Montag, 29. April 2024

Der VfL erzwingt gegen den FSV Zwickau in einem völlig schrägen Spiel ein 4:3

Der VfL gewinnt nach einer völlg verrückten Partie auch dank zwei fragwürdigen Handelfmetern glücklich mit 4:3 und ist im Aufstiegsrennen weiter dabei. Dank einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnte der VfL das Spiel noch drehen.

Für den VfL geht es erst am Montag, dem 8. Mai, um 19.00 in Paderborn gegen den SC Verl weiter. Am darauf folgenden Sonntag kommt der SV Meppen um 14.00 an die Brücke. 

Zur Information: Hier gibt es stets unsere aktuellen VfL-Podcasts und Kallas Einwürfe rund um die Uhr zu hören. Ansonsten wird der aktuelle VfL-Podcast jeden Donnerstag von 19.00 bis 20.00 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen und „Kallas Einwurf“ jeden Montag und Freitag mehrmals am Tag.

 

Kunze erzielt die 3:2-Führung für den VfL - alle Fotos: Marc NiemeyerKunze erzielt die 3:2-Führung für den VfL - alle Fotos: Marc Niemeyer
BW Lohne vs VfL Osnabrueck, Fussball, 2. Bundesliga, Testspiel, 08.08.2023
BW Lohne vs VfL Osnabrueck, Fussball, 2. Bundesliga, Testspiel, 08.08.2023
BW Lohne vs VfL Osnabrueck, Fussball, 2. Bundesliga, Testspiel, 08.08.2023

Vor dem Spiel

Nach dem gewonnen NFV-Halbfinale gegen den SSV Jeddeloh gilt nun die gesamte Aufmerksamkeit den kommenden Partien um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Ich hatte in meinem Einwurf vom Freitag allen Wiesbadenern und Dresdnern ein beschissenes Wochende gewünscht. Das hat ja bislang prima geklappt, nun muss heute nur noch der VfL seinen Teil dazu beitragen, am besten mit einem 4:0-Sieg, dann wäre der VfL nämlich bereits auf dem Relegationsplatz. 

Kommen wir zum heutigen Spiel: Seit Joe Enochs nicht mehr Trainer beim FSV Zwickau ist, geht es dort hurtig bergab und es gilt, diesem Negativtrend des Gegners heute frischen Schub zu verleihen. Für den VfL zählen im Grunde nur noch Siege, auch wenn er sich aufgrund des Restprogramms der Konkurrenz sogar einen Ausrutscher oder zumindest ein Unentschieden womöglich leisten könnte.

Wie immer prickelnde Brücken-Atmosphäre im Stadion, die Hymne erklingt und man merkt den gut 14.000 Zuschauer*innen an, dass es heute um etwas Besonderes geht. Der VfL mit bewährter Startformation, sieht man davon ab, dass Putaro für den rotgenesenen Niemann auf dem Rasen steht. Bei den Gästen fehlen gleich fünf Stammspieler.


Beginn

Schiedsrichter Tom Bauer aus Mainz pfeift bei sonnigem Himmel und frühlingshaften Temperaturen um die 15 Grad an. Anstoß haben die ganz in Rot angetretenen Gäste, die zuerst in Richtung Ostkurve spielen, in der von Anfang an mit lila und weißen Luftballons und geschwenkten Fahnen viel Bewegung herrscht.

Keine Sorge: auf dem Platz auch. Zunächst nähern sich die „Schwäne“ (die nennen sich nun mal so) einige Male dem Osnabrücker Strafraum, Doch schon die erste Ecke des VfL führt zum Elfmeter. Kleinhansl schlägt den Ball in den Strafraum, Simakalas Kopfball prallt aus kurzer Dinstanz gegen Mökers Arm und der Schiri hält das für foulwürdig. Andersherum hätte es sicherlich heftige Proteste  gegeben. Simakala lässt sich die Chance nicht nehmen und verlädt Brinkies in die falsche Ecke. Es steht 1:0 für den VfL. 

