Vor einigen Tagen wurden mal wieder Statistiken des BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) veröffentlicht, und natürlich fanden sich nur die ganz großen Zahlen in den Berichten der Medien wieder.
Ich habe mir diese und weitere nicht so wesentliche einmal vorgenommen und ein bisschen gerechnet:
Aktuell leben nach dieser Statistik gut 84 Mio. Menschen in Deutschland und knapp 21 Mio. Schweine. Rechnet man diese zusammen, ist statistisch gesehen fast jede*r fünfte ein Schwein. Das würde sich natürlich wieder relativieren nähme man alle Rindviecher, Straßenköter und Esel dazu.
Die Leute vom Ministerium haben aber noch weitaus genauer hingeschaut bzw. zählen lassen:
Von den in Deutschland lebenden Schweinen sind gut 6 Mio. Ferkel. Mit den etwas mehr als 4 Mio. Menschenkindern im Alter von 1 bis 5 Jahren ergibt das 10 Mio., wovon dann 40% Kinder wären. Eltern dürften hier jedoch widersprechen:
Ruft man sich Bilder ins Gedächtnis von Versuchen, das erste Eis zu essen oder gar Kartoffelbrei mit Spinat oder von sich im Matsch suhlenden kleinen Zweibeinern, wären wir bei 10 Mio. = 100% Ferkeln.
Die Statistik ist aber noch weitaus informativer:
Von den 21 Mio. Schweinen sind 1 Mio. Sauen, die trächtig sind (Anzahl Nov. 2022). Wenn die 6 Mio. Ferkel aus der Mai-2023-Statistik alle in Deutschland geboren wurden, hatte jede Sau im Schnitt 6 Ferkel geworfen.
Und: Im November 2022 wurden 15.000 Zuchteber gezählt, die dann wohl für die 6 Mio. Ferkel zur Verantwortung gezogen werden müssen. Umgerechnet auf die Anzahl der dann im Dezember trächtigen weiblichen Tiere muss ein Eber im Schnitt 66 Sauen beglückt haben und das in ein paar Wochen!
Und wie sieht’s bei den Menschen aus?
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland knapp 739.000 Babys geboren. Das ist natürlich überhaupt kein Vergleich zu den Schweinen: es sind nur 1,46 Kinder pro Frau, wobei sich natürlich die Frage stellt, wie ein 0,46 Kind aussieht. Auch wenn zwei Frauen sich zusammentun, reicht es immer noch nicht für ein weiteres ganzes Baby.
Nun denn – kommen wir zu den Vätern!
Von den 84,6 Mio. Einwohnern in Deutschland (ohne Schweine!) sind laut DESTATIS (Statistisches Bundesamt) 41,7 Mio. Männer bzw. männlich; davon sind im (vermutlich) zeugungsbereiten Alter von 20 bis 55 Jahren rund 17,5 Mio. = 20,69% der Gesamtbevölkerung. Und die dürfen alle zur Vermehrung beitragen – im Gegensatz zu den 15.000 Zuchtebern, die nur 0,07% der Schweineeinwohner ausmachen.
Der 13,5 Mio. große Schweine-Rest spielt dann nur noch eine Rolle auf unseren Tellern.Gut, dass bei den Menschen kein (statistischer) Rest übrigbleibt!
