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Montag, 31. März 2025
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Helmut Rieckens Ansichtskartensammlung, Teil 24: Kaffeehaus Osterhaus in Haste

Jahrzehntelanger Treffpunkt: nicht nur für Menschen in Haste

Das Kaffeehaus Osterhaus in Haste: Selbst denjenigen, die Osnabrück gen Norden per Auto, Bus oder Rad verlassen, ist dieser Ort – zumindest optisch – ein Begriff. Ergrauten Fußballfans ist noch die legendäre „Osterhaus-Kampfbahn“ von TUS Haste bekannt – ein unverändert genutzter Platz zum Kicken, der in den späten Sechzigern (Saison 1967/68) aber auch Zweitligaspiele der damaligen Regionalliga gesehen hat.

Ansichtskarte aus 1908 - erstellt vom Osnabrücker Verlag Ferdinand Schulz.
Ansichtskarte aus 1908 – erstellt vom Osnabrücker Verlag Ferdinand Schulz.

Ganze Generationen von Menschen des Nahbereichs bedeutet Osterhaus aber weit mehr: Das Haus offerierte einen Begegnungsort, der vom Platz an der Theke bis zum großen Festsaal eine Menge Chancen zum Austausch bot. Dies galt lange Jahrzehnte sowohl für die Vereinsfamilie von TUS Haste, vor allem aber auch für Karnevallisten, die allein schon Generationen von Stammgästen gestellt haben.

Eine Ansichtskarte von 1917 zeigt die Veranda als vielgenutzten Festsaal. Verlag: Osnabrücker Buchdruckerei GmbH
Eine Ansichtskarte von 1917 zeigt die Veranda als vielgenutzten Festsaal. Verlag: Osnabrücker Buchdruckerei GmbH

Das Kaffeehaus Osterhaus soll es gemäß Überlieferung schon seit mehr als 150 Jahren geben. Vier Generationen der Familie Osterhaus haben die Gastlichkeit betrieben. Enstanden war alles aus einer ehemaligen Haster Dorfkneipe, die von der Familie Lesemann-Osterhues geführt worden war. Für die Haster bildete es in allen Jahren einen wichtigen Treffpunkt. Hinzu kamen Generationen von Alt-Osnabrückern, seit Haste am 1. April 1940 in das Gebiet der Stadt Osnabrück eingemeindet worden war. Ein wesentlicher Grund für die Eingemeindung war seinerzeit die Inbetriebnahme der Winkelhausenkaserne an der Netter Heide für die Nationalsozialisten gewesen, die sich diesen Standort unbedingt auf dem Grund einer größeren Stadt wünschten – und damit große Teile der zumeist streng katholischen Bevölkerung vor den Kopf stießen, die eigenständige „Hasteraner“ bleiben wollten.

Spätestens seit den Nachkriegsjahren hatten bei Osterhaus auch viele bürgerschaftliche Vereinigungen eine Art Heimat gefunden. Bis zu 350 Menschen fanden im großen Saal ihren Platz. Die Adresse Osterhaus bildete sogar den wesentlichen Grund, warum sich der Club of Tüddelkopp, der Männergesangsverein Liederkranz, die 1. Haster Karnevalsgesellschaft und der 1. Dodesheider Karnevalsclub dort stets regelmäßig am Mittwoch getroffen haben. Dem langjährigen Inhaber des Kaffeehauses, Karl Osterhaus, wurde darum immer mal wieder für seine Verdienste um den Haster Karneval gedankt.

Seit Beginn des Jahres 2020 ist der Betrieb im alten Osterhaus-Gebäude zu Ende. Einige Jahre bot das Kaffeehaus noch Räume für Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder andere Gesellschaften.Osterhaus selbst betreibt noch eine Hotelanlage in direkter Nachbarschaft.

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