Der VfL will die frühzeitige Entscheidung und erarbeitet sich eine Großchance nach der anderen. Simakala flankt den Ball aufs lange Eck und Tesches Kopfball wird von Brinkies mit einem Reflex von der Linie gekratzt.

Kurz darauf ist wieder Brinkies zur Stelle und kann einen gefährlichen Kopfball von Simakala klären.


Nach einer Viertelstunde …

… ist von der Anfangsoffensive des VfL nicht mehr viel zu spüren. Die Zwickauer kommen immer besser ins Spiel und nähern sich hin und wieder  gefährlich dem Osnabrücker Tor,  wobei die Abwehr einige Querschläger produziert. Gyamfi ist völlig von der Rolle, lässt sich auf einen total überflüssigen Zweikampf in Strafraumnähe ein und erhält zurecht Gelb, womit er für das Spiel gegen Verl gesperrt ist.

Und dann fällt nicht ganz überraschend der Ausgleich: Nach einer Ecke köpft Engelhardt den Ball unglücklich von Schroetter vor die Füße, der aus 14 Metern eiskalt unten links verwandelt. Es steht 1:1.

Und während das Spiel einige Minuten lang eher hin und her pläterschert als wogt, hat Zwickau plötzlich die Chance zum 2:1, als Baumann zehn Meter vor dem Tor frei zum Kopfball kommt, aber Kühn ist auf dem Posten.

Der VfL wirkt in der Abwehr völlig derangiert und nach einem katastrophal verteidigten Angriff der Schwäne fällt die mittlerweile verdiente Führung für die Gäste: Eichinger spielt lang auf von Schroetter, der passt den Ball von der Grundlinie zurück auf Möker, der unbedrängt den Ball aus zwölf Metern unten rechts im Tor versenkt. 2:1 für Zwickau.  

Und der Gast bleibt gefährlich und erarbeitet sich eine Großchance nach der anderen: Erst vergibt Möker wenige Meter vor dem Tor recht kläglich, das hätte das 3:1 sein müssen, und kurz  vor Halbzeit hält allein eine Glanzparade von Kühn den VfL im Spiel, als er einen Kopfball von Susac aus kurzer Distanz um den Pfosten lenken kann.


Halbzeitfazit

Trotz einer überlegen geführten Anfangsviertelstunde brach der VfL danach regelrecht zusammen. Ungewohnte Probleme in der Abwehr haben die Zwickauer stark gemacht, die sogar ein, zwei Tore mehr hätten erzielen können und nun verdient 2:1 in Führung liegen. Es muss ein heftiger Ruck durch die Mannschaft gehen, wenn dieses Spiel noch gedreht werden soll.


Der VfL wechselt zur zweiten Hälfte …

… und Noel Niemann kommt für Putaro ins Spiel. Der VfL spielt nun in Richtung Ostkurve, was vielleicht ungeahnte Kräfte freimacht, die in der ersten Hälfte verborgen geblieben sind.

Die Zwickauer verstecken sich nach wie vor nicht und machen zunächst da weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört haben, der VfL leider auch. Das Spiel wird nun nicht ganz unerwartet hektischer und die Fouls häufen sich auch beiden Seiten. 

Dennoch wirkt der VfL langsam entschlossener und Tesche erzielt fast den Ausgleich, als er von Niemann bedient wird und sein Schuss im letzten Moment von Carrera geblockt wird. Eine Minute später trifft er dann doch: Kleinhansls Ecke landet auf Höhe des zweiten Pfostens, dort pirscht Tesche heran und zeffert die Kugel unhaltbar ins Netz. Es steht 2:2.


Nach 60 Minuten …

… hat das Spiel enorm an Fahrt aufgenommen und die Frage ist, ob der VfL die Partie noch drehen kann oder sich erneut einen Gegentreffer einfängt. Zwickaus Angriffe sind nach wie vor gefährlich, dennoch hat der VfL nun sehr viel mehr vom Spiel und kommt immer wieder vor das Zwickauer Tor, ohne vorerst wirklich große Chancen zu kreieren.

