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Donnerstag, 8. Mai 2025
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Wissenschaft rockt die Lagerhalle: Zehnter Science Slam begeistert Osnabrück

Ausverkauftes Haus feiert packende Vorträge und kürt Jan Kettler zum Champion

Die Lagerhalle bebte am Dienstagabend der letzten Woche: Zum zehnten Mal lud der Science Slam Osnabrück zum unterhaltsamen Wettstreit der Wissenschaft und lockte ein restlos begeistertes Publikum an. Der eloquente und humorvolle Moderator Sören Hage führte gekonnt durch den Abend und sorgte für eine ausgelassene Stimmung zwischen den packenden Präsentationen. 

Sieben junge Forschende aus ganz Deutschland stellten ihre Projekte auf ebenso verständliche wie unterhaltsame Weise vor und kämpften um die Gunst des Publikums. Ein Science-Slam ist ein unterhaltsamer Vortragswettbewerb, bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Forschung einem Laienpublikum vorstellen. Ziel ist es, komplexe wissenschaftliche Themen verständlich, spannend und möglichst humorvoll zu präsentieren. Jeder Slammer*in hat in der Regel maximal zehn Minuten Zeit für seinen Vortrag.

Es dürfen dabei kein PowerPoint-Karaoke oder rein wissenschaftliche Fachvorträge gehalten werden – die Kreativität steht im Vordergrund. Hilfsmittel wie Requisiten, Musik oder Videos sind erlaubt und sogar erwünscht. Bewertet wird nicht der wissenschaftliche Gehalt allein, sondern vor allem die Art und Weise der Präsentation. Der Moderator verteilt zu Beginn des Slams zehn Wertungstafeln per Zufallsprinzip im Publikum, die für jeden Vortrag Punkte vergeben. Am Ende gewinnt der/die Slammer*in mit den meisten Punkten.

Dabei ist der Science-Slam keine trockene Wissensvermittlung, sondern eine Mischung aus Bildung und Unterhaltung. Die Beiträge sollen Neugier auf Forschung wecken und Wissenschaft niedrigschwellig zugänglich machen. Der Spaß am Thema und die persönliche Begeisterung sind dabei genauso wichtig wie die Inhalte selbst.

Den Reigen der spannenden Vorträge eröffnete Katharina Lüd mit einem Einblick in die faszinierende Welt der Schlaf- und Traumforschung. Ihr Fokus lag dabei auf der Albtraumstörung, die sie dem Publikum auf anschauliche Weise näher brachte. Sarah-Maria Scheid entführte die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt der Agrarökologie und beleuchtete das Thema Kohlenstoffspeicherung in der Landwirtschaft und welche Einflüsse dies auf den Klimawandel hat. Anschließend präsentierte Philipp Hoyer auf erfrischende Art und Weise Aspekte der Raumplanung und zeigte, wie diese unser tägliches Leben beeinflusst.

Besonders emotional wurde es bei Wiebke Schick, die das Publikum mit in den „Rausch der Gefühle“ nahm und Neuro- und kognitionswissenschaftliche Erkenntnisse zu diesem Thema präsentierte. Felix Knaub nahm die Anwesenden mit auf eine spannende Reise in die Vergangenheit und gewährte Einblicke in die Archäologie.

Fabian Oberfahrenhorst entführte das Publikum ins Mittelalter und beleuchtete auf unterhaltsame Weise weniger bekannte Facetten dieser Epoche. Zudem gab Fabian Oberfahrenhorst in seinem Vortrag die Frage des Tourismus im Mittelalter nach. Wo findet man Belege für Tourismus im Mittelalter, wo entstand der bargeldlose Zahlungsverkehr und die ersten Pauschalreisen zum Jakobsweg.

Jan Kettler von der Universität Osnabrück begeisterte das Publikum im Saal der Lagerhalle als vorletzter Redner des Abends. Der Verkehrsforscher fesselte die Zuhörer mit seinem Vortrag über „faire Verkehre“. Dabei schlug er gekonnt eine Brücke zwischen seiner wissenschaftlichen Arbeit und überraschenden Themen wie deutschem Rap und „Klemmbrett Klaus“, der in Umfragen eine wichtige Rolle spielt.

Kettler verdeutlichte auf unterhaltsame Weise, warum für eine bessere Mobilität unbedingt verlässliche und gut geschützte Daten notwendig sind. Mit beeindruckenden 95 Punkten sicherte sich Jan Kettler am Ende des Abends verdient den ersten Platz des Science-Slams.

Die Vielfalt der Themen und die kurzweilige Präsentation der oft komplexen Inhalte begeisterten das Publikum. Eine Zuschauerin, die zum ersten Mal beim Slam war, sagte: „Ich fand den Science-Slam Abend sehr interessant. Da jeder Vortrag 10 Minuten dauern durfte, war der Abend kurzweilig. Auch die bildlichen Präsentationen von jedem einzelnen Vortrag waren passend ausgewählt. Und die Studenten haben ihre Arbeit witzig und charmant rübergebracht.”.

Wer diesen inspirierenden Abend verpasst hat, muss nicht lange warten: Der nächste Science Slam in der Osnabrücker Lagerhalle findet im Herbst wieder statt. Dieser wird auf der Homepage der Lagerhalle und zudem auf der Science-Slam Homepage bekannt gegeben.

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