Donnerstag, 2. Mai 2024

Der VfL kann noch gewinnen und besiegt Hannover 96 1:0

In einem jederzeit spannenden Spiel besiegt der VfL den Favoriten aus Hannover durchaus verdient mit 1:0 und rehabilitiert sich für die 0:7 Niederlage im Hinspiel.

Der VfL spielt am am Sonntag, den 3.3., in Hamburg gegen den HSV, eine Woche später geht es zum 1. FC Kaiserlautern, bevor Daniel Thioune mit seiner Fortuna am 15.3. an die Brücke kommt.

Zur Information: Hier gibt es stets unsere aktuellen VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe rund um die Uhr zu hören. Ansonsten wird der aktuelle VfL-Podcast jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.

 

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Vor dem Spiel

Zur Abrundung unserer Podcasts Statements der beiden Trainer vor der heutigen Partie, wie immer übernommen von bundesliga.com.

Uwe Koschinat: „Es gibt ein 0:7 wettzumachen. Es gilt, den Menschen zu zeigen, dass wir alles auf dem Platz lassen wollen. Neben den fußballerischen Elementen wollen wir sehr kriegerisch herüberkommen. Hannover verfügt prinzipiell über eine ganz, ganz hohe Zahl von herausragenden Individualisten. Das Jahr 2024 gehört bisher komplett ihnen. Sie werden logischerweise drei Punkte beim Tabellenletzten einkalkulieren.“

Sefan Leitl: „“Wir sollten die Herangehensweise wie in den letzten Wochen beibehalten, um in Osnabrück zu bestehen. Wir bewerten den Gegner nicht anhand seiner Tabellensituation.“

Und hier die Startelf des VfL:
Kühn – Ajdini, Gyamfi, Diakhite, Kleinhansl – Cuisance, Gnaase, Kunze – Wulff, Engelhardt, Niemann

Durchaus überraschend, dass Wulff für Conteh aufläuft und Kunze nicht durch Tesche ersetzt wird. Das Spannungselement „Tennisbälle“ hat sich ja nun erledigt und endete mit einem Triumph für die Fanszene, nachzuverfolgen in unseren oben verlinkten Podcasts. Aus diesem Anlass verleihen wir allen Tennisballwerfer*innen diesen formschönen, handgeschmiedeten Pokal.

Holger Elixmann erinnert noch an den Kriegsausbruch in der Ukraine vor zwei Jahren.


Beginn

Schiedsrichter Tom Bauer aus Mainz pfeift Nieselregen und Temperaturen um die sieben Grad an. Gemütlich geht also anders. Anstoß hat haben die Osnabrücker, die ganz in Lila aufgelaufen sind und zunächst in Richtung Ostkurve spielen, die ihr Team mit lila-weißem Rauch begrüßt.

Beide Mannschaften greifen früh an und in der 4. Minute kommt es zu einem ersten Freistoß für 96 vom linken Strafraumeck. Leopolds platzierten Schuss kann Kühn oben rechts aus dem Winkel fischen und zur Ecke klären. 

Hannover bleibt im Angriff und der VfL gerät zwar zusehends unter Druck, weiß sich aber durch Gegenangriffe zu wehren, die allerdings ungenutzt verpuffen. Immerhin gelingt Engelhardt  in der 12. Minute der erste Schuss aufs Gästetor.


Nach einer Viertelstunde …

… hält der VfL noch immer gut dagegen und kommt selbst zu einigen Angriffen, die den 96ern durchaus zu schaffen machen, als zum Beispiel Engelhardt in der 19. Minute aus spitzem Winkel von rechts nur knapp am langen Pfosten vorbeizieht. 

Der VfL bleibt am Drücker und ist Mitte der ersten Halbzeit mit Cuisance als Antreiber wenigstens ein ebenbürtiger Gegner.