In der 70. Minute kommt Jannes Wulff für Lukas Kunze ins Spiel. Beide Mannschaften können mit einem Unentschieden nichts anfangen. Nach einem klasse Sturmlauf von Niemann auf der rechten Seite kommt Simakala am Elfmeterpunkt an den Ball, wird aber von drei Zwickauern gestellt.

Wenig später setzt sich Engelhardt energisch auf der Grundlinie durch, spielt zurück auf Simakala, dessen Schuss nur auf der Linie geklärt werden kann. Zehn Minuten vor dem Abpfiff scheint hier noch nichts entschieden. Zwickau versucht durch vorgeschützte Verletzungen, den Schwung aus dem Spiel zu nehmen

Dann landet eine Ecke von Kleinhansl über Tesche bei Simakala, der den Ball unter das Dach hämmert. Das Stadion dreht durch, es steht 3:2! Der VfL hat das Spiel gedreht.

Kurz darauf folgt die kalte Dusche: Kühn lässt einen Kopfball nach vorne abprallen und der eingewechselte Assibey-Mensah drückt den Ball zum 3:3 über die Linie. Schock und kurzfristige Grabesstimmung an der Brücke.

Der VfL gibt nicht auf und greift weiter an. In der 95. Minute pfeift der Schiri erneut einen etwas absurd anmutenden Handelfmeter und Simakala erzielt den Endstand zum 4:3.  Die nachfolgenden Jubelszenen sind grenzenlos und ich muss erstmal nach Hause, um einiges nachzutragen und die Partie zu verarbeiten. Das Publikum singt: „Ohne Enochs kann man mal verlieren.“ Eine solche Häme haben die mutig und tapfer spielenden Zwickauer bei allem Verständnis nicht verdient.


Fazit

Der VfL gewinnt nach einer völlg verrückten Partie auch dank zwei fragwürdigen Handelfmetern glücklich mit 4:3 und ist im Aufstiegsrennen weiter dabei. Dank einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit konnte der VfL das Spiel noch drehen.

Für den VfL geht es erst am Montag, dem 8. Mai, um 19.00 in Paderborn gegen den SC Verl weiter. Am darauf folgenden Sonntag kommt der SV Meppen um 14.00 an die Brücke.

 

Zahlen, Daten & Fakten

Zuschauer*innen: 14.553, davon 153 aus Zwickau

Tore:
1:0 Simakala (06. Handelfmeter)
1:1 von Schroetter (21.)
1:2 Möker (32.)
2:2 Tesche (55.)
3:2 Simakala (86.)
3:3 Assibey-Mensah (89.)
4:3 Simakala (90.+6 Handelfmeter)

Gelbe Karten:
(19.) Gyamfi
(38.) Putaro
(39.) Carrera
(82.) Köhler
(90.) Streller
(90.+6) Simakala
(90.+8) Frick

VfL Osnabrück:
Kühn – Traoré, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl – Kunze (71. Wulff, 90.+7 Chato), Köhler, Tesche – Putaro (46. Niemann), Engelhardt, Simakala (90.+7 Wiemann)
Trainer: Tobias Schweinsteiger

FSV Zwickau:
Brinkies – Carrera, Susac, Frick – von Schroetter, Jansen, Möker, Voigt – Eichinger, Schneider, Baumann
Trainer: Ronny Thielemann

Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz)



Statistik:
Vor der heutigen Partie trafen die beiden Clubs seit dem 10. Dezember 2016 in neun Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz lautet 5-1- 3 für den VfL. Hier geht es zur kompletten Statistik von weltfussball.de.

Tabellarisches:
Laut Kicker-Formtabelle spielt der Tabellenzweite VfL (3,08) gegen den 16. aus Zwickau (3,46). Tatsächlich spielt der VfL als Tabellenfünfter des 33. Spieltags der 3. Liga gegen den 19. aus Zwickau.

 



Hier geht es zur aktuellen Tabelle der 3. Liga

 

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