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Samstag, 2. August 2025
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Mit einem Nachtbus nach Paris, nur für einen Tag – Reiseabenteuer Teil 3

Wenn zwei nicht mehr ganz so junge Mädels auf Tour gehen, dann haben sie ganz schön was zu erzählen, besonders, wenn es „Gewalttouren“ sind. Teil 3: Paris zu Fuß bei 30 Grad im Schatten (meist ohne Schatten).

Die Vorgeschichte:
Im November 2024 wurde in den Nachrichten und anderen Medien die Neueröffnung von Notre Dame in Paris nach dem verheerenden Brand Jahre vorher mit hunderten von Bildern gefeiert. Da stand für uns fest: „Notre Dame noch einmal sehen und sterben – da müssen wir hin!“

Wir sitzen auf den Treppenstufen der Uferpromenade an der Seine, bestaunen die mit Touristen vollgepropften Ausflugsboote und sind uns einig: nix für uns – wir gehen zu Fuß und zwar noch ein gutes Stück an der Seine entlang, vorbei an den Andenkenständen, an denen wir natürlich unbedingt ein paar Postkarten und Kühlschrankmagnete kaufen müssen, bis zur Pont Neuf (Filmtipp: „Die Liebenden von Pont-Neuf“ mit Juliette Binoche).

Paris – Pont Neuf, Foto: Kerstin Broszat

Eine wunderschöne alte Brücke, auf der wir in der Mitte eine kleine Rast zum Schiffe- und Leute-kucken, Trinken und natürlich Fotografieren einlegen. Die Brücke führt uns dann Richtung Norden; wir haben uns vorgenommen, vorbei am Centre Pompidou, durchs Quartier Les Halles bis zum Friedhof Montmartre zu spazieren.

Auf geht’s – vorbei an vielen wunderschönen alten Gebäuden, vorbei an modernen Glaspalästen, vorbei an Geschäften mit Luxuswaren französischer Nobelmarken und es wird immer wärmer. Am Rande einer Fußgängerzone entdecken wir eine Vernebelungsanlage, die die Luft etwas herunterkühlt – mit mäßigem Erfolg im Umkreis von vielleicht 5 Metern.

Dann auf der anderen Straßenseite ein kleiner Park mit ein paar niedrigen aber Schatten spendenden Bäumen unter denen sogar ein paar Bänke stehen – die nächste Pause ist fällig.

Und während wir vor uns hin schwitzen entdecken wir in Blickrichtung Norden eine weitere Kirche, die sich als Kathedrale entpuppt: St. Eustache, erbaut von 1532 bis 1637. Da müssen wir hin!

Paris – St. Eustache, Foto: Kerstin Boszat

Wir sind überwältigt: der gotische Bau sieht von außen wirklich recht alt aus, aber die Pracht und die Ruhe im Innern lässt uns mit offenem Mund nur staunen. Wir sind uns einig: viel schöner als Notre Dame, die außen zwar spektakulär ist, aber innen … innen übertrifft St. Eustache sie bei weitem.

Aus der dunklen Kühle und Stille der Kirche treten wir nach einer langen Weile wieder ins gleißende Sonnenlicht, um uns jetzt auf die Suche nach einem netten Bistro für unsere Mittagspause zu machen. Ganz wichtig für uns, fast noch wichtiger als das passende Essensangebot: eine Gästetoilette!

Die Wege, die wir jetzt einschlagen, führen bergan, hinauf Richtung Montmartre, also die passende Anstrengung in der nochmal gesteigerten Mittagshitze. Die Restaurants sind zum Glück alle recht klein und zum Bürgersteig hin geöffnet, so dass wir schnell checken können, ob das, was wir suchen, auch drin ist. Beim dritten Anlauf klappts: wir finden ein nettes Lokal mit annehmbarer Speisekarte und gönnen uns einen riesigen Salatteller mit frischem Baguette und Wasser (gibt’s in Frankreich üblicherweise immer dazu) und Cola wegen Koffein und Zucker. Lecker!

Paris – typisches Eckhaus, Foto: Kerstin Broszat

Nach dem Bezahlen (trotz Touristenhochburg sind hier überraschenderweise die Preise moderat) nun noch etwas Erleichterung auf dem stillen Örtchen und weiter geht’s.

Was uns auffällt ist, dass tatsächlich viele der kleineren Straßen für Autos gesperrt sind (außer wohl für Anlieger). Dafür muss man beim Überqueren höllisch auf die rasenden Radfahrer und vor allem E-Roller, mit denen alles Mögliche transportiert wird, aufpassen: man hört sie nicht und ruckzuck sind sie da und fahren einem über die Füße (fast).

Aber wir kommen ohne Unfall voran und lernen das Halten am Bürgersteigrand auch wenn nichts brummt und geraten nach einer kurzen Zeit ins berüchtigte Vergnügungsviertel von Paris. Alles ist noch wie früher: Les Folies Bergere, Moulin Rouge und jede Menge Geschäfte, an deren Auslagen man als Eltern seine Kinder möglichst schnell vorbeiführen möchte.

Paris – Moulin Rouge, Foto: Kerstin Broszat

Unser Blick richtet sich zum Ende der Straße, weiter den Berg hinauf und da ist er, der mit großen, alten Bäumen bestandene Friedhof von Montmarte! Hier wollen wir im Schatten noch ein wenig auf Entdeckungsreise gehen. Und was wir finden, gibt’s dann in Teil 4 zu lesen.

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