizisten nach der Teilnehmendenzahl erkundigen, doch eine Frau um die 50 drängt sich vor und fragt den Ordnungshüter, ob sie Angst haben müsse, weil sie noch in die Hasestraße wolle. Die Anwort des erstaunt dreinblickenden Polizisten lautete kurz und knapp: „Wovor?“

Alles in allem also eine gelungene, längst generationsübergreifende Veranstaltung, bei der sich auch Polizist:innen in Sicherheit wähnen können.

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