Dem Spiel mangelt es an Höhepunkten, sieht man von einem Tresoldi-Kopfball ab, der nach einer Freistoßflanke in der 29. Miunte knapp am linken Pfosten vorbei ins Toraus geht. Trisoldi muss danach wegen einer Verletzung im Zweikampf mit Gyamfi den Platz verlassen. Für ihn kommt Teuchert ins Spiel.

Die Spannug des Spiels nährt sich derzeit allein aus dem David-gegen-Goliath-Vergleich, bei dem der Außenseiter gegen Ende der ersten Halbzeit sogar das bessere Spiel macht.

Für den gelb-rot-gefährdeten Lukas Kunze kommt Robert Tesche ins Spiel und kurz darauf ist Halbzeit.  

Foto: Marc NiemeyerFoto: Marc Niemeyer


Halbzeitfazit

Der VfL ist der „Mannschaft der Stunde“ aus Hannover in einem an Höhepunkten armen Spiel in jeder Hinsicht ebenbürtig und das Halbzeitergebnis und die Statistikwerte (0,12:0,12 xGoals) sprechen Bände.

Tipp: Die Halbzeitgedanken sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Kommentaren, die von Spiel zu Spiel mit dem jeweiligen Gegner aktualisiert werden. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.

Halbzeitgedanken:
Hannover 96
 wurde 1896 als Rugby-Club gegründet und begann wie der VfL “erst” 1899 mit dem Fußball. 1938 und 1954 holte der “kleine”  HSV die deutsche Meisterschaft und 1992 sensationell als erster Zweitligist den DFB-Pokal. Der Trainer hieß damals Michael Lorkowski, den etwas älteren VfL-Fans sicherlich noch aus der Abstiegssaison 2000/2001 bekannt.
Der Verein Hannover 96 hat heute 23.000 Mitglieder und über den Dauerclinch der Fans mit dem Expräsidenten und Firmenchef Martin Kind, einem entschiedenen Gegner der 50+1-Regel,  gibt es auf Wikipedia alles zu lesen.

Dazu gehörende Halbzeitgedanken:
Hannover hat etwa 540.000 Einwohner und ist niedersächsische Landeshauptstadt. Bei den Stadtratswahlen 2021 kam es in Prozenten zu folgenden Ergebnissen: 27,8 Grüne – 27,6 SPD – 20,7 CDU – 6,0 FDP – 5,6 Linke – 4,3 AfD.
Am 10.11.2019 wurde der türkischstämmige Belit Onay von den Grünen zum blanken Entsetzen einiger Wutbürger zum Oberbürgermeister gewählt und Hannover steht immer noch.

Abschweifende Halbzeitgedanken:
Hannover hat zwar ein paar schöne Ecken, ist aber mit Ausnahme des Stadtteils Linden recht langweilig. Eine große Ausnahme ist das Theater am Küchengarten, das über mehr als ein Jahrzehnt meine Heimspielstätte war, in der ich vor einer Premiere zumeist die ganze Sommerpause verbrachte, um direkt auf der Theaterbühne proben zu können.
Manchmal schaute ein Junge namens Aleks schüchtern um die Ecke, grüßte verlegen und ging dann, mit einem Ball unterm Arm geklemmt, nach draußen. Einige Male schossen wir uns auch den Ball auf dem großen Vorplatz zu. Der kleine Aleks spielte schon damals beim SV Linden in der C-Jugend und wechselte mit fünfzehn Jahren zu Hannover 96.
Viele Jahre später trafen wir uns auf einer Fete in Osnabrück wieder und der kleine Junge entpuppe sich als VfL-Stürmer Aleksandar Kotuljac, der offenbar immer noch in Osnabrück wohnt und in der Kreisliga beim OSC spielt.

Beide Vereine wechseln nicht zur zweiten Hälfte …

… und gleich die bislang größte Chance im Spiel: Nielsen köpft nach Flanke von Ernst wenigen Metern auf das Tor, aber Kühn kratzt den Ball von der Linie.

