Ein schwacher VfL Osnabrück verliert in Bayreuth gegen einen schwachen Gegner 1:0

Das Spiel hätte keinen Sieger verdient gehabt. Der VfL hat zwar die Partie über 90 Minuten gegen einen spielschwachen, jedoch kampfstarken Gegner bestimmt, vergaß aber mal wieder das Toreschießen und war in der Abwehr extrem anfällig. Auch wenn der VfL einige Male Pech gehabt haben mag: Das war keine Werbung für den Fußball. 

Zur Information:
In unserem aktuellen VfL-Podcast plaudern Lars Mosel, David Mosel, Hauke Peinz und Kalla Wefel angeregt über die Partie in Aue, fabulieren über Ingolstadt und hoffen dennoch auf Bayreuther Festspiele. Der Podcast der Osnabrücker Rundschau kann übrigens ab sofort jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf osradio-de 104,8 gehört werden. Unser nächster Podcast am 18.08. dreht sich dann um die heutige Partie und um die nächste Auswärtsbegegnung in Saarbrücken.

 

Vor dem Spiel

Die blutleere Vorstellung des VfL vom vergangenen Mittwoch gegen Ingolstadt steckt offenbar nicht nur den Spielern, sondern auch der Fanszene noch in den Knochen. Unser Autor Frank Schneider (Ali Bölzen) macht sich dazu in einem heute erschienenen Artikel seine ganz eigenen Gedanken.

Bayreuth liegt 80 Kilometer nördlich von Nürnberg, gehört also zu Franken, hat 75.000 Einwohner und ist eher durch seine Festspiele als durch den Fußball bekannt – wobei ich mich bis heute frage, was an Wagner festlich sein soll. Beim Rückspiel gibt es dazu ein paar Halbzeitgedanken.  

Da der heutige Gegner nach drei Niederlagen auf dem letzten Platz steht, geht der VfL als Favorit ins Spiel, auch wenn sich Trainer Daniel Scherning vor der heutigen Partie in trainertypischer Manier absichert: „Und trotzdem behaupte ich, dass Bayreuth zu den dicken Kalibern dieser Liga gehört. Die Truppe ist spielstark und sie hatte in allen bisherigen Partien Möglichkeiten, etwas mitzunehmen. Wir werden nicht mit der Aufstellung wie gegen Ingolstadt beginnen, das kann ich schon mal sagen.“

Also warten wir auf die Aufstellung …
… die nun offenbar vier Veränderungen parat hält: Für Kleinhansl, Trapp kommen Haas und Chato und für Higl und Kunze stehen Simakala und Engelhardt auf dem Platz. Bei Bayreuth wurden nach der 1:4 Niederlage gegen den SV Wehen gleich fünf Positionen umbesetzt.

Beginn

Schiedsrichter Tobias Schultes aus Betzigau pfeift bei leicht bewölktem Himmel und Temperaturen um die 28° an. Anstoß hat im städtischen Hans-Walter-Wild-Stadion die in gelb-schwarzer Kluft angetretene Spielvereinigung vor 3.000 Zuschauer:innen, davon rund 400 aus Osnabrück. 

Gleich in der dritten Minute eine erste Schrecksekunde: Haas wird von seinem Gegenspieler Stockinger überlaufen, dessen Flanke in den 16er von Maderer per Kopf neben den rechten Pfosten gesetzt wird.  Kurz darauf erhält Gyamfi die gelbe Karte und in der 11. Minute gibt es 25 Meter vor dem Tor einen Freistoß für den VfL. Simakala überlässt Heider die Ausführung, dessen knallharter Linksschuss von Kolbe pariert werden kann.

Nach einer Viertelstunde …

findet der VfL allmählich besser ins Spiel, das sich immer mehr in die Hälfte der Gastgeber verlagert. Und kaum schreibe ich das, gibt es in der 19. Minute die bisher größte Chance im Spiel, und zwar für Bayreuth: Nach einem Freistoß landet der zweite Ball bei Schwarz, dessen schwacher Schuss von Kühn nicht festgehalten wird und schließlich von der Abwehr geklärt werden muss.  

Danach hat der VfL wieder mehr vom Spiel, kommt zu einigen Chancen, wobei Engelhardt die größte davon versemmelt, als er am Torraumrand freistehend einen Kopfball rechts neben den Pfosten setzt. Der VfL ist zwar spielbestimmend, aber die Bayreuther Konter bleiben stets gefährlich.

In der 30. Minute kann der VfL sogar von Glück reden, dass der Schiri keinen Elfmeter gibt, als Köhler seinen Gegenspieler Neureuther im Strafraum zu Boden stößt.

