Der VfL darf auch mal verlieren: Dynamo Dresden gewinnt an der Bremer Brücke mit 1:0

Der VfL verliert gegen Dynamo Dresden mit 0:1. Aufgrund einer starken ersten Halbzeit der Gäste und einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit ist der Sieg der Dresdner nicht ganz unverdient, zumal der VfL zu spät ins Spiel fand und seine Chancen gegen Ende des Spiels nicht zu nutzen wusste.

Am kommenden Samstag geht es nun nach München gegen 1860, das sich im Niemandsland der Liga befindet und mit dem Aufstiegsrennen nicht mehr viel zu tun haben dürfte. Danach kommt Spitzenreiter Elversberg an die Brücke, bevor es zum Saisonendspurt gegen sechs Gegner aus der unteren Tabellenregion geht.  

Zur Information: Hier gibt es stets unsere aktuellen VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe rund um die Uhr zu hören. Ansonsten wird der aktuelle VfL-Podcast jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.


Vor dem Spiel

Der mehr als überzeugende Auftritt des VfL in Mannheim wurde von der Rundschau in Podcasts und Artikeln in genüsslicher und ausgiebiger Form und mit viel Freude gewürdigt. Das Schöne und Doofe am Fußball zugleich ist aber, dass an jedem Spieltag die Karten neu gemischt werden und Ausnahmeleistungen nur selten wiederholt werden. Nun, der VfL verwöhnt seine Fans seit Monaten und hat sich dank kontinuierlicher Leistungssteigerung vom Abstiegs- zum Aufstiegskandidaten entwickelt.

Zu dieser Geschichte gehört sicherlich auch die Tatsache, dass der VfL zweimal nach einer 2:0 Führung mit 3:2 verloren, und zwar am 09.10.22 das Hinspiel in Dresden und am 18.02.23 an der Brücke die unsägliche 3:2-Heimniederlage gegen die SpvG. Bayreuth.

Dass der VfL heute mit bewährter Aufstellung beginnen kann, dürfte sich in den nächsten Wochen aufgrund von Gelbsperren oder Verletzungen noch ändern und dann wird es auf die Qualität der Nachrücker ankommen. Immerhin haben Wulff, Heider und Rorig bei ihren Einsätzen gezeigt, dass ihr Einsatz keine Schwächung bedeuten muss. Heute jedenfalls kehrt Traoré nach seiner Gelbsperre zurück in die Startelf.

Die Fans beider Lager machen schon vor dem Spiel gut Stimmung. 

Das Spiel ist mit 15.741 Zuschauer:innen ausverkauft, 1.574 davon aus Dresden. 

Beginn

Schiedsrichter Mitja Stegemann aus Bonn pfeift bei bewölktem Himmel und Temperaturen um die 6° an. Anstoß ht dfer VfL. der zunächst Richtung Ost spielt, was erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe beim Publikun stößt. 

Bis auf ein Dresdner Schüsschen von Hauptmann in der 2. Minute gibt es über die ersten zehn Minuten nur wenig zu berichten. In der 11. Minute ein erster vielversprechender des VfL, der aber nicht zu Ende gespielt werden kann. 

In der 13. Minute fast die Führung für die Gäste. Nach einem Gelbfoul von Köhler gibt es am rechten Strafraumrand einen Freistoß. Arslans scharfe Hereingabe wird von Borkowski mit dem Scheitel an den Innenpfosten gelenkt. Riesendusel für den VfL.  


Nach einer Viertelstunde …

… ist Dynamo die aktivere und bessere Mannschaft. In der 17. Minute ist es erneut Arslan, der den VfL in arge Verlegenheit bringt. Er wird von Knipping auf der linken Seite auf die Reise geschickt, In Höhe des Strafraums zieht er ab und der harte Schuss wird von Gyamfi aufs Tor abgelenkt, aber Kühn kann mit einer bärenstarken Parade den Ball zur Ecke lenken.

Die Führung für Dynamo liegt in der Luft, auch als Kutschke im Torraum nur knapp an einer Flanke von Arslan vorbeirutscht.

