Nach einer insgesamt noch ausgeglichenen ersten Hälfte, in der man aber schon die bessere Spielanlage der Gäste erkennen konnte, geriet der VfL in der zweiten Halbzeit rasch in Rückstand. Die ideenlos vorgetragenen Angriffe konnten die konsequent verteidigenden Auer nicht in Verlegenheit bringen, die gegen Ende des Spiels den verdienten zweiten Treffer erzielten.
Der VfL bestreitet sein drittes Punktspiel am 24.08. ebenfals um 14.00 Uhr gegen die SpVgg Unterhaching an der Brücke. Vorher empfängt er den SC Freiburg am 17.08 um 15.30 zur 1. Runde im DFB-Pokal.
Vor dem Spiel
Über die Ereignisse rund um die Bremer Brücke haben wir die vergangenen Wochen mit Wort und Ton ausgiebig berichtet. Zur Abrundung unserer Podcasts seien noch einmal der Saisonausblick von Ralph Gehrke und mein Einwurf „Er ist wieder da …“ vom gestrigen Freitag empfohlen.
An die heutige Startelf muss man sich ein erst einmal gewöhnen, zumal die kränkelnden Tesche und Niehoff nur auf der Bank sitzen, auf der auch, weniger unerwartet, Heimkehrer Ba Muaka Simakala Platz genommen hat. Neu in der Startelf sind Wiethaup und Engelhardt, was auf ein 4-4-2 hindeutet:
Richter – Ajdini, Beermann, Wiemann, Conus – Wulff, Gnaase, Wiethaup, Mulaj – Zwarts, Engelhardt
Dem Spiel wohnen etwa 14.000 Zuschauer*innen bei, davon etwa 500 aus Aue. Ein vor der Ostkurve gespanntes Banner und eine Schweigeminute gedenken dem mit nur 58 Jahren verstorbenen VfL-Fan und Rollifanten Jörg Paskert.
Beginn
Schiedsrichter Florian Exner, aus dem großelterntauglichen Münster angereist, pfeift bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen um die 25 Grad an. Anstoß haben die in Lila -Weiß angetretenen VfLer, die zunächst in Richtung Ostkurve spielen.
Die ersten Minuten gehören allein den Gästen, die bereits in der 7. Minute zur dritten Ecke kommen und in der 8. Minute kracht eine toller Volleyschuss von Bär aus 12 Metern an die Latte. Der VfL ist überhaupt noch nicht im Spiel und kommt in der 11. Minute zum ersten Mal zumindest in die Nähe des gegnerischen Strafraums.
12. Minute und die vierte Ecke für Aue. Bislang funktioniert beim VfL am besten die Ostkurve, die übrigens als Cabrio viel größer wirkt.
Nach einer Viertelstunde …
… kommt der VfL ganz allmählich zu mehr Spielanteilen und erarbeitet sich einige Gelegenheiten. Die beste hat Zwarts in der 18. Minute als er den Einwurf von Ajdini stoppt und aus der Drehung auf das Tor bringt. Männel kann klären.
Gegen Mitte der ersten Halbzeit nimmt der VfL zwar endlich gleichberechtigt am Spiel teil, produziert aber im Aufbauspiel zu viele Fehlpässe.
In der 25. Minute zeffert Zwarts einen Freistoß aus 22 Meteren knapp neben den rechten Pfosten.
In der 34. Minute dann die zweite große Gelegenheit für den VfL: Mulaj setzt sich nach einem vom VfL über mehrere Stationen toll vorgetragenen Angriff auf links durch und seine Flanke bringt Engelhardt per Kopf aufs Tor, doch Männel klärt mit einer tollen Parade zur Ecke.
Mittlerweile ist das Spiel ausgeglichen, auch wenn die Auer gegen Ende der Halbzeit noch mal das Tempo erhöhen und die VfL-Abwehr in Verlegenheit bringen.
Halbzeitfazit
Nach einer bärenstarken Anfangsviertelstunde der Gäste kam der VfL etwas besser ins Spiel und erarbeitete sich sogar einige Torchancen. Letztendlich ist das 0:0 alles in allem leistungsgerecht.
Tipp: Die Halbzeitgedanken, eine Melange aus Hintergrundinformation, Kommentar und weiterführenden Links, fallen hin und wieder recht knapp, manchmal aber auch sehr ausführlich aus. Wem das Lesen der Halbzeitgedanken zu mühselig ist: Ganz einfach weiter nach unten scrollen, dort geht es dann mit dem aktuellen Spielbericht weiter.