Beide Abwehrreihen machen zu diesem Zeitpunkt nicht gerade den sichersten Eindruck. Der VfL ist zwar überlegen, aber das Spiel ist von Fehlpässen und einer eklatanten Abschlussschwäche geprägt.

Halbzeitfazit

Das Spiel steht zur Halbzeit leistungsrecht 0:0, obwohl man von Leistung kaum reden mag, zumal man sich eher bei einem langweiligen Freundschaftsspiel wähnt: Das ist bislang Sommerfußball, der den Temperaturen und der englischen Woche geschuldet sein mag, was aber noch lange kein lustlos anmutendes Auftreten rechtfertigt.

Der VfL geht unverändert in die zweite Hälfte … 

… bei Bayreuth kommt Zejnnullahu für Andermatt und kurz nach Wiederanpfiff setzt Heider eine Flanke von Chato per Flugkopfball ins Tor, steht dabei aber einen Meter im Abseits.

In der 54. Minute kommen Kleinhansl und Higl für Haas und Engelhardt ins Spiel, was zunächst eher die Bayeuther zu beflügeln scheint.

Nach 60 Minuten …

… bleibt das Spiel schwach und neigt sich sogar ein wenig in Richtung der Bayreuther, die nach kniffligen Abwehraktionen seitens des VfL wiederholt Elfmeter fordern. In der 62. Minute kommen Kunze und Oduah für Heider und Köhler.

In der 66. Minute sogar fast das 1:0 für Bayreuth: Nollenberger leitet mit der Hacke auf Lippert weiter, dessen Flanke von Maderer per Flugkopfball knapp am Tor vorbeigesetzt wird

Fast im Gegenzug die bislang größte Chance im Spiel für den VfL: Oduah wird von Simakala hervorragend angespielt, der stürmt allein auf Kolbe zu, doch der nicht einmal schlecht platzierte Schuss kann vom Bayreuther Torwart mit ausgestrecktem Bein geklärt werden.

Und dann das, was die ganze Zeit zu befürchten war: Bayreuth erzielt die Führung. Zejnullahu spielt dem startenden Nollenberger perfekt in den Lauf, der links in den Strafraum stürmt, abzieht und ins lange Eck trifft. Ein ähnliches Tor wie gegen Ingolstadt, das schon nicht unhaltbar erschien.

Und dann kracht Tesches Schuss in der 88. Minute gegen den rechten Pfosten. Es ist zum Haareraufen. Bayreuth rettet den Sieg über die Zeit.

Fazit

Das Spiel hätte keinen Sieger verdient gehabt. Der VfL hat zwar die Partie über 90 Minuten gegen einen spielschwachen, jedoch kampfstarken Gegner bestimmt, vergaß aber mal wieder das Toreschießen und war in der Abwehr extrem anfällig. Auch wenn der VfL einige Male Pech gehabt haben mag: Das war keine Werbung für den Fußball. Nun geht es am kommenden Samstag nach Wiesbaden und danach kommt Saarbrücken.

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer:innen: 2.712, davon etwa 400 aus Osnabrück.

Tore:
1:0 Nollenberger (82.)

Gelbe Karten:
(07.) Gyamfi
(16.) Andermatt
(45.+3) Kirsch
(59.) Putaro
(85.) Kunze
(90.) F. Weber 

SpVgg Bayreuth:
Kolbe – T. Weber, F. Weber, Schwarz, Lippert (70. Hemmerich) – Kirsch, Andermatt (46. Zejnullahu) – Latteier, Stockinger (63. Steininger), Nollenberger (83. Heinrich) Maderer (70. Fenninger)

Trainer: Thomas Kleine

VfL Osnabrück:
Kühn – Traoré (77. Rorig), Gyamfi, Chato, Haas (54. Kleinhansl)- Köhler (62. Kunze) – Tesche, Putaro – Simakala – Engelhardt (54. Higl), Heider (62. Kunze)
Trainer: Daniel Scherning

Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau)

Statistik:
Insgesamt trafen die beiden Clubs seit dem 12. September 1989 zehnmal in Pflichtspielen aufeinander. Der VfL gewann dreimal, Bayreuth sechsmal und eine Partie endete unentschieden. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.

Tabellarisches:
Laut Kicker-Formtabelle spielt der Tabellenachte VfL (3,24) gegen den Tabellenfünfzehnten aus Bayreuth (3,49). Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenelfter des dritten Spieltags der 3. Liga gegen den Tabellenletzten.

 

Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga:

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