Verein organisiert Info-Tour durch die Altstadt
Ein Fußball-Leben muss sich nicht nur auf dem grünen Rasen abspielen. Erfreulich groß war das Echo, als die VfL-Familie, organisiert vom Team um den Fan-Beauftragten Werner Nordlohne, zu einem historischen Stadtrundgang einlud – übrigens eine vor 13 Jahren vom VfL-Heimatabend initiierte Idee. Rund 80 Teilnehmende aus den Reihen aktiver Kicker, Angehörigen der Geschäftsstelle sowie der Fanszene mauserten sich im Laufe des späten Nachmittags zu einem aufmerksamen Publikum.
Die erste Station des Rundgangs bildete das Denkmal des Löwenpudels im Schatten des Doms. Jörn Drees, Mitinitiator des neuen Publikumspreises „Löwenpudel der Saison“, trug lebhaft jene Sage vor, die bereits Generationen von Osnabrückerinnen und Osnabrückern an ihre Nachkommen weitergeben. Mit Staunen erfuhren jetzt auch Zugezogene von einem Kaiser Karl dem Großen, der sich einst um 780 herum – aus Wut über die dort lebenden Anhänger des Sachsenherzogs Wittekind – geschworen hatte, das erste Lebewesen auf Osnabrücker Boden zu töten, statt die gesamte Stadt dem Erdboden gleich zu machen. Opfer der kaiserlichen Strafaktion wurde dann, so Drees, jener bedauernswerte Löwenpudel, der dem Kaiser als erster unter das kaiserliche Schwert lief – und somit unbewusst das weitere Fortbestehen der Stadt ermöglichte.
Weitere Haltepunkte des Stadtrundgangs bildeten Marienkirche, Markt, und Heger Tor. Vom 80 Meter hohen Westturm des Gotteshauses genossen die VfLer nicht nur einen imposanten Blick von oben auf das Marktgeschehen. Aus berufenem Munde eines kompetenten Stadtführers erfuhren die Turmersteiger zusätzlich, welche Funktion die gotische Kirche als erstes protestantisches Gotteshaus der Stadt einmal besaß. Der Autor dieses Berichts steuerte gern vor Ort weitere historische Informationen zu Markt, Heger Tor und Rathaus bei.
Letzte Station des geschichtlichen Rundkurses bildete das Rathaus. Alles begann mit humoristisch anmutenden „Ritten“ lila-weißer Kicker auf selbstgebastelten Steckenpferden über die Rathaustreppe, um oben von Präsident Holger Elixmann und Manager Dr. Michael Welling eine Brezel zu empfangen. Schlusspunkt war der Friedenssaal im Rathaus-Inneren, in dem Bürgermeister Uwe Görtemöller die lila-weiße Gemeinschaft empfing. Seine Nachspielzeit, eine Art kulinarisches Finale, fand das Treffen in der alteingesessenen Gastronomie Weinkrüger inmitten der Altstadt.