Halbzeitgedanken: Der Fußballclub Erzgebirge Aue e. V., kurz FC Erzgebirge Aue, ist ein Verein aus Aue-Bad Schlema in Sachsen, der am 4. März 1946 gegründet wurde, wobei die Vorgeschichte der Vereins bis ins Jahr 1908 zurückreicht. Aue-Bad Schlema heißt seit dem 1. Januar 2019 durch den Zusammenschluss der Stadt Aue und der Gemeinde Bad Schlema tatsächlich so und hat 19.864 Einwohner. Diese Zwangsvereinigung stieß bei den meisten Bewohnern der beiden Orte auf alles andere als auf Begeisterung, wie mir mal Fotograf aus Aue mit eindeutigen Gesten und Worten bestätigte. Dadurch lässt sich sicherlich auch erklären, weshalb bei der Gemeinderatswahl am 17. Juni 2024 so viele unabhängige Wählergruppen antraten. Der Christdemokrat Heinrich Kohl ist zwar seit über 40 Jahren(!) Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema, was beruhigend klingen mag, allerdings wählten 21,8 % die AfD und 12,0 % die neofaschistischen Freien Sachsen. Eine Gegend, in der ich nicht unbedingt leben möchte. |
Beide Mannschaften gehen unverändert in die zweite Hälfte …
… und die Auer machen dort weiter, wo sie die erste Halbzeit angefangen haben, greifen früh an und setzen den VfL enorm unter Druck. In der 49. Minute muss Engelhardt im eigenen Torraum zur sechsten Ecke der Gäste klären.
Aue ist am Drücker, aber noch steht die Osnabrücker Abwehr gut. Tja, und so werde ich während des Tippens Lügen gestraft: In der 57. Minute flankt Pepic von links weit in den Osnabrücker Strafraum auf Bär am zweiten Pfosten, dessen Kopfball landet bei Clausen, der völlig ungehindert ins lange Ecke einnicken kann. Es steht 1:0 für Aue.
Nach 60 Minuten …
… nach der kalten Dusche muss der VfL aktiver werden. Tesche kommt für Wiethaup und Simakala für Mulaj ins Spiel.
Das Spiel ist nun zumindest für kurze Zeit etwas belebter und Simakala kommt direkt nach seiner Einwechslung zu einer ersten Schusschance. Der VfL ist nun aktiver, doch Aue lauert auf den Konter und erzielt in der 67. Minute fast das 2:0, als Clausens Schuss vom Strafraumrand an den linken Pfosten knallt.
Ab der 70. Minute geht dann die große Wechselarie auf beiden Seiten los (siehe Mannschaftaufstellung). Das Spiel des VfL ist nach wie vor völlig zerfahren und planlos, wohingegen die Auer Aktionen eingespielter und zielstrebiger wirken.
Der VfL scheint für einen Luckypunch gegen die gut stehende Auer Abwehr nicht in der Lage zu sein und fängt sich in der 87. Minute sogar das 0:2. Aue kommt über rechts. Fallmann passt auf den freistehenden Tashchy, der die Kugel unbedrängt aus 14 Metern unten rechts einnetzt. Damit ist das Spiel entschieden.
Fazit
Nach einer insgesamt noch ausgeglichenen ersten Hälfte, in der man aber schon die bessere Spielanlage der Gäste erkennen konnte, geriet der VfL in der zweiten Halbzeit rasch in Rückstand. Die ideenlos vorgetragenen Angriffe konnten die konsequent verteidigenden Auer nicht in Verlegenheit bringen, die gegen Ende des Spiels den verdienten zweiten Treffer erzielten.
Der VfL bestreitet sein drittes Punktspiel am 24.08. ebenfals um 14.00 Uhr gegen die SpVgg Unterhaching an der Brücke. Vorher empfängt er den SC Freiburg am 17.08 um 15.30 zur 1. Runde im DFB-Pokal.
Zahlen, Daten & Fakten
Zuschauer*innen: 13.417, davon 400 aus Aue
Tore:
0:1 Clausen (57.)
0:2 Tashchy (87.)
Gelbe Karten:
(26.) Mulaj
(70.) Barylla
(84.) Fallmann
(90.+3) Jakob
Gelb-Rote Karten:
(.)
Rote Karten:
(.)
VfL Osnabrück:
Richter – Ajdini (73. Beyer), Beermann, Wiemann, Conus – Wulff (83. Budjai), Gnaase, Wiethaup (63. Tesche), Mulaj (63. Simakala)- Zwarts (73. Semic), Engelhardt
Trainer: Uwe Koschinat
FC Erzgebirge Aue:
Männel – Burghardt (66. Fallmann), Barylla, Hoffmann, Jakob – Pepic, Majetschak – Clausen (75. Sijaric), Tashchy, Stefaniak – Bär (75. Bornschein)
Trainer: Pavel Dotchev
Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)
Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 31. August 2001 in 22 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 9-6-7. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.
Tabellarisches:
Das lohnt sich frühestens ab dem 3. Spieltag.