Keiner kann 90+2 und 90+6 besser als der VfL. Trotz Gästeführung kämpfte sich der VfL ins Spiel zurück und gewann am Ende hochverdient und glücklich zugleich mit 4:2.
Der VfL bestreitet sein viertes Punktspiel am 31.08. um 16.30 Uhr bei BVB II, bevor es dann nach der Länderspielpause am 14.09. ebenfalls um 16.30 an der Bremer Brücke gegen Hannover 96 II weitergeht.
Vor dem Spiel
Über die Ereignisse rund um die Bremer Brücke berichten wir auch in unseren Podcasts.
Die sehr gut gegen Freiburg beginnende Startelf ist nicht ganz unerwartet auf zwei Positionen verändert, zumal dem abwanderungswilligen Gyamfi eine Denk- oder Erholungspause verordnet wurde, um seinen Zettelkasten zu sortieren, und sich Ajdini zuletzt außer Form zeigte. Ansonsten kann Uwe Koschinat aus dem Vollen schöpfen.
Richter – Semic, Karademir, Beermann, Conus – Kayo, Gnaase, Tesche – Niehoff, Engelhardt, Simakala
Nur Beermann, Gnaase, Tesche und Engelhardt sind vom alten Stamm der vergangenen Saison dabei, man darf vor allem gespannt sein, wie sich die neuformierte Abwehr schlagen wird.
Gut 13.000 Zuschauer*innen, davon etwa 30 aus Unterhaching, sind im Stadion.
Beginn
Schiedsrichter Felix Weller aus Neunkirchen pfeift bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen um die 30 (!) Grad an. Anstoß haben die ganz in Rot angetretenen Hachinger, die zunächst in Richtung Ostkurve spielen.
Die ersten Minuten gehören dem VfL, der sofort auf Angriff schaltet und in der 3. Minute eine Riesenchance durch Beermann hat, dessen Schuss aber rechts am Tor vorbei geht. In der 7. Minute stibitzt Semic im Mittelefeld einem Hachinger den Ball ab, schickt Niehoff rechts auf die Reise, doch dessen scharfe Flanke kann Engelhardt nur noch mit dem Kopf leicht streichen.
Dann passiert es: Karademir passt weit auf Semic, der sich auf der rechten Seite gegen Lamby durchsetzt, bis zur Grundlinie durchstartet, zurück in den Rücken der Abwehr spielt, wo „Chance“ Simakala den Ball aus 10 Metern zum 1:0 unten links in die Maschen setzt.
Der entbrannte Jubel erhält nur zwei Minuten später einen jähen Dämpfer, denn wie aus dem Nichts fällt der Ausgleich: Lamby spielt links auf Hennig, der scharf nach innen passt. wo Ihorst vor Beermann an den Ball kommt und, ohne zu fackeln, direkt aus 15 Metern abzieht. Es steht 1:1.
Nach einer Viertelstunde …
… hat die Partie ein wenig vom Anfangsschwung verloren, dennoch ist der VfL die spielbestimmende Mannschaft, muss aber gegen die konterstarken Hachinger stets auf der Hut sein, zumal die eigene Abwehr noch recht fahrig und nur wenig stabil wirkt.
Gegen Mitte der ersten Halbzeit ist viel Leerlauf im Spiel und es wird erst lebendiger, als Simakala den Ball nach einer Flanke von Conus aufs Tor bringt und Schwabl auf der Linie klärt. Kurz darauf kratzt Gästetorwart Heide einen Kopfball von Beermann aus dem Tor und zwei Minuten später verpasst Kayo eine von ihm selbst eingeleitete Chance nur knapp.
Der VfL ist am Drücker, wenngleich die Gäste nach einer Verletzungspause für Beermann wieder etwas mehr am Spielgeschehen teilnehmen. Dann ist Halbzeit.
Halbzeitfazit
Nach einer bärenstarken Anfangsviertelstunde des VfL verflachte das Spiel ein wenig, um zum Ende hin wieder gehörig an Fahrt aufzunehmen. Der VfL erarbeitete sich etliche guten Chancen und hätte eine Führung verdient gehabt.
Beide Mannschaften wechseln zur zweiten Hälfte …
… beim VfL kommt für den verletzten Timo Beermann Niklas Wiemann und bei den Hachingern Hoops für Hennig.
