Der VfL verliert zu Recht mit 3:1 gegen einen in fast allen Belangen überlegenen Gegner aus München. Eine gute Phase der Osnabrücker in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit führte noch zum verdienten Anschlusstreffer, was aber über einen insgesamt enttäuschenden Auftritt des VfL nicht hinwegtäuschen kann.
Nach dem Pokalwochende geht es für den VfL am Samstag, den 23.08., um 14.00 gegen den 1. FC Saarbrücken an der Brücke weiter, danach geht es am 30.08. zum TSV Havelse.
Vor dem Spiel
Nach dem trostlosen 0:0 gegen stark ersatzgeschwächte Aachener steht der VfL heute vor einer ungleich schwierigeren Aufgabe.
Und so lautet die Startauftellung:
Jonsson – Karademir, Müller, Wiemann – Kammerbauer, Henning, Wagner, Christensen – Kopacz, Riesselmann, Kehl
Beginn
Hut ab vor den mehr als 1.200 mitgereisten Osnabrücker Fans, die den 13.600 einheimischen Zuschauer:innen im altehrwürdigen Stadion an der Grünwalder Straße schon vor dem Spiel Paroli bieten.
Schiedsrichter Timo Gerach aus Landau pfeift bei hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad an. Der VfL hat Anstoß und spielt zuerst in Richtung Münchener Fankurve.
Die Münchner greifen früht an, aber der VfL lässt sich zunächst davon nicht beeindrucken und kommt selbst zu einigen Offensivaktionen. Doch in der 10. Minute klingelt es bereits und Kevin Volland erzielt aus klarer Abseitsposition mit einem Schlenzer ins lange Eck das 1:0. Die Abseitsstellung hätte man selbst mit drei Promille erkennen müssen, wenngleich sich Kammerbauer auch selten tollpatschig beim Verteidigen anstellte.
Nach einer Viertelstunde …
… steht der VfL nach wie vor unter Druck, tritt hier aber recht selbstbewusst auf, was auch zu einigen guten Angriffen führt. Einen 22-Meter-Freistoß von Kehl kann Dähne locker parieren, aber der VfL kommt nun immer besser ins Spiel.
Eine tolle Aktion von Kammerbauer in der 31. Minute, als er aus 24 Metern einfach mal abzieht und Dähne zu einer Glanzparade zwingt.
1860 hat dennoch die besseren Chancen und kommt immer wieder gefährlich vor das Osnabrücker Tor und schießt wirklich aus allen Rohren, als gleich zwei Fallrückzieher – erst Volland, dann Haugen – den VfL arg in die Bredouille bringen …
Ein Fernschuss von Kehl sorgt in der 39. Minute für die bislang größte Gefahr vor dem Münchner Tor, Dähne muss sich gewaltig strecken, doch die 60er spielen unbeeindruckt ihren Stiefel runter und erzielen kurz darauf den zweiten Treffer:
Ein weiter Einwurf von Deniz wird von Verlaat per Kopf auf Volland verlängert, dessen Kopfball vom linken Pfosten zurückprallt, wo Niederlechner als erster reagiert und den Ball über die Linie ins Tor drückt. In der 41. Minute steht es 2:0.
Die VfL-Abwehr hinterlässt während der gesamten ersten 45 Minuten keinen guten Eindruck. Karademir muss aufpassen, keine zweite Gelbe zu erhalten.
Halbzeitfazit
Nach einer starken Anfangsphase der Platzherren und der 1:0-Führung der 60er kam der VfL etwas besser ins Spiel, kassierte aber gegen Ende der ersten Halbzeit das zweite Tor. Die Münchner sind das klar spielbestimmende Team, haben viele Torchancen und führen zu Recht mit 2:0.
Der VfL wechselt zur zweiten Hälfte …
… und für Kopacz kommt Jacobsen ins Spiel.
Echte Torchancen gibt es nur auf Seiten der 60er, aber Jonsson ist immer wieder auf dem Posten, dennoch fällt in der 52. Minute das verdiente 3:0: Niederlechner kommt nach einem Fehlpass an den Ball und zieht das Leder flach und scharf vor den Osnabrücker Kassten, wo der ehemalige Rostocker Haugen am kurzen Pfosten nur noch den Fuß ausstrecken muss, um zum 3:0 zu treffen.
Der gelb-rot gefährdete Karademir wird durch Fabinski ersetzt. In der 60. Minute ein toller Freistoß von Kehl, aber Dähne kann den gefährlich Aufsetzer zur Ecke klären.
Nach 60 Minuten …
… beruhigt sich das Spiel ein wenig und da die 60er einen Gang zurückgeschaltet haben, kommt der VfL wieder etwas besser ins Spiel und immer wieder zu Torchancen, von der eine dann sogar zum Anschlusstreffer führt:
Über Kehl landet der Ball beim kurz zuvor eingewechselten Kevin Schumacher, dessen abgefälschter Schuss von Kammerbauer aus wenigen Metern zum 3:1 verwandelt wird.
Und der VfL bleibt tatsächlich am Ball und erzielt in der 80. Minute fast den zweiten Treffer, als ein Kammerbauer-Eckball von links am zweiten Pfosten landet, wo Jacobsen trotz Bedrängnis zum Abschluss kommt.
Der VfL ist bis zum Schlusspiff im Vorwärtsgang und wirklich bemüht, ein zweites Tor zu erzielen, aber es fehlen vorne schlichtweg ein, zwei Vollstrecker.
Fazit
Der VfL verliert zu Recht mit 3:1 gegen einen in fast allen Belangen überlegenen Gegner aus München. Eine gute Phase der Osnabrücker in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit führte noch zum verdienten Anschlusstreffer, kann aber über einen insgesamt enttäuschenden Auftritt des VfL nicht hinwegtäuschen.
Nach dem Pokalwochende geht es für den VfL am Samstag, den 23.08., um 14.00 gegen den 1. FC Saarbrücken an der Brücke weiter, danach geht es am 30.08. zum TSV Havelse.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 14.800, davon 1.200 aus Osnabrück
Tore:
1:0 Volland (10.)
2:0 Niederlechner (41.)
3:0 Haugen (52.)
3:1 Kammerbauer (75.)
Gelbe Karten:
(02.) T. Jacobsen
(10.) Karademir
(59.) Verlaat
(69.) Voet
(.)
(.)
Gelb-Rote Karten:
(.)
Rote Karten:
(.)
TSV 1860 München:
Dähne – Dulic, Verlaat, Voet – Danhof, Deniz, T. Jacobsen, Pfeifer – Volland – Niederlechner, Haugen
Trainer: Patrick Glöckner
VfL Osnabrück:
Jonsson – Karademir (55. Fabinski), Müller, Wiemann – Kammerbauer, Wagner, Henning (85. Lesueur), Christensen (68. Schumacher) – Kopacz (46. B. Jacobsen), Riesselmann (68. Ihorst), Kehl
Trainer: Timo Schultz
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 4. August 1981 in 17 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 5-6-6. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
In der Kicker-Formtabelle steht der VfL mit einem Notendurchschnitt von 3,90 auf Platz 19 und 60 München (3,00) auf Platz 4. Tatsächlich spielt der VfL als 12. der 3. Liga gegen den 8. des 1. Spieltags.
Ergebnisse und Tabelle der 3. Liga