Der VfL Osnabrück gewinnt durch ein Traumtor von Sven Köhler verdient 1:0 gegen den MSV Duisburg

Ein intensives und jederzeit spannendes Spiel, das für die Duisburger etwas glücklich mit einem Unentschieden in die Halbzeit ging, fand am Ende einen verdienten Sieger. Sven Köhlers Siegtreffer in der 82. Minute hat womöglich die Chance, Tor des Monats zu werden. Der VfL war über die gesamte Spielzeit das bessere Team, aber Duisburg war weit mehr als ein Sparring-Partner. Diese neue VfL-Mannschaft könnte durchaus zu Höherem berufen sein und wurde zurecht mit frenetischem Applaus vom Publikum verabschiedet.

Zur Information:
In unserem heutigen VfL-Podcast plaudern Lars Mosel, Hauke Peinz, Daniel Klausing und Kalla Wefel über die kommende Saison. Der aktuelle Rundschau Podcast kann übrigens ab sofort jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auch auf osradio-de 104,8 gehört werden.

 

Vor dem Spiel

Die Brücke wird so gut wie ausverkauft sein, mehr als 14.000 Tickets sind schon weg. 1.400 wurden bereits an Duisburger verkauft. Einen Dauerkartenrekord für die dritte Liga kann der VfL schon jetzt melden: 6.144 Dauerkarten inklusive lebenslanger DK, VIP-Tickets und 1.282 DK mit der Plus-Option, bei denen es bei coronabedingten Ausfällen eine Teilrückerstattung gibt.

Zum vermutlich letzten Mal ertönen „Uwe! Uwe! Uwe!“-Rufe an der Bremer Brücke, nachdem die Gedenkminute für den in Deutschland wohl beliebtesten Fußballer aller Zeiten beendet wurde. Hier ein persönlicher Nachruf von mir in der OR.

Mit einer beeindruckenden und unfassbar aufwändigen Choreographie feiert die Violet Crew ihr 20-jähriges Bestehen. Was kann dieser Verein froh sein, solch eine aktive Fanszene zu haben.

Foto: OR - Tobias RombergFoto: OR - Tobias Romberg

Beginn

Schiedsrichter Patrick Hanslbauer aus Zirndorf pfeift bei bewölktem Himmel und angenehmen Temperaturen um die 22° an. Anstoß hat der in Lila-Weiß angetretene VfL, der zuerst in Richtung Gästekurve spielt, in der sich die Kreativabteilung der MSV-Ultras auf ein „Lila-Weiße Osnabrücker Scheiße“ geeinigt hat. 

Der VfL läuft heute mit übrigens mit fünf(!) neuen Spielern auf. Man darf gespannt sein. Die erste Viertelstunde zeichnet sich durch enorm viel Einsatz beider Teams aus, bei der spielerische Höhepunkte zunächst auf der Strecke bleiben. Der VfL wird von Minute zu Minute stärker, kommt zwar zu keinen zwingenden Situationen, bestimmt aber klar das Spielgeschehen.

Und dann in der 14. Minute ein guter 22-Meter-Freistoß von Simakala direkt auf den Duisburger Kasten, aber Müller streckt sich und kann klären. Eine Minute später nach einer großartigen Rechtsflanke in den Rücken der Duisburger Abwehr fast das 1:0, aber Engelhardt hatte wohl selbst nicht damit gerechnet, dass drei Duisburger den Ball verpassen könnten.

 

Nach einer Viertelstunde …

… ist der VfL zwar das bessere Team, aber die Duisburger lügen sich immer wieder gefährlich vor das Osnabrücker Tor.

Dann der erste Treffer, der aber leider keiner îst: Simakala schießt per Fallrückzieher auf den Duisburger Kasten, Engelhardt ändert mit dem rechten Bein die Fluglinie und der Ball schlägt rechts ein. Toll gemacht, aber leider stand er tatsächlich im Abseits. In solchen Momenten, wünscht man sich einen weniger gewissenhaften Linienrichter.

Das Spiel ist nicht schlecht, manchmal mangelt es beiden Teams noch am Spielfluss, aber der VfL drängt unentwegt auf den Führungstreffer, stattdessen taucht  unverhofft Bouhaddouz frei vorm Osnabrücker Tor auf, scheitert aber an Kühn.

In der 34. Minute zirkelt Kleinhansl einen Freißstoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum der Gäste, dort behauptet Tesche den Ball und zieht vom Elfmeterpunkt ab, aber der bärenstarke Duisburger Keeper pariert auch diesen Schuss.