Nach einer knappen halben Stunde besinnt sich der VfL ein wenig mehr auf die eigenen Stärken und kommt zu einigen Angriffen, die allerdings, mit Ausnahme von einem Tesche-Schuss vom Strafraumrand, kaum für Torgefahr sorgen.

In der 33. Minute kommt Paterson Chato für den gelb-rot-gefährdeten Köhler ins Spiel.

Nach dieser kurzen Entlastunsoffensive übernimmt aber wieder Dynamo die Regie. Der VfL zeigt große Unsicherheiten im Defensivbereich und es kommt immer wieder zu Fehlpässen.

Und so geht es mit 0:0 in die Halbzeit. 


Halbzeitfazit

Der VfL kann von Glück reden, danke eines Philipp Kühn nicht in Rückstand geraten zu sein. Dresden ist die bessere Mannschaft, stört den Spielaufbau der Osnabrücker früh, der seinerseits nur selten 0zur Entfaltung kommt. Will der VfL hier noch etwas holen, muss ein Ruck durch die Mannschaft gehen.

Halbzeitgedanken:
Dynamo Dresden wurde am 12. April 1953 gegründet und hat heute rund 25.000 Mitglieder. DD wurde achtmal DDR-Meister und siebenmal DDR-Pokalsieger. Zu den bekanntesten Spielern zählen sicherlich Matthias Sammer und Ulf Kirsten, auch der Vechtaer VfL-Wandervogel Ansgar Brinkmann weilte dort für 27 Punktspiele. Alles Weitere gibt es bei Wikipedia.
Dresden selbst hat 550.000 Einwohner. In den Stadtrat wurden immerhin 77,6% demokratische Parteien gewählt. Mit 20,5% errangen die Grünen bei der Wahl im Mai letzten Jahres die meisten Stimmen vor der CDU.Gar nicht mal so abwegige Halbzeitgedanken:
Dresden ist wirklich eine der schönsten Städte Deutschlands, wie ich aufgrund etlicher Besuche dieser Stadt behaupten kann, mit einer allerdings potthässlichen rassistischen PEGIDA-Anhängerschaft und Rechtsradikalen, die Dynamo für ihre Zwecke missbrauchen.
Nicht umsonst hatte die Schweiz Ende August 2018 eine Reisewarnung für Sachsen ausgesprochen, drei Jahre zuvor bereits Kanada.Abwegige Halbzeitgedanken:
Mit Dresden verbinde ich vor allem als Auftrittsorte die Herkuleskeule und das Dresdner Brettl, heute Theaterkahn.
Wir, mein ehemaliger Kabarettpartner Claus Dethleff und ich, sind damals unter dem Namen Spvg. Turn & Taxis direkt nach dem Mauerfall zwei Wochen lang im Dresdner Brettl mit dem Programm Sind Sie frei? aufgetreten. Alle Vorstellungen waren ausverkauft.
Der Intendant des Hauses, der Schauspieler Friedrich Wilhelm Junge, begrüßte jeden Abend das Publikum mit den Worten: “Liebe Gäste, das, was Sie heute Abend sehen werden, hat nichts mit dem ehemaligen Kabarett der DDR zu tun. Zwar findet bei den beiden Hamburger Jungs (er meinte Claus und mich ) auch einiges zwischen den Zeilen statt, aber, und das ist neu, wirkliche Arschlöcher werden auch als solche bezeichnet. Das ist wohl das, woran Sie sich heute Abend gewöhnen sollten. Und ich kann Ihnen verraten: Es hat eine sehr befreiende Wirkung, Arschlöcher als Arschlöcher zu bezeichnen. Und nun viel Vergnügen …”
An einem der Abende war Friedrich nicht dabei, weil er selbst ein Gastspiel hatte. Also fehlte diese kurze Begrüßung und einigen Leuten im Publikum waren die großen Fragezeichen über den Köpfen regelrecht anzusehen. Nach ein paar Szenen übernahmen wir irgendwann Friedrichs Ansage und die Erleichterung war förmlich zu spüren und zu hören: Es durfte also gelacht werden, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.