Hannover erhöht zusehends den Druck und im Osnabrücker Strafraum kommt es in der 51. minut nach einem Tohuwabohu zu tumultartigen Szenen, erst klärt Tesche Halstenbergs Schuss auf der Linie, der Nachschuss wird zu Ecke geblockt.

Kurz darauf landet ein Drehschuss von Schaub auf dem Tornetz.

Hannover ist nun sehr viel druckvoller und  der VfL gerät zwar arg in die Bredouille, kommt aber auch immer wieder seinerseits zu Kontern.


Nach 60 Minuten …

… ist der VfL wieder etwas besser im Spiel und dann passiert das, was man als VfL-Fan gar nicht mehr kennt: Der VfL geht in Führung. Nach einer Gnaase-Ecke von  links köpft Gyamfi gefährlich aufs Tor. Der von Zieler abgewehrte Ball landet bei Tesche, der die Kugel durch den Strafraum auf Engelhardt hebt, der sich die Chance nicht nehmen lässt und per Kopfball eiskalt einnetzt. Es steht tatsächlich 1:0 für den VfL.

Und es scheint sogar ein wenig zu dauern, ehe Mannschaft und Publikum das realisieren, und der VfL greift die kurzfristig konsternierten 96er weiter munter an.

In der 68. Minute landet ein Conteh-Kopfball nach Flanke von Cuisance in den Armen von Zieler, das hätte das 2:0 sein müssen.

Hannover dreht nun wieder auf. Ein Kopfball von Nielsen streift knapp am linken Pfosten vorbei. Die VfL-Abwehr scheint aber zu „alter“ Form gefunden zu haben und schmeißt sich mit Mann und Maus den Angriffen der 96er entgegen.

Sieht man von einem Abschluss von Leopold ab, passiert zwar eine ganze Weile rein optisch nicht viel Aufregendes, was dem Zittern als VfL-Fan in den fünf Minuten Nachspielzeit allerdings keinen Abbruch tut.

Und dann der ersehnte Schlusspfiff! Der VfL gewinnt 1:0! Das Stadion steht Kopf.


Fazit

In einem jederzeit spannenden Spiel besiegt der VfL den Favoriten aus Hannover durchaus verdient mit 1:0 und rehabilitiert sich für die 0:7 Niederlage im Hinspiel.

Der VfL spielt am am Sonntag, den 3.3., in Hamburg gegen den HSV, eine Woche später geht es zum 1. FC Kaiserlautern, bevor Daniel Thioune mit seiner Fortuna am 15.3. an die Brücke kommt.

(c) imago Eibner(c) imago Eibner
Foto: ORFoto: OR


Zahlen, Daten & Fakten

 

Zuschauer*innen: 15.741, davon 1.574 aus Hannover

Tore:
1:0 Engelhardt (61.)

Gelbe Karten:
(27.) L. Kunze  
(37.) Halstenberg 
(60.) F. Kunze
(81.) Christiansen  

Gelb-Rote Karten:
(.)

Rote Karten:
(.)

VfL Osnabrück:
Kühn – Ajdini (89. Wiemann), Gyamfi, Diakhite, Kleinhansl- Cuisance, Gnaase, L. Kunze (45.+2 Tesche) – Wulff (63. Makridis), Engelhardt (89. Lobinger), Niemann (63. Conteh)
Trainer: Uwe Koschinat

Hannover 96:
Zieler – Dehm, Neumann, Halstenberg, Arrey-Mbi – F. Kunze (63. Christiansen), Leopold, Schaub (63. Voglsammer), Ernst (79. Oudenne) – Tresoldi (36. Teuchert), Nielsen
Trainer: Stefan Leitl

Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz)




Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 26. Oktober 2013 in 74 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 27-14-33. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.

Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,72 auf dem drittletzten und Hannover 96 (3,33) auf dem sechsten Platz. Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenletzter der 2. Liga gegen den Vierten des 22. Spieltags.


Die Tabelle der 2. Liga

 

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