Ausstellung im Bambule 35
Geringe Mittel – große Wirkung. Die multimediale Kunstausstellung zum Thema „patriarchale Gewalt“, vom 21. bis 23. 11. im B35 zeigte, wie es geht: Ein gesellschaftlich überaus relevantes Thema, vielschichtig dargestellt.
Unter Mitwirkung zahlreicher örtlicher KünstlerInnen und einer äußerst ansprechenden, die Aussagen der Werke unterstützenden Gestaltung der Ausstellung entstand eine packende Darstellung des Themas. Beispielsweise beschäftigt sich die eindrucksvoll gestaltete und technisch perfekte Bilderreihe „Heimsuchung“ von Alexandra Malobrodski auf fast schon geheimnisvoll zu nennende Weise unter anderem mit der Transition des Trans*-Models.
Kerstin Grimmelmanns mixed media – Werk „Entangled Origins“, gedacht als „visuelles Archiv weiblicher Körperlichkeit“ (Bildtext), fällt wegen der Verwendung von orangefarbener Sprühfarbe sofort ins Auge und zieht die Betrachterinnen aufgrund gelungener Komposition und sofort erkennbarer Thematik in seinen Bann. Grimmelmann: „Die Arbeit bewegt sich zwischen anatomischer Referenz und künstlerischer Abstraktion.“
Weitere Beitragende zur Ausstellung sind unter anderen Emily Sass, deren farbenfrohe, analytische mixed media-Werke durch ihre Komposition bestechen und Hanna Frey, die mit gleich zwei Stationen (Fotografien „Hair out of the Closet“, Kurzfilm „Nah“) die Ausstellung bereichert. Beide Stationen beschäftigen sich auf großartig kreative Weise mit dem Umgang mit dem eigenen Körper, wobei die Fotografien auf seine Behaarung fokussieren.
Elliot Bonackers Malerei-Reihe „Uncontrolled“ beherrscht aufgrund der gut beleuchteten transparenten Werke und ihrer schieren Größe (1 x 1,8m) den Raum. Die zerstörten Gesichter im Großformat wirken schockierend auf die Betrachterinnen; auch, weil sie von fast überall her sichtbar sind. Der thematische Bezug ist überdeutlich und wird durch die originelle Malweise unterstützt.
Umrahmt wird die Ausstellung mit einer großflächigen Plakatierung zum Thema „Femizid“, die Besucherinnen am Eingang zum Bambule empfängt. Die Spannung zwischen dem Gewaltfond des Ausstellungsthemas sowie seiner faszinierenden künstlerischen Umsetzung begleitet die Besucherinnen durch den Rundgang und hinterlässt einen starken, sensibilisierenden Eindruck.
Allen Beteiligten kann man zur Konzeption und Umsetzung der Ausstellung nur gratulieren. Bedauernswert ist allerdings, dass das Zeitfenster für den Besuch sich auf drei Tage beschränkt, wobei informierte Personen eine kurzzeitige Verlängerung nicht ausschließen wollen.
Weitere Bilder von der Ausstellung finden sich in Toni Theilmeiers Blog.















