Der VfL geht sang- und klanglos beim Spitzenreiter mit 4:1 unter …

Die schlechteste Saisonleistung endete mit einer 4:1-Niederlage beim SV Elversberg. Wohin der Weg des VfL in dieser Saison auch immer führen mag: Nach drei Niederlagen steht fest, dass es am übernächsten Montag gegen den Halleschen FC an der Bremer Brücke von nun an gegen den Abstieg geht …

Zur Information: Hauke Peinz, Lars Mosel und Kalla Wefel schwadronieren über eine unverdiente 0:2-Niederlage gegen 60 München, dann versuchen sie, Elversberg in Deutschland zu verorten, und ärgern sich schließlich über das am Samstag völlig sinnlos eingeschaltete Flutlicht an der Bremer Brücke. Dieser VfL Podcast wurde wie üblich am Donnerstag bei osradio-de 104,8 von 19.00 is 20.00 Uhr ausgestrahlt und kann nun rund um die Uhr auf der Webseite der Osnabrücker Rundschau gehört werden.

 

Vor dem Spiel …

Von einem Traditionsderby zu sprechen wäre Hochstapelei. Erst zweimal trafen die beiden Vereine aufeinander und der VfL holte lediglich ein Unentschieden gegen die „Elven“, wie sie eine vor Kreativität strotzende Werbeagentur einst getauft hat.

Da dem VfL eine dritte Niederlage in Folge und somit ein weiteres Abrutschen in die unteren Ränge droht, steht hier durchaus einiges auf dem Spiel, wenngleich nach dieser Partie die vermeintlich „leichteren“ Gegner auf dem Spielplan stehen, was immer das heißen mag

Kommen wir zu den Startaufstellungen: Wie vom Trainer angekündigt, steht Daniel Admaczyk weiterhin im Tor. Für den gelbgesperrten Gyamfi läuft Chato auf, alles andere bleibt beim Alten. Bei den Elversbergern werden Jacobsen und Conrad durch Dürholtz und Pinckert ersetzt.

Beginn

Schiedsrichter Florian Exner aus Münster pfeift bei frühwinterlichen Temperaturen knapp unter 20 Grad und leicht bewölktem Himmel an. Anstoß haben die ganz in Schwarz angetretenen Osnabrücker.

Zu hören sind nur die etwa 400 mitgereisten VfL-Fans, aber wenn ein Spitzenreiter der 3. Liga nur 3.500 Zuschauer:innen ins eigene Stadion zieht, ist das nun mal so.   

Und schon schlagen die Elven zu: Nach einer völlig verunglückten Spielverlagerung  durch Higl landet der Ball bei Feil, der viel freien Rasen vor sich hat und sofort auf den Strafraum losstürmt. Im richtigen Moment passt er auf den links mitgelaufenen Rochelt, dessen Schuss unhaltbar hoch einschlägt. Die Gastgeber führen seit der 2. Minute mit 1:0. 

Der VfL scheint noch gar nicht auf dem Platz zu stehen und in der 5. Minute fast das 2:0: Nach einer Rechtsflanke von Dürholtz kann Koffi am langen Pfosten ungehindert aus zwei, drei Metern aufs Tor köpfen, aber Adamczyk klärt mit einer glänzenden Fußabwehr. 

Hier spielt nur die Heimmannschaft únd der VfL wírkt gegen die wieselflinken Angreifer des Spitzenreiters völlig hilflos. Wäre Adamczyk nicht in Topform, der eine Großchance nach der anderen mit Wahnsinnsparaden vereitelt, stünde es 3:0 oder gar 4:0 für Elversberg.

Nach einer Viertelstunde …

… offenbart sich hier bislang ein eklatanter Klassenunterschied: Aufsteiger gegen kommenden Absteiger. Der VfL muss unbedingt Ruhe ins Spiel bringen und versuchen, Tempo aus dem Spiel zu nehmen, und kann zudem von Glück reden, dass es nach einem klaren Foul von Simakala an Sahin keinen Elfmeter gibt.

Mitte der ersten Halbzeit kommt der VfL zwar etwas besser ins Spiel, ist dem Gegner aber nach wie vor bis auf den Torwart in allen Belangen unterlegen. Immer wieder dringen die Elversberger mit flüssigem Passspiel bis in den Strafraum vor, scheitern bei den Abschlüssen aber am hervorragenden Adamczyk.

Schweinsteiger will offenbar ein Zeichen setzen und reagiert: Für Higl und Simakala kommen Heider und Rorig ins Spiel. Bis auf den Torwart hätte er auch jeden anderen Spieler auswechseln können, so schwach präsentiert sich hier der VfL. Warum aber Simakala, der auch mal für Überraschungsmomente sorgen kann, auf die Bank muss, ist mir ein Rätsel.

