Bedenkt man, dass mit Cuisance und Gnaase zwei der besten VfL-Spieler fehlten und Trainer Koschinat eine Systemumstellung vornahm, dann ist die Leistung des VfL gar nicht hoch genug zu bewerten. Gegen spielstarke Fürther errangen die Lila-Weißen einen kämpferisch wie taktisch verdienten Sieg und melden sich im Abstiegskampf zurück.
Für den VfL geht es am kommenden Samstag, den 13.04, in Kiel gegen den KSV Holstein, danach kommt Eintracht Braunschweig an die Brücke.
Vor dem Spiel
Zur Abrundung unserer Podcasts hier die Statements der beiden Trainer vor der heutigen Partie, wie immer übernommen von bundesliga.com.
Uwe Koschinat: „Wir treffen auf eine der spielstärksten Mannschaften, die sich mit Sicherheit von der Atmosphäre an der Bremer Brücke anstecken lassen. Es wäre fatal zu glauben, dass sie die Saison auslaufen lassen. Ganz sicher nicht. Das hat spätestens das Spiel gegen den HSV letzte Woche gezeigt.“
Alexander Zorniger: „Die Bremer Brücke ist ein ganz heißes Pflaster. Sie wissen, dass das Publikum dazu beitragen kann, dass man die Punkte zu Hause behält. Wir hingegen wollen den Punkt gegen den HSV jetzt natürlich vergolden.“
Die Startelf des VfL:
Kühn – Ajdini, Gyamfi, Diakhité, Kleinhansl – Wiemann, Thalhammer, Tesche – Conteh, Engelhardt, Wulff
Wiemann und Thalhammer ersetzen also die gesperrten Cuisance und Gnaase. Das könnte durchaus spannend werden und vom 4:3:3 zu einem 3:5:2 oder 5:3:2 führen, also:
Kühn – Ajdini, Gyamfi, Diakhité, Wiemann, Kleinhansl – Tesche, Thalhammer, Wulff – Conteh, Engelhardt
Die Ostkurve überzeugt mal wieder durch zwei großartige Choreographien
Beginn
Nach einer Gedenkeminute für den verstorbenen Behindertenbeauftragten Hubert Bosse pfeift Schiedsrichter Wolfgang Haslberger aus St. Wolfgang bei leicht bedecktem Himmel und Temperaturen um die 18 Grad an. Anstoß hat die ganz in Grün angetretene Spielvereinigung aus Fürth, die zunächst in Richtung VfL-Fankurve spielt.
Der VfL startet prächtig: Ajdini setzt sich auf rechts durch, wird geblockt und der Ball landet bei Tesche, der sich im Fürther Strafraum fast elegant an drei, vier Abwehrspielern vorbei bis zur Grundlinie durchtankt, in den Torraum zurückspielt, wo Engelhardt keine Mühe hat, aus vier Metern das 1:0 zu erzielen.
Die Fürther reagieren nicht ganz unerwartet mit zunehmenden Druck auf das Osnabrücker Tor. Die größte Chance zum Ausgleich hat dabei Consbruch in der 11. Minute, als er nach einem Angriff über die linke Seite den Ball knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus befördert.
Danach zeigt sich die Osnabrücker Abwehr zwar etwas flatterig, lässt aber nichts anbrennen.
Nach einer Viertelstunde …
… kommt durch viele Foulunterbrechungen kaum Spielfluss zustande. Fürth hat zwar mehr Ballbesitz, doch findet sich der VfL in dieser neuen 3:5:2-Formation immer besser zurecht.
Und zwar so gut, dass er das 2:0 erzielt: Der hervorragend aufgelegte Ajdini erobert zehn Meter hinter der Mittellinie den Ball gegen Haddadi, stürmt wie entfesselt auf der rechten Seite bis in den Strafraun vor, passt in die Mitte, wo Conteh aus wenigen Metern das 2:0 erzielt.
Zwei Torschüsse, zwei Tore.
Die Fürther sind in der folgenden Minuten nach wie vor optisch überlegen, scheitern aber immer wieder an der aufopferungsvoll kämpfenden Osnabrücker Abwehr mit ihren unangefochtenen Leadern Oumar Diakhité und Maxwell Gyamfi und in der 37. Minute hat Conteh sogar die Chance zum 3:0, als er am 16er nur noch Michalski vor sich hat, einen Haken nach links schlägt und abzieht, doch der Schuss landet links neben dem Pfosten im Toraus.
