Sonntag, 5. Mai 2024

VfL Osnabrück: „Es ist vollbracht und es ist prachtvoll …“

Marcos Álvarez enkel:innentauglich in Stein gemeißelt

Nie zuvor stieß ein Aufruf der Osnabrücker Rundschau auf derart positive Resonanz wie der Artikel „Errichtet ein Denkmal für Marcos Álvarez!“ vom 23.05.2023 (Kleiner Spoiler: Es handelte sich dabei allerdings auch um den ersten Aufruf der OR).


Zur Vorgeschichte:

Erst der grandiose 4:1-Sieg des SV Meppen gegen Dynamo Dresden öffnete dem VfL das Tor zur 2. Bundesliga und dieser Sieg war allein der Einwechslung von Marcos Álvarez zu verdanken (das 2:2 des MSV Duisburg gegen den 1. FC Saarbrücken und das 1:1 vom SV Wehen in Elversberg sind bei aller Wertschätzung dagegen nur Fußnoten in der grandiosen VfL-Geschichte und allenfalls zwei Wimpel wert). Seither waren massive Erdarbeiten hinter der Ostkurve zu beobachten und nun ist der Aufruf tatsächlich umgesetzt und lila-weiße Realität geworden!

Der alles entscheidende Schritt wurde gestern Nacht vollzogen – offenkundig völlig unbemerkt von der schlafenden Nachbarschaft, aber in Anwesenheit der verständnisvoll wegschauenden Polizei: Direkt über dem Eingang zur Ostkurve erhebt sich nun ein markantes Denkmal, das weit über die Flutlichtmasten hinweg in die Höhe ragt und schon jetzt allein durch seine einmalige Hulk-meets-Star-Wars-Illumination den ollen Grau-in-Grau-Hermann in Ostwestfalen weit in den Schatten stellt.

Dass alles etwas länger gedauert hat, begründet Jörn Hacke, kulturpolitischer Sprecher der Violet Crew, mit der aktuellen Hitze und dem mühsamen Einsammeln von Schrottresten aus der ehemaligen Nordkurve: „Wir mussten inkognito nach Kattenvenne reisen, um dort neben den nur noch spärlich vorhandenen Nordresten enkel:innentauglichen Ökobeton zu bekommen: ein Gemisch aus Hüttensand, Flugasche, Pagenstecher-Betonsärgen und Knochenresten vom Iburger Schlachthof. Die ganze Schmöttke haben wir dann mit einwandfreiem Hase- und Dütewasser angerührt. Eisenstäbe aus der abgerissenen Nord dienten als Gerüststangen und dann haben wir angefangen zu modellieren. Marcos ist natürlich noch in der Nacht aus Meppen dazu gekommen und hat 90+6 Minuten Modell gestanden.“

Topfitte Nachwuchs-Ultras hatten Tage zuvor in „Münster-ist-keine-Kneipenstadt“-T-Shirts mit waghalsigen Klettermanövern Messungen am Hermannsdenkmal vorgenommen. Das neue Monument wiederum ist jetzt in seinen Proportionen deutlich wuchtiger als das Original geraten, sodass der Detmolder Hermann gegenüber seinem Osnabrücker Alvamännchen wie ein farbloser Loser wirkt. Aus Dresden hatten fahnenflüchtige Dynamo-Fans bereits einen wütend zerstampften Dynamo-Ball beigesteuert, der nach dem Ligaverbleib der Sachsen achtlos auf dem Trainingsgelände liegengelassen worden war. Jetzt ziert er mit nahezu triumphalem Gehabe das Marcos-Schwert und lässt selbst den Christo Redentor und all seine weltweiten Nachahmer dagegen erblassen. Kein Wunder also, dass sich heute morgen erste Kriechprozessionen aus Kattenvenne und Ostwestfalen auf den mühsamen Weg gemacht haben, um Heilung für ihre geschundenen Seelen (und zerschundenen Knie) zu erflehen.


Hier einige prominente Stimmen zu diesem einmaligen Ereignis: 

Michael Welling will jetzt prüfen lassen, ob man vor Ort Eintrittsgeld von Heilssuchenden oder neugierigen Schaulustigen verlangen kann, um den Zweitligaetat zu erhöhen. Darüber hinaus verriet er unserer Redaktion: „Ehrlich gesagt, ist mir als Ästhet das Denkmal zwar etwas zu wuchtig geraten, aber es kann uns den dauerhaften Ligaverbleib sichern.“ 

Und Präsident Holger Elixmann ergänzt: „Endlich kann die Pyroshow aus der Álvarez-Fackel kontrolliert abgebrannt werden und die hohle Gesäßpartie könnte zur riesigen VUP-Lounge umgebaut werden.“

OB Katharina Pötter ließ in einer offiziellen Stellungnahme der Stadt verlautbaren: „Damit hat Osnabrück neben dem Neumarkt endlich ein zweites Alleinstellungsmerkmal, das von nun an weit über den Schinkelberg hinausstrahlt. Und zu guter Letzt können wir die Bremer Brücke unter Denkmalschutz stellen, wie es ein Ratsmitglied, dessen Name mir entfallen ist, seit Jahren fordert.“

Kurz vor der Einwechslung zur 2. Halbzeit / Foto: Marc NiemeyerKurz vor der Einwechslung zur 2. Halbzeit / Foto: Marc Niemeyer
Immer fair / Foto: Marc NiemeyerImmer fair / Foto: Marc Niemeyer
So sehen Sieger aus / Foto: Marc NiemeyerSo sehen Sieger aus / Foto: Marc Niemeyer
Leader of the Pack / Foto: Marc NiemeyerLeader of the Pack / Foto: Marc Niemeyer
Niemals den Kopf in den Rasen stecken / Foto: Marc NiemeyerNiemals den Kopf in den Rasen stecken / Foto: Marc Niemeyer
Aktivposten vorne - Passivposten hinten / Foto: Marc NiemeyerAktivposten vorne - Passivposten hinten / Foto: Marc Niemeyer

Titelfoto Original: Marc Niemeyer / Collage OR

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