Der VfL spielt nach wie vor nicht mit und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, wann hier der nächste Treffer fällt. Gesagt, getan: Da ist das 2:0. Pinckerts schlägt den Ball auf Höhe des eigenen Strafraum weit nach vorn in die gegnerische Hälfte, wo er bei Schnellbacher landet, der lässt Rorig stehen, läuft noch ein paar Meter aufs Tor zu und verwandelt unhaltbar ins lange Eck.

Dann ist in dieser bislang aus VfL-Sicht nur schwer zu ertragenden Partie endlich Pause. 


Halbzeitfazit

Die schlechteste Halbzeit des VfL in dieser Saison, der von Glück reden kann, sich gegen einen spieltstarken Spitzenreiter nur zwei Tore eingefangen zu haben. 


Der VfL wechselt zur zweiten Hälfte … 

… für Traoré steht nun Wulff auf dem Platz. Die Elven sehen zurecht keinen Grund für einen Wechsel. Der VfL startet recht ordentlich in diese zweite Hälfte und kommt nun seinerseits zu einigen Angriffen, bei denen sich insbesondere Wulff auszuzeichnen weiß. Wenn man hier noch etwas holen will, muss der VfL nun mit Mann und Maus angreifen.

Das Spiel hat sich im Vergleich zur 1. Halbzeit etwas beruhigt und die Elversberger lassen den VfL immer häufiger in die eigene Hälfte kommen.


Nach 60 Minuten …

… sieht es noch immer so aus, als nehme der VfL nun endlich ein wenig am Spiel teil und tatsächlich erzielt der kurz zuvor für Niemann eingewechselte Engelhardt in der 63. Minute den Anschlusstreffer. Er köpft Kunzes Linksflanke aus kurzer Distanz ungehindert ins Tor.

Elversberg reagiert auf dieses Gegentor, wie es sich für ein Spitzenteam gehört und man fühlt sich in die erste Halbzeit zurückversetzt, denn das Gegentor hat die Elven offenbar getriggert: Es kommt zu einem gefährlichen Angriff nach dem anderen und erneut kann sich der VfL beim Schlussmann bedanken, dass bislang keine weiteren Tor fallen.

Aber schon schlägt es zum 3:1 ein: Koffi lässt Tesche stehen. Adamczyk kann den Ball am kurzen Pfosten noch reaktionsschnell klären, doch der Ball landet bei Rochelt, der am zweiten Pfosten unspektakulär abstaubt.

Das war’s! Der VfL zeichnet sich nur noch durch Frustfouls aus, was eine gelb-rote Karte für Köhler zur Folge hat und Trainer Schweinsteiger wird mit der roten Karte auf die Tribüne geschickt. 

Natürlich beherrscht nun Elversberg das Spiel und zum krönenden Abschluss fällt praktisch mit dem erlösenden Abpfiff noch das 4:1. Chato hat keine Lust mehr, gegen Woltermade zu verteidigen, der auch noch durch den Rest der Abwehr marschiert und nach rechts auf den mitgelaufenen Suero Fernandez, der den Ball überlegt im langen Eck versenkt. 

Fazit:

Die schlechteste Saisonleistung endet mit einer 4:1-Niederlage beim SV Elversberg. Wohin der Weg des VfL in dieser Saison auch immer führen mag: Nach drei Niederlagen steht fest, dass es ab dem übernächsten Montag gegen den Halleschen FC an der Bremer Brücke von nun an gegen den Abstieg geht …

 

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer:innen: 3.517, davon um die 400 aus Osnabrück

Tore:
1:0 Rochelt (2.)
2:0 Schnellbacher (40.)
2:1 Engelhardt (63.)
3:1 Rochelt (68.)
4:1 Suero Fernandez (90.+3) 

Gelbe Karten:
(11.) Pinckert
(38.) Köhler
(53.) Tesche
(78.) Rochelt
(78.) Beermann
(80.) Köhler GELBROT
(89.) Chato 

SV Elversberg:
Kristof – Pinckert, von Piechowski, Correia, Neubauer – Fellhauer, Sahin – Feil (59. von Piechowski), Rochelt (79. Suero Fernandez) – Koffi (71. Mustafa), Schnellbacher (71. Woltemade)
Trainer: Horst Steffen

VfL Osnabrück:
Adamczyk – Traoré (46. Wulff), Chato, Beermann, Kleinhansl – Kunze (77. Putaro), Köhler, Tesche – Niemann (59. Engelhardt), Higl (35. Heider), Simakala (35. Rorig)
Trainer: Tobias Schweinsteiger

Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)

Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 26. Oktober 2013 in 2 Pflichtspielen der 3. Liga aufeinander. Die Bilanz lautet 0:1:1. Hier geht es zur extrem überschaubaren Statistik von weltfussball.de“.

Tabellarisches:
Laut Kicker-Formtabelle spielt der Tabellensechste VfL (3,31) gegen den Tabellenersten aus Elversberg (2,88). Tatsächlich spielt der VfL als Tabellendreizehnte des zwölften Spieltags gegen den Ersten aus Elversberg.

 

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga:

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