Bis zum Halbzeitpfiff bleibt es beim 2:0 für den VfL.
Halbzeitfazit
Bedenkt man, dass mit Cuisance und Gnaase zwei der besten VfL-Spieler fehlen und Trainer Koschinat – notgedrungen – eine Systemumstellung vornahm, dann ist die Leistung des VfL gar nicht hoch genug zu bewerten. Gegen die spielstarken Fürther ist das Spiel zwar noch lange nicht gewonnen, doch sollte ein Sieg bei nicht nachlassender Konzentration möglich sein.
Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation und Kommentar, fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig und informativ ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.
Halbzeitgedanken: Abwegige Halbzeitgedanken: Völlig persönliche Halbzeitgedanken auf Abwegen: |
Der VfL wechselt nicht zur zweiten Hälfte …
… aber die Fürther: Für Haddadi und Michalski kommen Srbeny und Meyerhöfer.
Und die Kleeblätter gehen die ersten Minuten sofort auf Angriff, doch die VfL-Abwehr steht, und wie schon in der ersten Halbzeit hat der VfL die größeren Chancen, an denen insbesondere der unermüdlich kämpfende Conteh beteiligt ist.
Dennoch verpasst es der VfL, das 3.0 nachzulegen und Düsseldorf führt mittlerweile 2:0 gegen Braunschweig.
Nach 60 Minuten …
… hat sich am Spielverlauf kaum etwas geändert: Fürth hat mehr Ballbesitz und der VfL mehr Chancen. In der 67. Minute kommt Noel Niemann für den völlig erschöpften Christian Conteh ins Spiel.
Eine Minute später zieht Wagner aus 18 Metern ab, aber Kühn kann mit einer tollen Parade klären.
Die Partie ist nach wie vor sehr intensiv, doch allmählich nimmt der VfL etwas mehr am Spiel teil und die Fürther können ihre Chancen nicht nutzen – wie Srebny, der in der 78. Minuten aus wenigen Metern den Ball übers Tor semmelt.
Das Stadion steht und klatscht: Osnabrück Olé! Und das ändert sich auch nicht bis zum Schlusspfiff.
Fazit
Bedenkt man, dass mit Cuisance und Gnaase zwei der besten VfL-Spieler fehlten und Trainer Koschinat eine Systemumstellung vornahm, dann ist die Leistung des VfL gar nicht hoch genug zu bewerten. Gegen spielstarke Fürther errangen die Lila-Weißen einen kämpferisch wie taktisch verdienten Sieg und melden sich im Abstiegskampf zurück.
Für den VfL geht es am kommenden Samstag, den 13.04, in Kiel gegen den KSV Holstein, danach kommt Eintracht Braunschweig an die Brücke.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 14.651, davon 310 aus Fürth
Tore:
1:0 Engelhardt (3.)
2:0 Conteh (21.)
Gelbe Karten:
(15.) Sieb
(43.) Hrogota
(54.) Dietz
Gelb-Rote Karten:
(.)
Rote Karten:
(.)
VfL Osnabrück:
Kühn – Ajdini, Gyamfi, Diakhité, Kleinhansl – Wiemann, Thalhammer (90.+3 Androutsos), Tesche (90.+3 Goiginger)- Conteh (67. Niemann), Engelhardt (80. Lobinger), Wulff (58. Makridis)
Trainer: Uwe Koschinat
SpVgg Greuther Fürth:
Urbig – Jung, Michalski (46. Meyerhöfer), Dietz (58. Mhamdi)- Asta, Consbruch (74. Calhanoglu), Hrogota, Wagner, Haddadi (46. Srbeny) – Sieb (74. Popp), Petkov
Trainer: Alexander Zorniger
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger aus St. Wolfgang
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 3. Oktober 1981 in 20 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 5-5-10. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,67 auf Platz 15 und die SpVgg Fürth (3,44) auf Platz 7. Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenletzter der 2. Liga gegen den 7. des 27. Spieltags.