Beide Teams gehen unverändert in die zweite Hälfte …

… und der VfL beginnt gleich mit einer guten Chance durch Niemann, doch sein Schuss auf den kurzen Pfosten ist zu schwach. In der 49. Minute kann Conteh eine große Chance nicht nutzen, als der Ball nach einigen Abwehrfehlern der Osnabrücker bei ihm landet.

In der 52. fällt die alles andere als unerwartete Dresdner Führung. Hauptmann behauptet mit genzwertigem Einsatz am rechten Strafraumrand den Ball gegen Chato, spielt in der Rücken der Abwehr auf Arslan, der ungehindert abziehen kann und mit einem satten Schuss ins linke Ecke das 1:0 erzielt.

Nun wacht der VfL endlich auf und kommt seinerseits zu einigen Möglichkeiten.


Nach 60 Minuten …

… wird Heider gegen Niemann eingewechselt. Nach einer tollen Rechtsflanke von Traoré landet der Ball bei Tesche, der sofort trotz Bedrängnis aus 12 Metern abzieht, aber der Ball geht knapp am rechten Pfosten vorbei. Das wäre es gewesen.

Publikum und Mannschaft geben nun alles. Der VfL hat Lunte gerochen und will natürlich den Ausgleich notfalls auch erzwingen. Nach einer Freistoßhereingabe von Taraoré, entsteht im Dresdner Torraum erst einmal ein riesiges Tohuwabohu, an dessen Ende der Ball bei Beermann landet, der den Ball aber aus zehn Metern nicht ins Tor bringen kann Tor.

Der Schiedsrichter macht sich durch etliche Fehlentscheidungen gegen den VfL nicht besonders beliebt. Als Engelhardt auf dem Weg zum Straftaum von Knipping gehalten wird, bleibt der Pfiff aus.   

Das Spiel wird nun härter und der VfL erarbeitet sich einige gute Gelegenheiten, zumal die Dresdner Abwehr einige Male arg ins Schwimmer gerät. Das 1:1 wäre allmählich verdient, aber es bleibt beim Dresdner Sieg.  


Fazit

Der VfL verliert gegen Dynmao Dresden mit 0:1. Aufgrund einer starken ersten Halbzeit der Gäste und einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit ist der Sieg der Dresdner nicht unverdient, zumal der VfL zu spät ins Spiel fand.

Am kommenden Samstag geht es nun nach München gegen 1860, das sich im Niemandsland der Liga befindet und mit dem Aufstiegsrennen nicht mehr viel zu tun haben dürfte. Danach kommt Spitzenreiter Elversberg an die Brücke, bevor es zum Saisonendspurt gegen sechs Gegner aus der unteren Tabellenregion geht. 

 

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer:innen: 15.741, davon 1.574 aus Dresden

Tore:
0:1 Arslan (58.)

Gelbe Karten:
(12.) Köhler
(42.) Hauptmann
(43.) Engelhardt
(78.) Kleinhansl
(85.) Park
(86.) Schweinsteiger
 

VfL Osnabrück:
Kühn – Traoré, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl – Kunze, Köhler (Chato), Tesche – Niemann (61. Heider), Engelhardt, Simakala
Trainer: Tobias Schweinsteiger

Dynamo Dresden:
Drljaca – Becker, Lewald, Knipping, Meier – Hauptmann, Kammerknecht, Arslan – Conteh, Kutschke, Borkowski
Trainer: Markus Anfang

Schiedsrichter: Mitja Stegemann (Bonn)



Statistik:
Seit dem 28.09.2002 trafen die beiden Clubs nun 16-mal aufeinander. Die fast ausgeglichene Bilanz lautet 5-6-6.
Hier geht es zur Statistik von weltfussball.de.

Tabellarisches:
Laut Kicker-Formtabelle spielt der Tabellenzweite VfL (3,07) gegen den Tabellenzwölften aus Dresden (3,41). Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenvierter des 29. Spieltags der 3. Liga gegen den Fünften aus Dresden.

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga:

 

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