Und während man sich innerlich auf einen Sieg des VfL vorbereitet, gehen die Hachinger in Führung. Böser Abspielfehler von Karademir, Kügel schnappt sich den Ball und stürmt aufs Osnabrücker Tor zu, Wiemann kann ihn nicht mehr aufhalten, er passt nach links auf Ihorst, Gnaase kommt zu spät und der Ex-Osnabrücker verwandelt eiskalt zum 2:1. Zwei Chancen, zwei Tore.
Der Schockzustand löst sich schnell auf, als Stiefler nach einem Foul an Kayo Gelb-Rot sieht. Und kurz darauf fällt der mehr als verdiente Ausgleich: Simakalas Ecke von links landet exakt bei Engelhardt, der keine Probleme hat, den Ball ins Tor zu köpfen. Es steht 2:2.
Ein Kopfball von Niehoff trudelt links am Tor vorbei.
Nach 60 Minuten …
… geht es nun natürlich darum, endlich den ersten Sieg einzufahren. Der VfL wechselt offensiv: für Semic kommt Zwarts und für Tesche der genesene Kehl ins Spiel. Und kurz darauf fast die Führung der Gäste: Die dritte Chance für Haching, natürlich durch Ihorst, aber Richter zeigt seine Klasse, als er dessen Kopfball aus fünf Metern mit dem Fuß abwehren kann.
Das Wechselspiel geht nun auf beiden Seiten weiter und wir warten auf die große Schlussoffensive des VfL.
In der 71. Minute führt sich Zwarts mit einem prächtigen Schuss aus der zweiten Reihe perfekt ein, den Aufsetzer kann Heide gerade noch zur Ecke klären.
Den nächsten Eckball von Simakala köpft Wiemann in Richtung zweiter Pfosten, Engelhardt kommt zu spät. Es folgt eine Chance nach der anderen, doch weder Simakala noch Engelhardt oder Zwarts will der Lucky Punch gelingen. Und als der Schiri einen Angriff abpfeift, anstatt auf Vorteil zu entscheiden, verläuft zum Entsetzen der VfL-Spieler die womöglich größte Torchance im Nichts.
Und in der 80. Minute kommt Jastrenski nach einem Wiemann-Fehler an den Ball und erzielt fast erneut die Hachinger Führung.
Der VfL erarbeitete sich zwar eine Chance nach der anderen, doch erst ein Handelfmeter in der 92. Minute könnte nun die Entscheidung bringen. Und tatsächlich verwandelt Gnaase glücklich zum 3:2, denn der Elfer war schwach geschossen.
Und auch, dass in der 6. Minute der Nachspielzeit durch Zwarts das 4:2 fällt, ist durchaus verdient und gehört zur Bremer Brücke. Mit dem Torjubel ist das Spiel beendet.
Fazit
Keiner kann 90+2 und 90+6 besser als der VfL. Trotz Gästeführung kämpfte sich der VfL ins Spiel zurück und gewann am Ende hochverdient und glücklich zugleich mit 4:2.
Der VfL bestreitet sein viertes Punktspiel am 31.08. um 16.30 Uhr bei BVB II, bevor es dann nach der Länderspielpause am 14.09. ebenfalls um 16.30 an der Bremer Brücke gegen Hannover 96 II weitergeht.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 13.089, davon 30 aus Unterhaching
Tore:
1:0 Simakala (10.)
1:1 Ihorst (13.)
1:2 Ihorst (47.)
2:2 Engelhardt (56.)
3:2 Gnaase (90.+2 Handelfmeter)
4:2 Zwarts (90.+6)
Gelbe Karten:
(24.) Semic
(30.) Gnaase
(30.) Knipping
(33.) Stiefler
(45.+2) Beermann
(60.) Heide
(88.) Lamby
Gelb-Rote Karten:
(50.) Stiefler
Rote Karten:
(.)
VfL Osnabrück:
Richter – Semic (64. Zwarts), Karademir, Beermann (46. Wiemann), Conus – Kayo (84. Beyer), Gnaase, Tesche (64. Kehl) – Niehoff, Engelhardt, Simakala (84. Wulff)
Trainer: Uwe Koschinat
SpVgg Unterhaching:
Heide – Schwabl, Stiefler, Knipping, Hennig (46. Hoops) – Skarlatidis, Waidner, Maier (69. Leuthard), Lamby – Ihorst (69. Jastremski), Kügel (57. Zentrich)
Trainer: Marc Unterberger
Schiedsrichter: Felix Weller (Neunkirchen)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 6. August 1989 in 20 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 10-5-5. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Formtabelle:
Die lohnt sich frühestens ab dem 5. Spieltag …