Der VfL Osnabrück verliert gegen starke Ingolstädter 0:1

Der Sieg der Ingolstädter ist verdient und war im Grunde erst in den Schlusssekunden des Spiels gefährdet. Zu harmlos zeigte sich der VfL im Angriff und konnte sich fast glücklich schätzen, nicht höher verloren zu haben. Andererseits wurde dem VfL eine klare rote Karten für den Ingolstädter Franke verwehrt, die dem Spiel einen völlig anderen Verlauf gegeben hätte. Der VfL war gegen einen starken Gegner zwar stets bemüht, mehr aber war trotz einer starken Phase in der Nachspielzeit heute nicht drin. 

Zur Information:
In unserem morgigen VfL-Podcast plaudern Lars & David Mosel, Hauke Peinz und Kalla Wefel ausgiebig über das Spiel in Aue. Ingolstadt und Bayreuth werden nur am Rande gestreift, da der PC am Dienstag aufgenommen werden musste. Der aktuelle Rundschau Podcast kann übrigens jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auch auf osradio-de 104,8 gehört werden.

 

Vor dem Spiel

Die Brücke wird mit etwa 12.000 Zuschauer:innen gut gefüllt sein, wobei um die 100  davon aus Ingolstadt kommen sollen. Da der VfL in dieser Saison immer noch keine Pressekonferenz vor den Spielen veranstaltet, erfährt man nur noch per Pressemitteilung, über den VfL-Medienpartner NOZ oder am Spieltag selbst etwas über eventuelle neue Entwicklungen.

Trainer Scherning verriet jedenfalls der NOZ über die Schanzer: „Sie haben die höchste individuelle Qualität im Kader und den größten Etat der Liga. Sie schalten gut um, haben in den Stürmern Patrick Schmidt, Pascal Testroet und Moussa Doumbouya einige Zielspieler mit viel Wucht und Physis. Unabhängig davon, ob Marc ausfällt oder nicht, ist Felix Higl aktuell ein Kandidat für die Startelf.“

Ingolstadts Trainer Rüdiger Rehm hält dem entgegen: „Die Atmosphäre wird gigantisch sein, uns erwartet ein heißer Tanz. Du musst in Osnabrück schauen, dass du ihnen permanent wehtust, das ist ein wichtiger Punkt.“

Gegenüber den letzten beiden Startaufstellungen stehen etwas unerwartet Trapp, Kunze und Higl für Engelhardt, Simakala und Chato auf dem Platz. Ingolstadt betritt mit derselben Elf wie gegen BVB II den Rasen.

Foto: ORFoto: OR

Beginn

Schiedsrichter Patrick Alt aus Illingen pfeift bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen um die 28° an, was einige Klimaleugner:innen auch um 19 Uhr für normal halten. Anstoß haben die in Weiß-Schwarz angetretenen „Schanzer“, die zuerst in Richtung der verwaist wirkenden Gästekurve spielen, was seitens der Ost mit Buhrufen quittiert wird.

Die ersten fünf Minuten kommt der VfL recht gut ins Spiel, fängt sich aber bereits in der 6. Minute durch einen Konter das 0:1 ein. Schmidt passt auf Doumbouya. Trapp versucht den Ball zu klären und spielt den Ball dabei Röhl direkt vor die Füße. Der macht ein paar Schritte in den Strafraum und zieht die Kugel Ball an Trapp und Kühn vorbei ins lange Eck.

Der „neue“ VfL lässt den Kopf aber nicht sinken und kämpft und spielt erhobenen Hauptes weiter. In der 10. Minute wird Heider am Strafraumrand von Franke zu Fall gebracht, was eine klare rote Karte hätte geben müssen, da er sonst allein durch gewesen wäre.

 

Nach einer Viertelstunde …

… macht der VfL zwar ein ganz ordentliches Spiel, kommt aber zu keinen Torchancen, ganz im Gegensatz zu den Ingolstädtern, die ihrerseits mit wenigen Angriffen für viel mehr Gefahr sorgen. Der VfL tut sich schwer, die Ingolstädter lassen hinten nichts anbrennen und wirken in dieser Phase des Spiels generell ballsicherer als die Osnabrücker.

Ein toller Seitfallzieher von Testroet aus 16 Metern hätte fast das 2:0 für die Gäste gebracht, aber Kühn taucht nach unten und kann klären. Wenig später steigt Brackelmann unbedrängt nach einer Ecke hoch und köpft den Ball aus 14 Metern an die Latte. Die Innenverteidigung macht bislang keinen stabilen Eindruck und Ingolstadt kontrolliert das Spiel.

 

Halbzeitfazit

Die Ingolstädter Führung ist verdient und der VfL kann sich fast glücklich schätzen, nur mit einem Tor zurückzuliegen. Andererseits wurde eine klare rote Karten nicht gegeben. Der VfL ist zwar stets bemüht, aber Ingolstadt hat die reifere Spielanlage. Simakala und Oduah könnten im Osnabrücker Sturm für Belebung sorgen. 

 
 

Tipp: Ich werde in dieser Saison hin und wieder die Halbzeitgedanken wiederaufleben lassen. Sie sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Anekdoten. Wem das Lesen dieser Halbzeitgedanken zu mühselig oder gar zu informativ ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.

