Café Leuchtturm der Heilsarmee feierlich eröffnet
Am Freitag, dem 4. April, war es endlich so weit: Der Korps der Heilsarmee in Osnabrück hat ihren neuen Standort in der Johannisstraße 79 eröffnet. Mit einer feierlichen Einweihung wurde das Café Leuchtturm offiziell seiner Bestimmung übergeben. Zahlreiche Ehrengäste, Vertreter von Organisationen sowie viele Bürgerinnen und Bürger kamen zusammen, um diesen Moment zu feiern.
Ein Blick zurück – und nach vorn
Die Eröffnung des Café Leuchtturm markiert einen wichtigen Meilenstein – und zugleich eine Rückkehr zu den Wurzeln. Bereits am 14. Januar 1927 wurde in der Johannisstraße 19/20 das erste Korps der Heilsarmee in Osnabrück durch Kapitänin Ch. Taubhorn gegründet. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Arbeit der Heilsarmee 1933 verboten und kam erst 1998 wieder nach Osnabrück zurück.
Seither engagierte sie sich ohne feste Räumlichkeiten, etwa durch wöchentliche Bollerwagentouren, bei denen Bedürftige mit Kaffee, Broten und offenen Ohren versorgt wurden. Mit dem neuen Café Leuchtturm kehrt die Heilsarmee nun dauerhaft in die Johannisstraße zurück – und setzt dabei auf ein starkes Konzept aus Begegnung, Glauben und Gemeinschaft.
Auf 170 m² finden bis zu 40 Menschen Platz. Neben einem offenen Cafébetrieb sollen künftig auch Gottesdienste, Gesprächskreise und zielgruppenspezifische Angebote – etwa für Kinder und Senioren – stattfinden. Unter den Rednern der feierlichen Eröffnung war auch der Territorial Commander der Heilsarmee in Deutschland, Oberst Dr. Dean Palland, der in seinem Grußwort die Bedeutung der lokalen Arbeit für das große Ganze der Heilsarmee hervorhob. Besonderen Dank richtete Korps-Leiterin Silvia Berger an die beiden Stifter, die maßgeblich zur Realisierung des Cafés beigetragen haben: Herr Kuhlmann von der Kuhlmann Stiftung und Herr Bünemann von der Körber-Stiftung. Beide waren ebenso wie Vertreter der Wulfhorst-Heiber-Stiftung bei der Eröffnung anwesend und unterstrichen mit ihrer Teilnahme die Bedeutung des Projekts für das Quartier.
Feierliche Worte und ein langer Weg
Die Eröffnungsfeier begann mit weiteren Grußworten, Gebeten und einem bewegenden Rückblick auf die Entstehung des Projekts. Silvia Berger schilderte die Herausforderungen, die es zu überwinden galt. „Ich bin dankbar für alle Helfer und Unterstützer, die diesen Ort möglich gemacht haben“, so Berger. Ohne das Engagement der genannten Stiftungen, so betonte sie, wäre das Café Leuchtturm nicht Realität geworden. Ein begleitender Gründungsgottesdienst in der benachbarten Jakobuskirche unterstrich den symbolischen Neubeginn – eine Rückkehr zu den Wurzeln mit dem Blick auf die Zukunft. Im Anschluss an den offiziellen Teil bot sich bei Kaffee, Kuchen und Gesprächen die Gelegenheit, die neuen Räume kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit“
Dieses biblische Zitat aus Matthäus 6,33 ist gut sichtbar an einer Wand des Cafés angebracht – als Leitsatz und Einladung, über den Alltag hinauszudenken. Jeder Mensch braucht Menschen. Brigitte Neumann, eine der Gäste, formulierte ihre Erwartungen an das neue Café sehr eindrücklich: „Jeder, der sich engagiert, ist ein großer Gewinn für dieses Viertel, für die Straße, für die Umgebung und für jeden einzelnen Menschen, der eine Anlaufstelle sucht. Und die Menschen – gerade die Heilsarmee – geht ja auch auf sie zu, bringt etwas zu trinken und sucht das Gespräch. Das ist gut, weil jedes Engagement gut ist. Jeder Mensch braucht den Menschen.“
Auch Silvia Berger hofft auf eine positive Wirkung des Cafés auf die Umgebung:
„Zum einen, dass es wirkt. Das Straßenbild verändert sich, und wir sind für die Menschen da. Rauchen, Drogen und Alkoholkonsum sind in unseren Räumen untersagt. Von daher wird sich die ganze Problematik, die durch Alkohol entsteht, beruhigen.“
Mit dem Café Leuchtturm hat die Heilsarmee einen Ort geschaffen, der mehr ist als ein Treffpunkt – ein Leuchtturm im Alltag, ein Ort der Hoffnung, ein Platz für Menschlichkeit.
Öffnungszeiten
Das Café Leuchtturm ist künftig donnerstags bis samstags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.