Simakala zirkelt einen Freistoß aus gut 22 Metern knapp am linken Toreck vorbei ins Aus und dann ist auch schon Halbzeit.

 

Halbzeitfazit

Ein intensives und jederzeit spannendes Spiel, das für die Duisburger etwas glücklich mit einem Unentschieden in die Halbzeit geht. Der VfL ist das bessere Team, aber auch Duisburg kommt in regelmäßigen Abständen vor das Osnabrücker Tor. Die Floskel „es ist noch alles möglich“ trifft auf dieses Spiel bislang exakt zu. 

 

Der VfL geht unverändert in die zweite Hälfte … 

… die Duisburger wechseln: Ekene kommt für Bakir auf den Platz und die zweite Halbzeit scheint ein Spiegelbild der ersten zu werden. Der VfL drängt, aber die Duisburger versetzen dem VfL immer wieder nervende Nadelstiche.

In der 59. Minute dann die bislang größte Chance für den VfL. Nach einer perfekt getimten Ecke von rechts kommt Tesche fast ungehindert zum Kopfball, doch das Leder klatscht gegen den rechten Außenpfosten. Langsam ist eine Führung für den VfL mehr als verdient und überfällig.

 

Nach 60 Minuten …

… mal ein Lob an die neuen Spieler, die sich hervorragend in die Mannschaft einfügen. Natürlich läuft noch nicht alles rund und es wird noch die ein oder andere Veränderung geben, aber da steht eine Mannschaft auf dem Feld, die unser Vertrauen verdient hat.

Das Publikum treibt die Mannschaft immer wieder an. Ein Eckball von Kleinhansl landet über Umwege bei Heider, der fünf Meter vor dem Tor an Müller scheitert – wäre wohl abseits gewesen. Scherning wechselt zwei Stürmer gegen zwei Stürmer: für Engelhard kommt Higl und für Simakala Neuzugang Wulff.

Bei allem Wunsch, ein Tor zu erzielen, muss der VfL hinten aufpassen. In der 80. Minute verzieht Higl noch und dann passiert es:

Foto: Marc NiemeyerFoto: Marc Niemeyer

Der Ball landet nach einem Tohuwabohu im Duisburger Torraum etwa 25 Meter vor dem Tor. Und als hätte Sven Köhler die Schnauze voll vom ungerechten Spielstand, holt er aus und knallt das Leder volley halbhoch unhaltbar ins Duisburger Tor. Da war selbst Vincent Müller, der beste Mann auf dem Feld, machtlos.

Das Osnabrücker Publikum steht und klatscht rhythmisch in die Hände und dann pfeift der Schiri die Partie ab. Der erste Heimsieg gegen den MSV seit 32 Jahren ist unter Dach und Dach. Die Brücke tobt. Was für ein Saisonstart!

 

Fazit:

Ein intensives und jederzeit spannendes Spiel, das für die Duisburger etwas glücklich mit einem Unentschieden in die Halbzeit ging, fand am Ende einen verdienten Sieger. Sven Köhlers Siegtreffer in der 82. Minute hat womöglich die Chance, Tor des Monats zu werden. Der VfL war über die gesamte Spielzeit das bessere Team, aber Duisburg war weit mehr als ein Sparring-Partner. Diese neue VfL-Mannschaft könnte durchaus zu Höherem berufen sein und wurde zurecht mit frenetischem Applaus vom Publikum verabschiedet.

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer:innen: 14.256, davon 1.400 aus Duisburg.

Tore:
1:0 Köhler (82.)


Gelbe Karten:

(06.) Mai
(08.) Stoppelkamp 
(46.) Putaro
(53.) Ajani 
(89.) Bakalorz  

VfL Osnabrück:
Kühn – Kleinhansl, Gyamfi, Chato, Traoré (84. Rorig)- Putaro, Köhler, Tesche, Simakala (75. Wulff)- Heider, Engelhardt (75. Higl)
Trainer: Daniel Scherning

MSV Duisburg:
Müller – Frey, Mai, Senger, Kölle – Kölle, Bakalorz, Jander, Ajani – Stoppelkamp (89. Wild), Bouhaddouz (84. Pusch), Bakir (45. Ekene)

Trainer: Torsten Ziegner 

Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Zirndorf)

Statistik:
Vor der heutigen Partie traf der VfL auf den MSV Duisburg seit dem 13.11.1982 in 28 Pflichtspielen aufeinander, wobei die Bilanz 4-7-17 lautet. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de“.

Tabellarisches:
Muster ohne Wert

 

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga:

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