Dienstag, 1. April 2025
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Wegen Menschen

Wegen Menschen
Vor Corona
Da gabs von allem zu viel. Das war Thema. Bei uns. Immer wieder.
Überfluss. Sättigung. Rastlosigkeit. Ausbeutung von Tieren und Böden. Wäldern, Meeren und Menschen.
Das Klima spielte schon eine ganze Zeit lang verrückt und vergrößerte Zukunftsängste.
Die Trumps und Assads dieser Welt bedrohten meine Unbeschwertheit.
Schutzsuchende kamen und waren kurz willkommen, bis sie zu anders waren. In unserem Gefühl.
Viel Arbeit. Konsum. Reisen und Partys.
Aus dem Vollen geschöpft und das, was vom Tage übrig blieb, genossen.

Dann kam Corona
Und lehrte mich ohne Ende innehalten.
Monde lang. Ohne Freunde. Feste, die nicht gefeiert wurden. Freunde, die aus meiner Blase fielen. Bewusstseinswandel ohne es selbst initiiert zu haben. Einsamkeit. Keine Fremden zum Glücklich machen weit und breit. Nur Stille. Hier auf dem Land. Direkt am Feld. In die Ferne guckend das Meer vermisst.
Getrunken. Betrunken getanzt. So viel geweint.
Die Regierung verstanden. Die Impfgegner nicht. Das Virus im Wandel. Die Regierenden verheddert. Hin und her gerissen zwischen Unverständnis, Wut, Verzweiflung und Hoffnung. Klare Haltungen gehabt und wieder verloren. Mich gewundert und mich mit Gleichgesinnten vereint. Lebensrettend war das!

Corona blieb
Der zweite Winter war zu lang. Dunkel und nass, ohne Vorfreude auf österliche Fernentspannung mit kaltem Bier im warmen Meer. Trotzdem blieb die Hoffnung, dass man das zusammen schaffen würde.

Dann kam der Krieg
Wir sahen zu, wie er sich aufbaute. Wir hörten die russischen Lügen und unsere Vorstellungskraft verweigerte uns den realistischen Dienst.
Was nicht sein darf, wird schon nicht sein.
Doch es wurde.
Und es ist.
Und es bleibt.
Und ich weiß nicht, wohin wir nun gehen.
Noch vor Monaten war es mir wichtig, mehr auf meine Ernährung zu achten. Weniger Schokolade und Bier. Mehr Bewegung und stilles Wasser. Die Grünen wählen. Mehr Fortschritt wagen.
Jetzt.
Bin ich auf der Hut.
Achte auf meine Dämonen.
Sorge. Angst und Depression.
Rede. Teile mich mit. Schreibe. Sortiere und brauche Pläne.
Andere bestimmen meine Zukunft. Und noch viel schlimmer, die Zukunft meiner Kinder.
Ich brauche Pläne. Und schmiede sie.
Häufig nachts, wenn ich Kraft tanken sollte.
Aber auch bewusst und ernsthaft tags. In Gesprächen mit meinen Liebsten.
Was tun wir, wenn…?
Wann genau, tun wir dies und entscheiden wir das?
Woran genau merken wir, dass jetzt der Zeitpunkt gekommenen ist, dies, oder jenes zu tun?
Und dann weiß ich das.
Und dann hab ich das.
Und dann beruhigt es mich.
Und dann lebe ich wieder. Durchaus auch humorvoll und positiv inspirirend für meine Kinder. Meine Familie und Freunde.
Und für Fremde.
Die all das auch so nötig brauchen und wissen müssen.
Wir können immer etwas tun.
(Frühjahr 2022)
Schon vor drei Jahren war mir klar, dass wir uns immer wieder selber werden retten müssen.
Und ahnte nicht, was erst noch kommen würde.

Frühjahr 2025 und die Welt versinkt im dunklen Chaos.
Wegen Menschen.
Die USA hätten Kamalla Harris, wir hätten Robert Habeck haben können.
Diese Chancen haben wir nicht ergriffen.
Die Mehrheit der Menschen wählte bewusst Trump und Merz.
Andere Länder haben schon lange keine Wahl mehr!
Alte kranke Männer auf verschiedenen Kontinenten wollen was.
Weil Reichtum Ihnen nicht reicht, wollen sie Länder und Mächte.
Und KRIEGEN sich alles untereinander zurecht.
Unrecht ist das neue Richtig.
Und wir? Die Bevölkerung?Menschen in Krisen zeigen ihr wahres Gesicht.
Ich kann mich nicht entscheiden, was ernüchternder ist:
Die Einsicht, dass zwischenmenschliche Beziehungen nur in guten Zeiten reibungslos und oberflächlich angenehm funktionieren – oder die Erkenntnis, dass die Welt an der Dummheit und Kurzsichtigkeit vieler zugrunde geht, weil nur wenige das große Ganze erkennen, voraussehen und den Mut aufbringen, es zu bekämpfen.

Wegen Menschen
Wie geht es für uns weiter?
Wie lange geht es für uns weiter?
Brauchen Menschen immer wieder einen absoluten Tiefpunkt, damit wirklich Gutes und Neues entstehen kann?
Solange weiter wie bisher, bis es kein Morgen mehr gibt?
Ich will das nicht glauben müssen.
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