Halbzeitgedanken:
Den FC Ingolstadt 04 gibt es erst seit 2004 durch die Ausgliederung der Fußballabteilungen der Vereine MTV Ingolstadt und ESV Ingolstadt, ist also ein auf dem Reißbrett zusammengeflicktes Kunstprodukt. Der Verein hat heute 2.350 Mitglieder und die Fußballfirma spielt im 2010 eröffneten
Audi-Sportpark. Schöne neue Fußballwelt.

Abwegige bis abscheuliche Halbzeitgedanken:
Sieht man von den Audi-Werken ab, ist Ingolstadt eigentlich zumindest im Altstadtbereich ganz gut gelungen. Mit dem Kabarett bin ich immer in der Kleinkunstbühne „Neue Welt“ aufgetreten. Ein uriger Laden mit dem Wirt Walter Haber, der über die Jahrzehnte zum Freund wurde – er hatte schon vor über 40 Jahren Konzerte mit meinen Rockbands veranstaltet.
Untergebracht war ich als Kabarettist immer in einem Hotel unweit der Neuen Welt. Viel mehr als dieses Hotel und die Kleinkunstbühne habe ich von Ingolstadt nie kennengelernt, zumal wir in der Neuen Welt zumeist noch bis in den frühen Morgen hinein gelabert und Whisky getrunken haben.
Eines Abends blieb ich im Flur vor einer Ehrentafel stehen, auf der mit Stolz auf all die einstigen Ehrengäste in diesem Haus hingewiesen wurde. Als ich „Heinrich Himmler“ las, ging ich sofort ins Bett, und schaute mir das Ganze am nächsten Tag durch zusammengekniffene Augen hindurch nüchtern an. Dort stand immer noch „Heinrich Himmler“. Das Hotel gibt es nicht mehr, Heinrich Himmler auch nicht.

 

Beide Teams gehen unverändert in die zweite Hälfte … 

… was zumindest seitens des VfL verwundern mag, denn es muss ein Ruck durch die Mannschaft gehen, wenn hier noch etwas Zählbares herauskommen soll. So aber verändert sich das Spiel gegenüber der ersten Halbzeit so gut wie gar nicht.

Der VfL ist zwar stets bemüht, aber Ingolstadt hat die Ruhe weg: Außer ein paar Fouls und Hektik auf dem Platz passiert nichts Erwähnenswertes.

 

Auch nach 60 Minuten …

… ist es immer noch kein besonders ansehnliches Spiel und selbst die Stimmung im Stadion scheint heute nicht gerade von zügellosem Optimismus gekrönt. Ein einziger Osnabrücker Treffer könnte hier Wunder bewirken, doch die Abschlussschwäche des VfL ist an Harmlosigkeit kaum zu überbieten.

Stattdessen kann Franke in aller Ruhe von links in den Strafraum flanken, aber zum Glück verpassen zwei Ingolstädter den Ball. Tesches Schuss aus 20 Metern ist immerhin ein Versuch, den Ausgleich zu erzielen, aber der VfL wirkt im Angriff so ideenlos, dass nur noch ein Glückstreffer für einen Punkt sorgen könnte.

Und dann ist es fast soweit: In der 94. Minute zieht Engelhardt aus 16 Metern ab, aber Funk kann klären. Und Sekunden später wird zu allem Überfluss ein Kopfball von Oduah vom Ingolstädter Torhüter an die Latte gelenkt.

 

Fazit:

Der Sieg der Ingolstädter ist verdient und war im Grunde in keiner Phase des Spiels gefährdet, zu harmlos zeigt sich der VfL im Angriff und kann sich fast glücklich schätzen, nicht höher verloren zu haben. Andererseits wurde dem VfL eine klare rote Karten für den Ingolstädter Franke verwehrt, die dem Spiel einen völlig anderen Verlauf gegeben hätte. Der VfL war gegen einen starken Gegner zwar stets bemüht, mehr aber war heute nicht drin. 

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer:innen: 11.953, davon 63 aus Ingolstadt

Tore:
0:1 Röhl (06.)


Gelbe Karten:

(26.) Musliu 
(43.) Costly
(54.) Röhl
(58.) Köhler
(69.) Sarpei  
(.)   

VfL Osnabrück:
Kühn – Kleinhansl (79. Haas), Trapp, Gyamfi, Traoré (68. Rorig) – Kunze (59. Simakala), Köhler, Tesche, Putaro (79 Oduah) – Higl (59. Engelhardt), Heider
Trainer: Daniel Scherning

FC Ingolstadt 04:
Funk – Costly (65. Rausch), Musliu, Brackelmann, Franke – Sarpei, Schröck – Röhl, Doumbouya – Schmidt, Testroet

Trainer: Rüdiger Rehm 

Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Zirndorf)

Statistik:
Insgesamt trafen die beiden Clubs seit dem 21. September 2008 achtmal in Pflichtspielen aufeinander. Der VfL gewann fünfmal, Ingolstadt zweimal und eine Partie endete unentschieden. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de“.

Tabellarisches:
Muster ohne Wert

 

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga:

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