Der VfL zeigte gegen die klar favorisierten Paderborner insbesondere in der Defensive taktisch wie spielerisch eine tolle Leistung und sorgte auch im Sturm immer wieder für überraschende Momente. Natürlich hatten die Paderborner die reifere Spielanlage und die besseren Einzelspieler, aber der VfL hat prächtig dagegengehalten und mit Recht einen so wichtigen Punkt geholt.
Für den VfL geht es erst am Montag, den 14. August, um 20:45 Uhr an der ausverkauften Brücke im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln und dann am Sonntag, den 20.08., um 13.30 an der sicherlich erneut ausverkauften Brücke gegen den 1. FC Nürnberg.
Vor dem Spiel
Zur Abrundung unserer Podcasts hier die Statements der beiden Trainer vor der heutigen Partie:
Tobias Schweinsteiger: „Das Gefühl, dass wir phasenweise auch gegen einen guten Gegner wie Karlsruhe mithalten konnten, sollte uns Auftrieb geben. Wir hoffen, dass wir einen Schritt weiter sind und in Paderborn etwas mitnehmen können. Wir müssen uns wehren und auch die schweren Phasen durchstehen.“
Lukas Kwasniok: „Freitagabend – zu Hause. Beide Mannschaften haben ihr Auftaktspiel verloren, somit ist gleich etwas Zündstoff in der Partie. Die Osnabrücker sind bereit, lange Laufwege für die Mannschaft zu machen und haben vor dann auch die entsprechenden Umschaltspieler.“
Wie immer zu Anfang einer Saison ist es sicherlich am spannendsten, welche Startelf Tobias Schweinsteiger aufs Feld schicken wird, wobei die Frage „Kühn oder Grill“ vorerst beantwortet zu sein scheint. Durch die Rot-gelb-Sperre von Ajdini wird es hinten langsam eng, auch wenn heute Oumar Diakhite verpflichtet wurde. Wie erwartet, wird Ajdini durch Rorig ersetzt, etwas überraschender vielleicht, dass Wriedt für Kehl zusammen mit Niemann und Engelhardt im Sturm steht. Paderborns Trainer Kwasniok sah sich nach der 5:0-Niederlage bei Greuther Fürth offenbar genötigt, gleich fünf Postionen neu besetzen.
Die Stimmung im ausverkauften Stadion ist prima und auch der SC Paderborn verfügt mittlerweile über eine durchaus beachtliche Fanbase.
Beginn
Schiedsrichter Tobias Stieler aus Hamburg pfeift bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen um die 20 Grad an. Anstoß haben die ganz in Weiß angetretenen VfLer, die zuerst in Richtung Paderborner Fankurve spielen und das machen sie gut: Schöner Angriff, der bei Wriedt landet und dessen Schuss aus 18 Metern knapp am langen Pfosten vorbei im Toraus landet.
Der VfL greift früh an und kontert blitzschnell. Nach einem Ballverlust von Ezekwem wäre Engelhardt fast vor dem Tor freigespielt worden, doch danach kommt zunächst einmal der SCP immer wieder gefährlich vor das Osnabrücker Tor, aber die VfL-Abwehr steht gut.
In der 10. Minute ein toller VfL-Konter über Niemann, der zurück auf den mitgelaufenen Rorig spielt, dessen Flanke vom Paderborner Heuer nicht richtig geklärt werden kann, aber Huth ist auf dem Posten.
Nach einer Viertelstunde …
… hält der VfL immer noch mutig dagegen, auch wenn der SCP die besseren Chancen hat. Die VfL-Fans geben alles, vergewissern sich ihrer Herkunft und freuen sich, dass sie immer da sind. Der VfL wird tatsächlich Mitte der Halbezit immer stärker und ist längst ein ebenbürtiger Gegner. In der 22. Minute wühlt sich Engelhardt im Paderborner Strafraum irgendwie durch, zieht aus spitzem Winkel ab, aber Huth kann zur Ecke klären, die allerdings nichts einbringt.
Auf der Gegenseite kommt es nach einem Foul von Kunze zu einem Freistoß für Paderborn, doch Muslija hämmert den Ball deutlich über den Kasten.
Beide Mannschaften schenken sich auch nach einer halben Stunde nichts und kämpfen um jeden freien Meter. Der VfL hat schon letzte Woche gegen den KSC vor allem während der ersten Halbzeit seine Zweitligatauglichkeit unter Beweis gestellt und wiederholt das heute in beeindruckender Manier.
Eine Flanke von Niemann köpft Wiemann auf den langen Pfosten, aber ein Abwehrspieler klärt für Huth auf der Linie. Vom Paderborner Support ist nicht mehr viel zu hören und die VfL-Fans haben hier klar die Oberhand.
Fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit tun sich die Paderborner extrem schwer, die beiden Osnabrücker Viererketten zu überwinden. In der 44. Minute lässt Wiemann Curda an sich vorbeiziehen, aber der glänzend aufgelegte Grill klärt mit einer großartigen Fußparade. Paderborn will vor der Halbzeit das Tor erzielen, kommt immer wieder gefährlich vor das Tor, aber der VfL hält stand.
Halbzeitfazit
Der VfL zeigt gegen die favorisierten Paderborner insbesondere in der Defensive taktisch wie spielerisch eine tolle Leistung und sorgt im Sturm immer wieder für überraschende Momente. Natürlich haben die Paderborner die reifere Spielanlage und die besseren Einzelspieler, aber wenn der VfL weiter so dagegenhält, ist hier noch alles drin.
Tipp: Die Halbzeitgedanken sind eine Melange aus Hintergrundinformationen und Kommentaren, die von Spiel zu Spiel mit dem jeweiligen Gegner aktualisiert werden. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter. Halbzeitgedanken: Nicht ganz abwegige Halbzeitgedanken: Abwegige Halbzeitgedanken: |
Beide Teams gehen unverändert in die zweite Hälfte …
… und der VfL startet gleich mit einem Angriff über links. In er 48. Minute wird Wriedt unsanft, aber angeblich fair im Paderborner Strafraum von den Beinen gehoben.
Der VfL bleibt am Drücker und Rorig schießt in der 51. Minute von halbrechts knapp am kurzen Pfosten vorbei. Paderborn läuft sich immer wieder an der gut gestaffelten Osnabrücker Abwehr fest und dann fällt in der 56. Minute dennoch das 1:0 für den SCP. Nach einer kurzen Ecke zieht Kruse den Ball scharf vor das Osnabrücker Tor und der Ball prallt von Heuers Oberschenkel ins Tor.
In der 60. Minute kommt Christian Conteh für Noel Noemann aufs Feld.
Nach 60 Minuten …
… hat der VfL wieder gut ins Spiel zurückgefunden und jagt nun dem Ausgleich hinterher. Paderborn hat nach der Führung ein wenig das Tempo aus dem Spiel genommen und lauert auf eine Unachtsamkeit der Osnabrücker.
In der 79. Minute säbelt Kruse den eigenwechselten Kehl von den Beinen und den Freistoß aus 25 Metern knallt Kleinhansl mit Wucht aufs Tor. Der abgefälschte Ball geht ins Toraus und der nachfolgende Eckball landet beim Paderborner S. Conteh, der den Ball unkontrolliert ins Zentrum köpft, dort steht Kleinhansl und der zieht sofort aus 12 Metern knallhart ab. Es steht 1:1! Die Osnabrücker Fans sind aus dem Häuschen.
Es ist kaum zu glauben, aber der VfL ist nun sogar am Drücker und kreiert einige gute Chancen gegen die zusehends verunsicherten Paderborner, die einige Minuten brauchen, um sich von dem Schock zu erholen.
Als sich Kehl den Ball mit einem Kraftakt im Mittelfeld erkämpft stürmt C. Conteh (also „unser“ Conteh) aufs Tor zu und wird kurz vorm Strafraum umgerannt. Den Freits0ß setzt Rorig, der ein sehr gutes Spiel macht, übers Tor. Danach trudelt das Spiel dem Ende entgegen und der Jubel unter den VfL-Fans ist groß.
Fazit
Der VfL zeigte gegen die klar favorisierten Paderborner insbesondere in der Defensive taktisch wie spielerisch eine tolle Leistung und sorgte auch im Sturm immer wieder für überraschende Momente. Natürlich hatten die Paderborner die reifere Spielanlage und die besseren Einzelspieler, aber der VfL hat prächtig dagegengehalten und mit Recht einen so wichtigen Punkt geholt.
Für den VfL geht es erst am Montag, den 14. August, um 20:45 Uhr an der ausverkauften Brücke im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln und dann am Sonntag, den 20.08., um 13.30 an der sicherlich erneut ausverkauften Brücke gegen den 1. FC Nürnberg.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 14.789, davon knapp 3.000 aus Osnabrück
Tore:
1:0 Heuer (56.)
1:1 Kleinhansl (80.)
Gelbe Karten:
(90.+1) Platte
Gelb-Rote Karten
(.)
Rote Karten,
(.)
SC Paderborn:
Huth – Heuer, Müller, Hoffmeier – Curda (76. Obermair), Kinsombi (68. Klefisch), Schuster, Ezekwem – S. Conteh, Kruse, Muslija
Trainer: Lukas Kwasniok
VfL Osnabrück:
Grill – Rorig, Gyamfi, Wiemann, Kleinhansl – Kunze (75. Kehl), Thalhammer, Tesche (66. Gnaase) – Niemann (60. C. Conteh), Wriedt (66. Makridis), Engelhardt (76. Verhoek)
Trainer: Tobias Schweinsteiger
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 11. Dezember 1982 (der „SCP“ damals noch als „TuS Schloß-Neuhaus“) in 20 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 6-5-9, ist also nicht gerade ausgeglichen. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
Die Kicker-Formtabelle gibt es erst nach dem dritten Spieltag,